Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
Sie hat zwey rothe Bäckelein,
Sind röther als der Wein,
Ein solches Mädel findt man nicht, ju ja findt man nicht,
Wohl unter dem Sonnenschein.
"Ach herziger Schatz, ich bitt dich drum,
Laß mich gehen!
Denn deine Leute schmähen mich, ju ja schmähen mich,
Ich muß mich schämen!"
"Was frag ich nach den Leuten,
Die mich schmähen;
Und so lieb ich noch einmal, ju ja noch einmal,
Die schönen Mädchen."


Des Bauerwirths Heimkehr.

(Mündlich.)

Es wollt ein Fuhrmann über Land fahren,
Er wollt drey Eimer Wein aufladen,
Ein süssen und ein sauern,
Altemeralte ein süssen und ein sauern.
Und da er über die Brück hinein fuhr,
Da brach ihm sein Geissel und auch sein Schnur,
Schwarzbraune ließ er laufen:
Altemeralte u. s. w.
Er kam wohl vor der Frau Wirthin ihr Haus,
Frau Wirthin schauet oben heraus
Mit ihren schwarzbraunen Augen:
Altemeralte u. s. w.

Sie hat zwey rothe Baͤckelein,
Sind roͤther als der Wein,
Ein ſolches Maͤdel findt man nicht, ju ja findt man nicht,
Wohl unter dem Sonnenſchein.
„Ach herziger Schatz, ich bitt dich drum,
Laß mich gehen!
Denn deine Leute ſchmaͤhen mich, ju ja ſchmaͤhen mich,
Ich muß mich ſchaͤmen!“
„Was frag ich nach den Leuten,
Die mich ſchmaͤhen;
Und ſo lieb ich noch einmal, ju ja noch einmal,
Die ſchoͤnen Maͤdchen.“


Des Bauerwirths Heimkehr.

(Muͤndlich.)

Es wollt ein Fuhrmann uͤber Land fahren,
Er wollt drey Eimer Wein aufladen,
Ein ſuͤſſen und ein ſauern,
Altemeralte ein ſuͤſſen und ein ſauern.
Und da er uͤber die Bruͤck hinein fuhr,
Da brach ihm ſein Geiſſel und auch ſein Schnur,
Schwarzbraune ließ er laufen:
Altemeralte u. ſ. w.
Er kam wohl vor der Frau Wirthin ihr Haus,
Frau Wirthin ſchauet oben heraus
Mit ihren ſchwarzbraunen Augen:
Altemeralte u. ſ. w.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0206" n="194"/>
            <lg n="4">
              <l>Sie hat zwey rothe Ba&#x0364;ckelein,</l><lb/>
              <l>Sind ro&#x0364;ther als der Wein,</l><lb/>
              <l>Ein &#x017F;olches Ma&#x0364;del findt man nicht, ju ja findt man nicht,</l><lb/>
              <l>Wohl unter dem Sonnen&#x017F;chein.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>&#x201E;Ach herziger Schatz, ich bitt dich drum,</l><lb/>
              <l>Laß mich gehen!</l><lb/>
              <l>Denn deine Leute &#x017F;chma&#x0364;hen mich, ju ja &#x017F;chma&#x0364;hen mich,</l><lb/>
              <l>Ich muß mich &#x017F;cha&#x0364;men!&#x201C;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <l>&#x201E;Was frag ich nach den Leuten,</l><lb/>
              <l>Die mich &#x017F;chma&#x0364;hen;</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;o lieb ich noch einmal, ju ja noch einmal,</l><lb/>
              <l>Die &#x017F;cho&#x0364;nen Ma&#x0364;dchen.&#x201C;</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Des Bauerwirths Heimkehr</hi>.</head><lb/>
          <p rendition="#c">(Mu&#x0364;ndlich.)</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">E</hi>s wollt ein Fuhrmann u&#x0364;ber Land fahren,</l><lb/>
              <l>Er wollt drey Eimer Wein aufladen,</l><lb/>
              <l>Ein &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en und ein &#x017F;auern,</l><lb/>
              <l>Altemeralte ein &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en und ein &#x017F;auern.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Und da er u&#x0364;ber die Bru&#x0364;ck hinein fuhr,</l><lb/>
              <l>Da brach ihm &#x017F;ein Gei&#x017F;&#x017F;el und auch &#x017F;ein Schnur,</l><lb/>
              <l>Schwarzbraune ließ er laufen:</l><lb/>
              <l>Altemeralte u. &#x017F;. w.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Er kam wohl vor der Frau Wirthin ihr Haus,</l><lb/>
              <l>Frau Wirthin &#x017F;chauet oben heraus</l><lb/>
              <l>Mit ihren &#x017F;chwarzbraunen Augen:</l><lb/>
              <l>Altemeralte u. &#x017F;. w.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[194/0206] Sie hat zwey rothe Baͤckelein, Sind roͤther als der Wein, Ein ſolches Maͤdel findt man nicht, ju ja findt man nicht, Wohl unter dem Sonnenſchein. „Ach herziger Schatz, ich bitt dich drum, Laß mich gehen! Denn deine Leute ſchmaͤhen mich, ju ja ſchmaͤhen mich, Ich muß mich ſchaͤmen!“ „Was frag ich nach den Leuten, Die mich ſchmaͤhen; Und ſo lieb ich noch einmal, ju ja noch einmal, Die ſchoͤnen Maͤdchen.“ Des Bauerwirths Heimkehr. (Muͤndlich.) Es wollt ein Fuhrmann uͤber Land fahren, Er wollt drey Eimer Wein aufladen, Ein ſuͤſſen und ein ſauern, Altemeralte ein ſuͤſſen und ein ſauern. Und da er uͤber die Bruͤck hinein fuhr, Da brach ihm ſein Geiſſel und auch ſein Schnur, Schwarzbraune ließ er laufen: Altemeralte u. ſ. w. Er kam wohl vor der Frau Wirthin ihr Haus, Frau Wirthin ſchauet oben heraus Mit ihren ſchwarzbraunen Augen: Altemeralte u. ſ. w.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/206
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/206>, abgerufen am 19.11.2024.