Ohn Zweifel wirds ihr lieber seyn, Denn Silber, Gold und Edelstein, Sie wird die Treue haben, Dich wieder zu begaben.
Hans Steutlinger.
(Eingesandt.)
Was wollen wir singen und heben an, Von einem Hans Steutlinger, Hat aus dem Adel geheurathet, Hat geheurath ein adliche Frau.
Ei Knechte lieber Knechte mein, Sattel mir und dir zwei Pferd, Gen Freiburg wollen wir reiten, Gen Offenburg haben wir guten Weg.
Und da ich in Freiburg eine kam, Fürs jungen Herrn Friedrich sein Hauß, Da schaute der junge Herr Friedrich Zum obern Fenster heraus.
Hans Steutlinger, lieber Hans Steutlinger, Kommt zu mir jezt herein, Steigt ab jezt von euerem Sattel, Helft essen die wildesten Schwein.
Vom Sattel will ich wohl steigen, Will treten auch zu euch hinein, Wenn ihr mir wollet verheißen, Daß ich kein Gefangner mehr sey.
Ohn Zweifel wirds ihr lieber ſeyn, Denn Silber, Gold und Edelſtein, Sie wird die Treue haben, Dich wieder zu begaben.
Hans Steutlinger.
(Eingeſandt.)
Was wollen wir ſingen und heben an, Von einem Hans Steutlinger, Hat aus dem Adel geheurathet, Hat geheurath ein adliche Frau.
Ei Knechte lieber Knechte mein, Sattel mir und dir zwei Pferd, Gen Freiburg wollen wir reiten, Gen Offenburg haben wir guten Weg.
Und da ich in Freiburg eine kam, Fuͤrs jungen Herrn Friedrich ſein Hauß, Da ſchaute der junge Herr Friedrich Zum obern Fenſter heraus.
Hans Steutlinger, lieber Hans Steutlinger, Kommt zu mir jezt herein, Steigt ab jezt von euerem Sattel, Helft eſſen die wildeſten Schwein.
Vom Sattel will ich wohl ſteigen, Will treten auch zu euch hinein, Wenn ihr mir wollet verheißen, Daß ich kein Gefangner mehr ſey.
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Ohn Zweifel wirds ihr lieber ſeyn,
Denn Silber, Gold und Edelſtein,
Sie wird die Treue haben,
Dich wieder zu begaben.
Hans Steutlinger.
(Eingeſandt.)
Was wollen wir ſingen und heben an,
Von einem Hans Steutlinger,
Hat aus dem Adel geheurathet,
Hat geheurath ein adliche Frau.
Ei Knechte lieber Knechte mein,
Sattel mir und dir zwei Pferd,
Gen Freiburg wollen wir reiten,
Gen Offenburg haben wir guten Weg.
Und da ich in Freiburg eine kam,
Fuͤrs jungen Herrn Friedrich ſein Hauß,
Da ſchaute der junge Herr Friedrich
Zum obern Fenſter heraus.
Hans Steutlinger, lieber Hans Steutlinger,
Kommt zu mir jezt herein,
Steigt ab jezt von euerem Sattel,
Helft eſſen die wildeſten Schwein.
Vom Sattel will ich wohl ſteigen,
Will treten auch zu euch hinein,
Wenn ihr mir wollet verheißen,
Daß ich kein Gefangner mehr ſey.
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/185>, abgerufen am 03.03.2025.
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