Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Der Landgraf nahm die Wacht in Hut, Dieweil er macht ein Schiffbruck gut, Darüber eilt er balde, Er eilt dahin auf Neuburg zu, Da selbst, da war nit lang sein Ruh, Der Kaiser thät ihn suchen. Noch hät er weder Rast noch Ruh, Auf Donauwerd da ruckt er zu, Woll inn sein alte Schanze, Daselbst, da wollt er warten sein Des Kaisers bei dem kühlen Wein, Sich halten auf Finanze. Kein Lanzknecht weiß zu dieser Frist, Wo der Landgraf hinkummen ist, Der Kaiser hat ihn vertrieben, Ich sag dir lieber Landgraf mein, Dein Kriegen hätst wol lassen sein Daheim wärst du wohl blieben. Des König Ladislaus Ermordung im Jahre 1457. (Senkenberg Selecta Juris. Tom. V.) Von einem König lobesan, König Lasla ist sein Nahme, Ein König aus Oesterreiche, Ja spricht man in der Christenheit, Man findt nicht seines Gleiche. Der Landgraf nahm die Wacht in Hut, Dieweil er macht ein Schiffbruck gut, Daruͤber eilt er balde, Er eilt dahin auf Neuburg zu, Da ſelbſt, da war nit lang ſein Ruh, Der Kaiſer thaͤt ihn ſuchen. Noch haͤt er weder Raſt noch Ruh, Auf Donauwerd da ruckt er zu, Woll inn ſein alte Schanze, Daſelbſt, da wollt er warten ſein Des Kaiſers bei dem kuͤhlen Wein, Sich halten auf Finanze. Kein Lanzknecht weiß zu dieſer Friſt, Wo der Landgraf hinkummen iſt, Der Kaiſer hat ihn vertrieben, Ich ſag dir lieber Landgraf mein, Dein Kriegen haͤtſt wol laſſen ſein Daheim waͤrſt du wohl blieben. Des Koͤnig Ladislaus Ermordung im Jahre 1457. (Senkenberg Selecta Juris. Tom. V.) Von einem Koͤnig lobeſan, Koͤnig Lasla iſt ſein Nahme, Ein Koͤnig aus Oeſterreiche, Ja ſpricht man in der Chriſtenheit, Man findt nicht ſeines Gleiche. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0131" n="119"/> <lg n="14"> <l>Der Landgraf nahm die Wacht in Hut,</l><lb/> <l>Dieweil er macht ein Schiffbruck gut,</l><lb/> <l>Daruͤber eilt er balde,</l><lb/> <l>Er eilt dahin auf Neuburg zu,</l><lb/> <l>Da ſelbſt, da war nit lang ſein Ruh,</l><lb/> <l>Der Kaiſer thaͤt ihn ſuchen.</l> </lg><lb/> <lg n="15"> <l>Noch haͤt er weder Raſt noch Ruh,</l><lb/> <l>Auf Donauwerd da ruckt er zu,</l><lb/> <l>Woll inn ſein alte Schanze,</l><lb/> <l>Daſelbſt, da wollt er warten ſein</l><lb/> <l>Des Kaiſers bei dem kuͤhlen Wein,</l><lb/> <l>Sich halten auf Finanze.</l> </lg><lb/> <lg n="16"> <l>Kein Lanzknecht weiß zu dieſer Friſt,</l><lb/> <l>Wo der Landgraf hinkummen iſt,</l><lb/> <l>Der Kaiſer hat ihn vertrieben,</l><lb/> <l>Ich ſag dir lieber Landgraf mein,</l><lb/> <l>Dein Kriegen haͤtſt wol laſſen ſein</l><lb/> <l>Daheim waͤrſt du wohl blieben.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>Des Koͤnig Ladislaus Ermordung<lb/> im Jahre 1457.</head><lb/> <p rendition="#c">(Senkenberg <hi rendition="#aq">Selecta Juris. Tom. V.</hi>)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">V</hi>on einem Koͤnig lobeſan,</l><lb/> <l>Koͤnig Lasla iſt ſein Nahme,</l><lb/> <l>Ein Koͤnig aus Oeſterreiche,</l><lb/> <l>Ja ſpricht man in der Chriſtenheit,</l><lb/> <l>Man findt nicht ſeines Gleiche.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [119/0131]
Der Landgraf nahm die Wacht in Hut,
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Da ſelbſt, da war nit lang ſein Ruh,
Der Kaiſer thaͤt ihn ſuchen.
Noch haͤt er weder Raſt noch Ruh,
Auf Donauwerd da ruckt er zu,
Woll inn ſein alte Schanze,
Daſelbſt, da wollt er warten ſein
Des Kaiſers bei dem kuͤhlen Wein,
Sich halten auf Finanze.
Kein Lanzknecht weiß zu dieſer Friſt,
Wo der Landgraf hinkummen iſt,
Der Kaiſer hat ihn vertrieben,
Ich ſag dir lieber Landgraf mein,
Dein Kriegen haͤtſt wol laſſen ſein
Daheim waͤrſt du wohl blieben.
Des Koͤnig Ladislaus Ermordung
im Jahre 1457.
(Senkenberg Selecta Juris. Tom. V.)
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