Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806."Aha, du bist auch einer, "Der mit im Garten war!" Der Petrus lügt wie Stahl und Band, Sprach: "Hör, es ist nicht wahr." Gott grüßt euch Alter. Fliegendes Blat. "Gott grüß euch Alter, schmeckt das Pfeifchen? "Weißt her! -- Ein Blumenkopf "Von rothem Thon mit goldnem Reifchen: "Was wollt ihr für den Kopf?" "O Herr, den Kopf kann ich nicht lassen, "Er kömmt vom bravsten Mann, "Der ihn, Gott weiß es, einem Bassen, "Bey Belgrad abgewann. "Da, Herr, da gab es rechte Beute, "Es lebe Prinz Eugen! "Wie Grummet sah man unsre Leute "Der Türken Glieder mähn." "Ein andermal von euren Thaten! "Hier, Alter, seyd kein Tropf: "Nehmt diesen doppelten Dukaten "Für euren Pfeifenkopf." "Ich bin ein armer Kerl, und lebe "Von meinem Gnadensold, „Aha, du biſt auch einer, „Der mit im Garten war!“ Der Petrus luͤgt wie Stahl und Band, Sprach: „Hoͤr, es iſt nicht wahr.“ Gott gruͤßt euch Alter. Fliegendes Blat. „Gott gruͤß euch Alter, ſchmeckt das Pfeifchen? „Weißt her! — Ein Blumenkopf „Von rothem Thon mit goldnem Reifchen: „Was wollt ihr fuͤr den Kopf?“ „O Herr, den Kopf kann ich nicht laſſen, „Er koͤmmt vom bravſten Mann, „Der ihn, Gott weiß es, einem Baſſen, „Bey Belgrad abgewann. „Da, Herr, da gab es rechte Beute, „Es lebe Prinz Eugen! „Wie Grummet ſah man unſre Leute „Der Tuͤrken Glieder maͤhn.“ „Ein andermal von euren Thaten! „Hier, Alter, ſeyd kein Tropf: „Nehmt dieſen doppelten Dukaten „Fuͤr euren Pfeifenkopf.“ „Ich bin ein armer Kerl, und lebe „Von meinem Gnadenſold, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0403" n="384[394]"/> <lg n="11"> <l>„Aha, du biſt auch einer,</l><lb/> <l>„Der mit im Garten war!“</l><lb/> <l>Der Petrus luͤgt wie Stahl und Band,</l><lb/> <l>Sprach: „Hoͤr, es iſt nicht wahr.“</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Gott gruͤßt euch Alter</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">Fliegendes Blat.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>„<hi rendition="#in">G</hi>ott gruͤß euch Alter, ſchmeckt das Pfeifchen?</l><lb/> <l>„Weißt her! — Ein Blumenkopf</l><lb/> <l>„Von rothem Thon mit goldnem Reifchen:</l><lb/> <l>„Was wollt ihr fuͤr den Kopf?“</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>„O Herr, den Kopf kann ich nicht laſſen,</l><lb/> <l>„Er koͤmmt vom bravſten Mann,</l><lb/> <l>„Der ihn, Gott weiß es, einem Baſſen,</l><lb/> <l>„Bey Belgrad abgewann.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>„Da, Herr, da gab es rechte Beute,</l><lb/> <l>„Es lebe Prinz Eugen!</l><lb/> <l>„Wie Grummet ſah man unſre Leute</l><lb/> <l>„Der Tuͤrken Glieder maͤhn.“</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>„Ein andermal von euren Thaten!</l><lb/> <l>„Hier, Alter, ſeyd kein Tropf:</l><lb/> <l>„Nehmt dieſen doppelten Dukaten</l><lb/> <l>„Fuͤr euren Pfeifenkopf.“</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>„Ich bin ein armer Kerl, und lebe</l><lb/> <l>„Von meinem Gnadenſold,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [384[394]/0403]
„Aha, du biſt auch einer,
„Der mit im Garten war!“
Der Petrus luͤgt wie Stahl und Band,
Sprach: „Hoͤr, es iſt nicht wahr.“
Gott gruͤßt euch Alter.
Fliegendes Blat.
„Gott gruͤß euch Alter, ſchmeckt das Pfeifchen?
„Weißt her! — Ein Blumenkopf
„Von rothem Thon mit goldnem Reifchen:
„Was wollt ihr fuͤr den Kopf?“
„O Herr, den Kopf kann ich nicht laſſen,
„Er koͤmmt vom bravſten Mann,
„Der ihn, Gott weiß es, einem Baſſen,
„Bey Belgrad abgewann.
„Da, Herr, da gab es rechte Beute,
„Es lebe Prinz Eugen!
„Wie Grummet ſah man unſre Leute
„Der Tuͤrken Glieder maͤhn.“
„Ein andermal von euren Thaten!
„Hier, Alter, ſeyd kein Tropf:
„Nehmt dieſen doppelten Dukaten
„Fuͤr euren Pfeifenkopf.“
„Ich bin ein armer Kerl, und lebe
„Von meinem Gnadenſold,
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