Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.Wir pflegen auch so lang An einem Eck zu hocken, Bis wir ein schön Gespenst Hin an das Fenster locken; Da fängt man alsbald an Vor der Geliebten Thür Verliebte Arien Mit Pausen und Suspir. Und sollten vor der Wacht Wir endlich weichen müssen, So macht man statt der Händ', Die Läufe mit den Füßen. Und also treiben wirs Oft durch die lange Nacht, Daß selbst die ganze Welt Ob unsrer Narrheit lacht. Ach schönste Phillis hör Doch unser Musiciren, Und laß uns eine Nacht In deinem Schoos pausiren. Die widerspenstige Braut. Bei Elwert. S. 17. Ich eß' nicht gerne Gerste, Steh auch nicht gern früh auf, Wir pflegen auch ſo lang An einem Eck zu hocken, Bis wir ein ſchoͤn Geſpenſt Hin an das Fenſter locken; Da faͤngt man alsbald an Vor der Geliebten Thuͤr Verliebte Arien Mit Pauſen und Suspir. Und ſollten vor der Wacht Wir endlich weichen muͤſſen, So macht man ſtatt der Haͤnd', Die Laͤufe mit den Fuͤßen. Und alſo treiben wirs Oft durch die lange Nacht, Daß ſelbſt die ganze Welt Ob unſrer Narrheit lacht. Ach ſchoͤnſte Phillis hoͤr Doch unſer Muſiciren, Und laß uns eine Nacht In deinem Schoos pauſiren. Die widerſpenſtige Braut. Bei Elwert. S. 17. Ich eß' nicht gerne Gerſte, Steh auch nicht gern fruͤh auf, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0039" n="30"/> <lg n="7"> <l>Wir pflegen auch ſo lang</l><lb/> <l>An einem Eck zu hocken,</l><lb/> <l>Bis wir ein ſchoͤn Geſpenſt</l><lb/> <l>Hin an das Fenſter locken;</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Da faͤngt man alsbald an</l><lb/> <l>Vor der Geliebten Thuͤr</l><lb/> <l>Verliebte Arien</l><lb/> <l>Mit Pauſen und Suspir.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Und ſollten vor der Wacht</l><lb/> <l>Wir endlich weichen muͤſſen,</l><lb/> <l>So macht man ſtatt der Haͤnd',</l><lb/> <l>Die Laͤufe mit den Fuͤßen.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Und alſo treiben wirs</l><lb/> <l>Oft durch die lange Nacht,</l><lb/> <l>Daß ſelbſt die ganze Welt</l><lb/> <l>Ob unſrer Narrheit lacht.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Ach ſchoͤnſte Phillis hoͤr</l><lb/> <l>Doch unſer Muſiciren,</l><lb/> <l>Und laß uns eine Nacht</l><lb/> <l>In deinem Schoos pauſiren.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Die widerſpenſtige Braut</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">Bei Elwert. S. 17.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">I</hi>ch eß' nicht gerne Gerſte,</l><lb/> <l>Steh auch nicht gern fruͤh auf,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [30/0039]
Wir pflegen auch ſo lang
An einem Eck zu hocken,
Bis wir ein ſchoͤn Geſpenſt
Hin an das Fenſter locken;
Da faͤngt man alsbald an
Vor der Geliebten Thuͤr
Verliebte Arien
Mit Pauſen und Suspir.
Und ſollten vor der Wacht
Wir endlich weichen muͤſſen,
So macht man ſtatt der Haͤnd',
Die Laͤufe mit den Fuͤßen.
Und alſo treiben wirs
Oft durch die lange Nacht,
Daß ſelbſt die ganze Welt
Ob unſrer Narrheit lacht.
Ach ſchoͤnſte Phillis hoͤr
Doch unſer Muſiciren,
Und laß uns eine Nacht
In deinem Schoos pauſiren.
Die widerſpenſtige Braut.
Bei Elwert. S. 17.
Ich eß' nicht gerne Gerſte,
Steh auch nicht gern fruͤh auf,
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