Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.Der Mordknecht. Feiner Almanach. I. B. S. 126. Es reit ein Herr und auch sein Knecht, Wohl über ein Heide, die war schlecht, Ja schlecht! Und alles was sie redeten da, War all's von einer wunderschönen Frauen, Ja Frauen! "Ach Schildknecht, lieber Schildknecht mein, "Was redst von meiner Frauen? "Ja Frauen! "Und fürchtest nicht mein braunen Schild, "Zu Stücken will ich dich hauen, "Vor mein'n Augen." "Euern braunen Schild den fürcht ich klein, "Der lieb Gott wird mich wohl behüten, "Behüten!" Da schlug der Knecht sein'n Herrn zu todt, Das geschahe um Fräuleins-Güte, Ja Güte! "Nun will ich heim gehen landwärts ein, "Zu einer wunderschönen Frauen, "Ja Frauen! "Ach Fräulein, gebt mir Boten-Lohn, "Euer edler Herr und der ist todt, "So fern auf breiter Heide, "Ja Heide!" Der Mordknecht. Feiner Almanach. I. B. S. 126. Es reit ein Herr und auch ſein Knecht, Wohl uͤber ein Heide, die war ſchlecht, Ja ſchlecht! Und alles was ſie redeten da, War all's von einer wunderſchoͤnen Frauen, Ja Frauen! „Ach Schildknecht, lieber Schildknecht mein, „Was redſt von meiner Frauen? „Ja Frauen! „Und fuͤrchteſt nicht mein braunen Schild, „Zu Stuͤcken will ich dich hauen, „Vor mein'n Augen.“ „Euern braunen Schild den fuͤrcht ich klein, „Der lieb Gott wird mich wohl behuͤten, „Behuͤten!“ Da ſchlug der Knecht ſein'n Herrn zu todt, Das geſchahe um Fraͤuleins-Guͤte, Ja Guͤte! „Nun will ich heim gehen landwaͤrts ein, „Zu einer wunderſchoͤnen Frauen, „Ja Frauen! „Ach Fraͤulein, gebt mir Boten-Lohn, „Euer edler Herr und der iſt todt, „So fern auf breiter Heide, „Ja Heide!“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0313" n="294[304]"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Der Mordknecht</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">Feiner Almanach. <hi rendition="#aq">I.</hi> B. S. 126.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">E</hi>s reit ein Herr und auch ſein Knecht,</l><lb/> <l>Wohl uͤber ein Heide, die war ſchlecht,</l><lb/> <l>Ja ſchlecht!</l><lb/> <l>Und alles was ſie redeten da,</l><lb/> <l>War all's von einer wunderſchoͤnen Frauen,</l><lb/> <l>Ja Frauen!</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>„Ach Schildknecht, lieber Schildknecht mein,</l><lb/> <l>„Was redſt von meiner Frauen?</l><lb/> <l>„Ja Frauen!</l><lb/> <l>„Und fuͤrchteſt nicht mein braunen Schild,</l><lb/> <l>„Zu Stuͤcken will ich dich hauen,</l><lb/> <l>„Vor mein'n Augen.“</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>„Euern braunen Schild den fuͤrcht ich klein,</l><lb/> <l>„Der lieb Gott wird mich wohl behuͤten,</l><lb/> <l>„Behuͤten!“</l><lb/> <l>Da ſchlug der Knecht ſein'n Herrn zu todt,</l><lb/> <l>Das geſchahe um Fraͤuleins-Guͤte,</l><lb/> <l>Ja Guͤte!</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>„Nun will ich heim gehen landwaͤrts ein,</l><lb/> <l>„Zu einer wunderſchoͤnen Frauen,</l><lb/> <l>„Ja Frauen!</l><lb/> <l>„Ach Fraͤulein, gebt mir Boten-Lohn,</l><lb/> <l>„Euer edler Herr und der iſt todt,</l><lb/> <l>„So fern auf breiter Heide,</l><lb/> <l>„Ja Heide!“</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [294[304]/0313]
Der Mordknecht.
Feiner Almanach. I. B. S. 126.
Es reit ein Herr und auch ſein Knecht,
Wohl uͤber ein Heide, die war ſchlecht,
Ja ſchlecht!
Und alles was ſie redeten da,
War all's von einer wunderſchoͤnen Frauen,
Ja Frauen!
„Ach Schildknecht, lieber Schildknecht mein,
„Was redſt von meiner Frauen?
„Ja Frauen!
„Und fuͤrchteſt nicht mein braunen Schild,
„Zu Stuͤcken will ich dich hauen,
„Vor mein'n Augen.“
„Euern braunen Schild den fuͤrcht ich klein,
„Der lieb Gott wird mich wohl behuͤten,
„Behuͤten!“
Da ſchlug der Knecht ſein'n Herrn zu todt,
Das geſchahe um Fraͤuleins-Guͤte,
Ja Guͤte!
„Nun will ich heim gehen landwaͤrts ein,
„Zu einer wunderſchoͤnen Frauen,
„Ja Frauen!
„Ach Fraͤulein, gebt mir Boten-Lohn,
„Euer edler Herr und der iſt todt,
„So fern auf breiter Heide,
„Ja Heide!“
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