Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.Wo ist dann das schwarzbraune Hündlein hinkommen? Maria, mein einziges Kind! Es ist in tausend Stücke zersprungen. Ach weh! Frau Mutter, wie weh! Maria, wo soll ich dein Bettlein hin machen? Maria, mein einziges Kind! Du sollst mir's auf den Kirchhof machen. Ach weh! Frau Mutter, wie weh! Jesaias Gesicht. Von Martin Luther. Aus dem J! neueröffneten Schatze der Kinder Gottes. Jesaia dem Propheten dies geschah, Daß er im Geist den Herren sitzen sah Auf einem hohen Thron und hellen Glanz, Seines Kleides Saum den Chor füllet ganz, Es stunden zween Seraph bey ihm dran, Sechs Flügel sah er einen jeden han, Mit zween verbargen sie ihr Antlitz klar, Mit zween bedeckten sie ihre Füße gar, Und mit den andern zween sie flogen frey, Gegenander ruften sie mit großem Schrey: Heilig ist Gott der Herr Zebaoth, Sein Ehr die ganze Welt erfüllet hat. Von dem Geschrey zittert Schwell und Balken gar, Das Haus auch ganz voll Rauchs und Nebels war. Wo iſt dann das ſchwarzbraune Huͤndlein hinkommen? Maria, mein einziges Kind! Es iſt in tauſend Stuͤcke zerſprungen. Ach weh! Frau Mutter, wie weh! Maria, wo ſoll ich dein Bettlein hin machen? Maria, mein einziges Kind! Du ſollſt mir's auf den Kirchhof machen. Ach weh! Frau Mutter, wie weh! Jeſaias Geſicht. Von Martin Luther. Aus dem J! neueroͤffneten Schatze der Kinder Gottes. Jeſaia dem Propheten dies geſchah, Daß er im Geiſt den Herren ſitzen ſah Auf einem hohen Thron und hellen Glanz, Seines Kleides Saum den Chor fuͤllet ganz, Es ſtunden zween Seraph bey ihm dran, Sechs Fluͤgel ſah er einen jeden han, Mit zween verbargen ſie ihr Antlitz klar, Mit zween bedeckten ſie ihre Fuͤße gar, Und mit den andern zween ſie flogen frey, Gegenander ruften ſie mit großem Schrey: Heilig iſt Gott der Herr Zebaoth, Sein Ehr die ganze Welt erfuͤllet hat. Von dem Geſchrey zittert Schwell und Balken gar, Das Haus auch ganz voll Rauchs und Nebels war. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0029" n="20"/> <lg n="11"> <l>Wo iſt dann das ſchwarzbraune Huͤndlein hinkommen?</l><lb/> <l>Maria, mein einziges Kind!</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>Es iſt in tauſend Stuͤcke zerſprungen.</l><lb/> <l>Ach weh! Frau Mutter, wie weh!</l> </lg><lb/> <lg n="13"> <l>Maria, wo ſoll ich dein Bettlein hin machen?</l><lb/> <l>Maria, mein einziges Kind!</l> </lg><lb/> <lg n="14"> <l>Du ſollſt mir's auf den Kirchhof machen.</l><lb/> <l>Ach weh! Frau Mutter, wie weh!</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Jeſaias Geſicht</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">Von Martin Luther. Aus dem J! neueroͤffneten Schatze der Kinder Gottes.<lb/> Zittau 1710. S. 393.</p><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">J</hi>eſaia dem Propheten dies geſchah,</l><lb/> <l>Daß er im Geiſt den Herren ſitzen ſah</l><lb/> <l>Auf einem hohen Thron und hellen Glanz,</l><lb/> <l>Seines Kleides Saum den Chor fuͤllet ganz,</l><lb/> <l>Es ſtunden zween Seraph bey ihm dran,</l><lb/> <l>Sechs Fluͤgel ſah er einen jeden han,</l><lb/> <l>Mit zween verbargen ſie ihr Antlitz klar,</l><lb/> <l>Mit zween bedeckten ſie ihre Fuͤße gar,</l><lb/> <l>Und mit den andern zween ſie flogen frey,</l><lb/> <l>Gegenander ruften ſie mit großem Schrey:</l><lb/> <l>Heilig iſt Gott der Herr Zebaoth,</l><lb/> <l>Sein Ehr die ganze Welt erfuͤllet hat.</l><lb/> <l>Von dem Geſchrey zittert Schwell und Balken gar,</l><lb/> <l>Das Haus auch ganz voll Rauchs und Nebels war.</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [20/0029]
Wo iſt dann das ſchwarzbraune Huͤndlein hinkommen?
Maria, mein einziges Kind!
Es iſt in tauſend Stuͤcke zerſprungen.
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Maria, wo ſoll ich dein Bettlein hin machen?
Maria, mein einziges Kind!
Du ſollſt mir's auf den Kirchhof machen.
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Jeſaias Geſicht.
Von Martin Luther. Aus dem J! neueroͤffneten Schatze der Kinder Gottes.
Zittau 1710. S. 393.
Jeſaia dem Propheten dies geſchah,
Daß er im Geiſt den Herren ſitzen ſah
Auf einem hohen Thron und hellen Glanz,
Seines Kleides Saum den Chor fuͤllet ganz,
Es ſtunden zween Seraph bey ihm dran,
Sechs Fluͤgel ſah er einen jeden han,
Mit zween verbargen ſie ihr Antlitz klar,
Mit zween bedeckten ſie ihre Fuͤße gar,
Und mit den andern zween ſie flogen frey,
Gegenander ruften ſie mit großem Schrey:
Heilig iſt Gott der Herr Zebaoth,
Sein Ehr die ganze Welt erfuͤllet hat.
Von dem Geſchrey zittert Schwell und Balken gar,
Das Haus auch ganz voll Rauchs und Nebels war.
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