Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.Großmutter Schlangenköchin. Aus mündlicher Ueberlieferung in Maria's Godwi. Bremen 1802. Maria, wo bist du zur Stube gewesen? Maria, mein einziges Kind! Ich bin bey meiner Großmutter gewesen, Ach weh! Frau Mutter, wie weh! Was hat sie dir dann zu essen gegeben? Maria, mein einziges Kind! Sie hat mir gebackne Fischlein gegeben, Ach weh! Frau Mutter, wie weh! Wo hat sie dir dann das Fischlein gefangen? Maria, mein einziges Kind! Sie hat es in ihrem Krautgärtlein gefangen, Ach weh! Frau Mutter, wie weh! Womit hat sie dann das Fischlein gefangen? Maria, mein einziges Kind. Sie hat es mit Stecken und Ruthen gefangen. Ach weh! Frau Mutter, wie weh! Wo ist dann das Uebrige vom Fischlein hinkommen? Maria, mein einziges Kind! Sie hats ihrem schwarzbraunen Hündlein gegeben, Ach weh! Frau Mutter, wie weh! Großmutter Schlangenkoͤchin. Aus muͤndlicher Ueberlieferung in Maria's Godwi. Bremen 1802. Maria, wo biſt du zur Stube geweſen? Maria, mein einziges Kind! Ich bin bey meiner Großmutter geweſen, Ach weh! Frau Mutter, wie weh! Was hat ſie dir dann zu eſſen gegeben? Maria, mein einziges Kind! Sie hat mir gebackne Fiſchlein gegeben, Ach weh! Frau Mutter, wie weh! Wo hat ſie dir dann das Fiſchlein gefangen? Maria, mein einziges Kind! Sie hat es in ihrem Krautgaͤrtlein gefangen, Ach weh! Frau Mutter, wie weh! Womit hat ſie dann das Fiſchlein gefangen? Maria, mein einziges Kind. Sie hat es mit Stecken und Ruthen gefangen. Ach weh! Frau Mutter, wie weh! Wo iſt dann das Uebrige vom Fiſchlein hinkommen? Maria, mein einziges Kind! Sie hats ihrem ſchwarzbraunen Huͤndlein gegeben, Ach weh! Frau Mutter, wie weh! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0028" n="19"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Großmutter Schlangenkoͤchin</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">Aus muͤndlicher Ueberlieferung in Maria's Godwi. Bremen 1802.<lb/><hi rendition="#aq">II.</hi> B. S. 113. abgedruckt.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">M</hi>aria, wo biſt du zur Stube geweſen?</l><lb/> <l>Maria, mein einziges Kind!</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Ich bin bey meiner Großmutter geweſen,</l><lb/> <l>Ach weh! Frau Mutter, wie weh!</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Was hat ſie dir dann zu eſſen gegeben?</l><lb/> <l>Maria, mein einziges Kind!</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Sie hat mir gebackne Fiſchlein gegeben,</l><lb/> <l>Ach weh! Frau Mutter, wie weh!</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Wo hat ſie dir dann das Fiſchlein gefangen?</l><lb/> <l>Maria, mein einziges Kind!</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Sie hat es in ihrem Krautgaͤrtlein gefangen,</l><lb/> <l>Ach weh! Frau Mutter, wie weh!</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Womit hat ſie dann das Fiſchlein gefangen?</l><lb/> <l>Maria, mein einziges Kind.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Sie hat es mit Stecken und Ruthen gefangen.</l><lb/> <l>Ach weh! Frau Mutter, wie weh!</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Wo iſt dann das Uebrige vom Fiſchlein hinkommen?</l><lb/> <l>Maria, mein einziges Kind!</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Sie hats ihrem ſchwarzbraunen Huͤndlein gegeben,</l><lb/> <l>Ach weh! Frau Mutter, wie weh!</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [19/0028]
Großmutter Schlangenkoͤchin.
Aus muͤndlicher Ueberlieferung in Maria's Godwi. Bremen 1802.
II. B. S. 113. abgedruckt.
Maria, wo biſt du zur Stube geweſen?
Maria, mein einziges Kind!
Ich bin bey meiner Großmutter geweſen,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Was hat ſie dir dann zu eſſen gegeben?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hat mir gebackne Fiſchlein gegeben,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Wo hat ſie dir dann das Fiſchlein gefangen?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hat es in ihrem Krautgaͤrtlein gefangen,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Womit hat ſie dann das Fiſchlein gefangen?
Maria, mein einziges Kind.
Sie hat es mit Stecken und Ruthen gefangen.
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Wo iſt dann das Uebrige vom Fiſchlein hinkommen?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hats ihrem ſchwarzbraunen Huͤndlein gegeben,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
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