Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.Christus, des Himmels Phönix rein, Hat so gewohnt auf Erd' allein, Ein Adler stark, der überwand Höll, Teufel, Sünd und Todesband. Sein Gottheit ist die güldne Farb, Und sein Verdienst uns Heil erwarb. Das Purpur-Kleid er hat auch an, Auf seinem Haupt die Dornenkron. Aus rechter Lieb inbrünstiglich Er opfert darauf willig sich. Und man begrub ihn ehrlich frey, Mit köstlich edler Specerey. Also des Himmels Phönix lag, Im Grab, bis an den dritten Tag, Alsdann er wieder lebend wurd' Durch seine ew'ge Geistsgeburt. Der unterirdische Pilger. Aus Bruckmanns Beschreibung aller Gebirge. Ein Pilger wollt ausspüren Der Erd' Metallen-Geist, Da hieß man ihn spaziren, Ins Bergwerk man ihn weist, Da führten ihre Schicht Chriſtus, des Himmels Phoͤnix rein, Hat ſo gewohnt auf Erd' allein, Ein Adler ſtark, der uͤberwand Hoͤll, Teufel, Suͤnd und Todesband. Sein Gottheit iſt die guͤldne Farb, Und ſein Verdienſt uns Heil erwarb. Das Purpur-Kleid er hat auch an, Auf ſeinem Haupt die Dornenkron. Aus rechter Lieb inbruͤnſtiglich Er opfert darauf willig ſich. Und man begrub ihn ehrlich frey, Mit koͤſtlich edler Specerey. Alſo des Himmels Phoͤnix lag, Im Grab, bis an den dritten Tag, Alsdann er wieder lebend wurd' Durch ſeine ew'ge Geiſtsgeburt. Der unterirdiſche Pilger. Aus Bruckmanns Beſchreibung aller Gebirge. Ein Pilger wollt ausſpuͤren Der Erd' Metallen-Geiſt, Da hieß man ihn ſpaziren, Ins Bergwerk man ihn weiſt, Da fuͤhrten ihre Schicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0271" n="262"/> <lg n="12"> <l>Chriſtus, des Himmels Phoͤnix rein,</l><lb/> <l>Hat ſo gewohnt auf Erd' allein,</l> </lg><lb/> <lg n="13"> <l>Ein Adler ſtark, der uͤberwand</l><lb/> <l>Hoͤll, Teufel, Suͤnd und Todesband.</l> </lg><lb/> <lg n="14"> <l>Sein Gottheit iſt die guͤldne Farb,</l><lb/> <l>Und ſein Verdienſt uns Heil erwarb.</l> </lg><lb/> <lg n="15"> <l>Das Purpur-Kleid er hat auch an,</l><lb/> <l>Auf ſeinem Haupt die Dornenkron.</l> </lg><lb/> <lg n="16"> <l>Aus rechter Lieb inbruͤnſtiglich</l><lb/> <l>Er opfert darauf willig ſich.</l> </lg><lb/> <lg n="17"> <l>Und man begrub ihn ehrlich frey,</l><lb/> <l>Mit koͤſtlich edler Specerey.</l> </lg><lb/> <lg n="18"> <l>Alſo des Himmels Phoͤnix lag,</l><lb/> <l>Im Grab, bis an den dritten Tag,</l> </lg><lb/> <lg n="19"> <l>Alsdann er wieder lebend wurd'</l><lb/> <l>Durch ſeine ew'ge Geiſtsgeburt.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Der unterirdiſche Pilger</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">Aus Bruckmanns Beſchreibung aller Gebirge.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">E</hi>in Pilger wollt ausſpuͤren</l><lb/> <l>Der Erd' Metallen-Geiſt,</l><lb/> <l>Da hieß man ihn ſpaziren,</l><lb/> <l>Ins Bergwerk man ihn weiſt,</l><lb/> <l>Da fuͤhrten ihre Schicht</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [262/0271]
Chriſtus, des Himmels Phoͤnix rein,
Hat ſo gewohnt auf Erd' allein,
Ein Adler ſtark, der uͤberwand
Hoͤll, Teufel, Suͤnd und Todesband.
Sein Gottheit iſt die guͤldne Farb,
Und ſein Verdienſt uns Heil erwarb.
Das Purpur-Kleid er hat auch an,
Auf ſeinem Haupt die Dornenkron.
Aus rechter Lieb inbruͤnſtiglich
Er opfert darauf willig ſich.
Und man begrub ihn ehrlich frey,
Mit koͤſtlich edler Specerey.
Alſo des Himmels Phoͤnix lag,
Im Grab, bis an den dritten Tag,
Alsdann er wieder lebend wurd'
Durch ſeine ew'ge Geiſtsgeburt.
Der unterirdiſche Pilger.
Aus Bruckmanns Beſchreibung aller Gebirge.
Ein Pilger wollt ausſpuͤren
Der Erd' Metallen-Geiſt,
Da hieß man ihn ſpaziren,
Ins Bergwerk man ihn weiſt,
Da fuͤhrten ihre Schicht
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