Es macht uns allbeiden gar große Freud, Ade! Ade! Ade! Ja, scheiden und lassen thut weh.
Schlachtlied.
Weckherlin S. 244. Phil. von Sittewald II. Th. S. 574.
Frisch auf, ihr tapfere Soldaten! Ihr, die ihr noch mit teutschem Blut, Ihr, die ihr noch mit frühem Muth Belebet, suchet große Thaten.
Ihr Landsleut, ihr Landsknecht, frisch auf! Das Land, die Freiheit sich verlieret, Wo ihr nicht muthig schlaget drauf, Und überwindend triumphiret.
Der ist ein Teutscher wolgeboren, Der von Betrug und Falschheit frey, Hat voll der Redlichkeit und Treu, Nicht Glauben, nicht Freiheit verloren.
Ha, fallet in sie, ihre Fahnen Zittern aus Furcht, sie trennen sich, Ihr böse Sach hält nicht den Stich, Drum zu der Flucht sie sich schon mahnen.
Groß ist ihr Heer, bös ihr Gewissen, Groß ist ihr Zeug, klein ist ihr Glaub,
Es macht uns allbeiden gar große Freud, Ade! Ade! Ade! Ja, ſcheiden und laſſen thut weh.
Schlachtlied.
Weckherlin S. 244. Phil. von Sittewald II. Th. S. 574.
Friſch auf, ihr tapfere Soldaten! Ihr, die ihr noch mit teutſchem Blut, Ihr, die ihr noch mit fruͤhem Muth Belebet, ſuchet große Thaten.
Ihr Landsleut, ihr Landsknecht, friſch auf! Das Land, die Freiheit ſich verlieret, Wo ihr nicht muthig ſchlaget drauf, Und uͤberwindend triumphiret.
Der iſt ein Teutſcher wolgeboren, Der von Betrug und Falſchheit frey, Hat voll der Redlichkeit und Treu, Nicht Glauben, nicht Freiheit verloren.
Ha, fallet in ſie, ihre Fahnen Zittern aus Furcht, ſie trennen ſich, Ihr boͤſe Sach haͤlt nicht den Stich, Drum zu der Flucht ſie ſich ſchon mahnen.
Groß iſt ihr Heer, boͤs ihr Gewiſſen, Groß iſt ihr Zeug, klein iſt ihr Glaub,
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Es macht uns allbeiden gar große Freud,
Ade! Ade! Ade!
Ja, ſcheiden und laſſen thut weh.
Schlachtlied.
Weckherlin S. 244. Phil. von Sittewald II. Th. S. 574.
Friſch auf, ihr tapfere Soldaten!
Ihr, die ihr noch mit teutſchem Blut,
Ihr, die ihr noch mit fruͤhem Muth
Belebet, ſuchet große Thaten.
Ihr Landsleut, ihr Landsknecht, friſch auf!
Das Land, die Freiheit ſich verlieret,
Wo ihr nicht muthig ſchlaget drauf,
Und uͤberwindend triumphiret.
Der iſt ein Teutſcher wolgeboren,
Der von Betrug und Falſchheit frey,
Hat voll der Redlichkeit und Treu,
Nicht Glauben, nicht Freiheit verloren.
Ha, fallet in ſie, ihre Fahnen
Zittern aus Furcht, ſie trennen ſich,
Ihr boͤſe Sach haͤlt nicht den Stich,
Drum zu der Flucht ſie ſich ſchon mahnen.
Groß iſt ihr Heer, boͤs ihr Gewiſſen,
Groß iſt ihr Zeug, klein iſt ihr Glaub,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/263>, abgerufen am 21.12.2024.
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