Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite

"Nimm hin, du Ludewig Buhle,
"Gedenk da meiner Huld."

"Was soll mir doch das Fingerlein,
"Das veracht gewonnen Gold,
"Wenn ich daran gedenke,
"Mein Herz wird nimmer hold."
Des erschrack die Frau von der Weissenburg,
Faßt einen traurigen Muth:
"Verlaß mich holder Fürste nicht,
"Mein edler Herr ist todt."


Frommer Soldaten seligster Tod.

Morhof von der deutschen Poesie. Leipzig 1718. S. 313.

Viel Krieg hat sich in dieser Welt
Mancher Ursach erhoben;
Demselben hat Gott zugesellt,
Die Musik, ihn zu loben.
Ihr erst Erfinder war Jubal,
Des Lamechs Sohn mit Namen,
Erfand Drometen- und Pfeifenschall,
Konnt sie stimmen zusammen.
Die Musik gut,
Erweckt den Muth,
Frisch unverzagt,
Die Feind verjagt,
Ruft stark, dran, dran,

„Nimm hin, du Ludewig Buhle,
„Gedenk da meiner Huld.“

„Was ſoll mir doch das Fingerlein,
„Das veracht gewonnen Gold,
„Wenn ich daran gedenke,
„Mein Herz wird nimmer hold.“
Des erſchrack die Frau von der Weiſſenburg,
Faßt einen traurigen Muth:
„Verlaß mich holder Fuͤrſte nicht,
„Mein edler Herr iſt todt.“


Frommer Soldaten ſeligſter Tod.

Morhof von der deutſchen Poeſie. Leipzig 1718. S. 313.

Viel Krieg hat ſich in dieſer Welt
Mancher Urſach erhoben;
Demſelben hat Gott zugeſellt,
Die Muſik, ihn zu loben.
Ihr erſt Erfinder war Jubal,
Des Lamechs Sohn mit Namen,
Erfand Drometen- und Pfeifenſchall,
Konnt ſie ſtimmen zuſammen.
Die Muſik gut,
Erweckt den Muth,
Friſch unverzagt,
Die Feind verjagt,
Ruft ſtark, dran, dran,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="19">
              <pb facs="#f0254" n="245"/>
              <l>&#x201E;Nimm hin, du Ludewig Buhle,</l><lb/>
              <l>&#x201E;Gedenk da meiner Huld.&#x201C;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="20">
              <l>&#x201E;Was &#x017F;oll mir doch das Fingerlein,</l><lb/>
              <l>&#x201E;Das veracht gewonnen Gold,</l><lb/>
              <l>&#x201E;Wenn ich daran gedenke,</l><lb/>
              <l>&#x201E;Mein Herz wird nimmer hold.&#x201C;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="21">
              <l>Des er&#x017F;chrack die Frau von der Wei&#x017F;&#x017F;enburg,</l><lb/>
              <l>Faßt einen traurigen Muth:</l><lb/>
              <l>&#x201E;Verlaß mich holder Fu&#x0364;r&#x017F;te nicht,</l><lb/>
              <l>&#x201E;Mein edler Herr i&#x017F;t todt.&#x201C;</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Frommer Soldaten &#x017F;elig&#x017F;ter Tod</hi>.</head><lb/>
          <p rendition="#c">Morhof von der deut&#x017F;chen Poe&#x017F;ie. Leipzig 1718. S. 313.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">V</hi>iel Krieg hat &#x017F;ich in die&#x017F;er Welt</l><lb/>
              <l>Mancher Ur&#x017F;ach erhoben;</l><lb/>
              <l>Dem&#x017F;elben hat Gott zuge&#x017F;ellt,</l><lb/>
              <l>Die Mu&#x017F;ik, ihn zu loben.</l><lb/>
              <l>Ihr er&#x017F;t Erfinder war Jubal,</l><lb/>
              <l>Des Lamechs Sohn mit Namen,</l><lb/>
              <l>Erfand Drometen- und Pfeifen&#x017F;chall,</l><lb/>
              <l>Konnt &#x017F;ie &#x017F;timmen zu&#x017F;ammen.</l><lb/>
              <l>Die Mu&#x017F;ik gut,</l><lb/>
              <l>Erweckt den Muth,</l><lb/>
              <l>Fri&#x017F;ch unverzagt,</l><lb/>
              <l>Die Feind verjagt,</l><lb/>
              <l>Ruft &#x017F;tark, dran, dran,</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[245/0254] „Nimm hin, du Ludewig Buhle, „Gedenk da meiner Huld.“ „Was ſoll mir doch das Fingerlein, „Das veracht gewonnen Gold, „Wenn ich daran gedenke, „Mein Herz wird nimmer hold.“ Des erſchrack die Frau von der Weiſſenburg, Faßt einen traurigen Muth: „Verlaß mich holder Fuͤrſte nicht, „Mein edler Herr iſt todt.“ Frommer Soldaten ſeligſter Tod. Morhof von der deutſchen Poeſie. Leipzig 1718. S. 313. Viel Krieg hat ſich in dieſer Welt Mancher Urſach erhoben; Demſelben hat Gott zugeſellt, Die Muſik, ihn zu loben. Ihr erſt Erfinder war Jubal, Des Lamechs Sohn mit Namen, Erfand Drometen- und Pfeifenſchall, Konnt ſie ſtimmen zuſammen. Die Muſik gut, Erweckt den Muth, Friſch unverzagt, Die Feind verjagt, Ruft ſtark, dran, dran,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/254
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/254>, abgerufen am 19.11.2024.