Des Sultans Töchterlein und der Meister der Blumen.
Altes fliegendes Blatt aus Kölln.
Der Sultan hatt' ein Töchterlein, Die war früh aufgestanden, Wohl um zu pflücken die Blümelein In ihres Vaters Garten.
Da sie die schönen Blümelein So glänzen sah im Thaue, Wer mag der Blümlein Meister seyn, Gedachte die Jungfraue.
Er muß ein großer Meister seyn, Ein Herr von großen Werthen, Der da die schönen Blümelein Läßt wachsen aus der Erden.
Ich hab' ihn tief im Herzen lieb, O dürft ich ihn anschauen! Gern ließ ich meines Vaters Reich Und wollt sein Gärtlein bauen.
Da kam zu ihr um Mitternacht Ein heller Mann gegangen, "Thu auf, thu auf, viel schöne Magd, "Mit Lieb bin ich umfangen.
Des Sultans Toͤchterlein und der Meiſter der Blumen.
Altes fliegendes Blatt aus Koͤlln.
Der Sultan hatt' ein Toͤchterlein, Die war fruͤh aufgeſtanden, Wohl um zu pfluͤcken die Bluͤmelein In ihres Vaters Garten.
Da ſie die ſchoͤnen Bluͤmelein So glaͤnzen ſah im Thaue, Wer mag der Bluͤmlein Meiſter ſeyn, Gedachte die Jungfraue.
Er muß ein großer Meiſter ſeyn, Ein Herr von großen Werthen, Der da die ſchoͤnen Bluͤmelein Laͤßt wachſen aus der Erden.
Ich hab' ihn tief im Herzen lieb, O duͤrft ich ihn anſchauen! Gern ließ ich meines Vaters Reich Und wollt ſein Gaͤrtlein bauen.
Da kam zu ihr um Mitternacht Ein heller Mann gegangen, „Thu auf, thu auf, viel ſchoͤne Magd, „Mit Lieb bin ich umfangen.
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Des Sultans Toͤchterlein und der
Meiſter der Blumen.
Altes fliegendes Blatt aus Koͤlln.
Der Sultan hatt' ein Toͤchterlein,
Die war fruͤh aufgeſtanden,
Wohl um zu pfluͤcken die Bluͤmelein
In ihres Vaters Garten.
Da ſie die ſchoͤnen Bluͤmelein
So glaͤnzen ſah im Thaue,
Wer mag der Bluͤmlein Meiſter ſeyn,
Gedachte die Jungfraue.
Er muß ein großer Meiſter ſeyn,
Ein Herr von großen Werthen,
Der da die ſchoͤnen Bluͤmelein
Laͤßt wachſen aus der Erden.
Ich hab' ihn tief im Herzen lieb,
O duͤrft ich ihn anſchauen!
Gern ließ ich meines Vaters Reich
Und wollt ſein Gaͤrtlein bauen.
Da kam zu ihr um Mitternacht
Ein heller Mann gegangen,
„Thu auf, thu auf, viel ſchoͤne Magd,
„Mit Lieb bin ich umfangen.
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/24>, abgerufen am 21.12.2024.
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