Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.Was zog er aus seiner Tasche, Drey hundert Dukaten an Gold, Gab sie der Schönen dort, ja dort, Sie sollte sich kaufen einen rothen Rock. Sie stieg auf hohe Berge, Schaut runter aufs tiefe tiefe Thal, Sie sieht den falschen Fuhrmann, ja Fuhrmann, Bey dem schwarzbraunen Mägdlein stehn. Die dort, die wandte sich umme, Ihre Aeuglein wurden, wurden naß, Fahr nur hin, du falscher Fuhrmann, ja Fuhrmann, Dieweil du mich betrogen hast. Pfauenart. Eschenburgs alte Denkmähler S. 463. Leucht't heller denn die Sonne, Ihr beiden Aeugelein! Bei dir ist Freud und Wonne, Du zartes Jungfräulein, Du bist mein Augenschein, Wär ich bei dir allein, Kein Leid sollt mich anfechten, Wollt allzeit fröhlich seyn! Dein Gang ist aus dermaßen, Gleichwie der Pfauen Art; Wenn du gehst auf der Straßen, Was zog er aus ſeiner Taſche, Drey hundert Dukaten an Gold, Gab ſie der Schoͤnen dort, ja dort, Sie ſollte ſich kaufen einen rothen Rock. Sie ſtieg auf hohe Berge, Schaut runter aufs tiefe tiefe Thal, Sie ſieht den falſchen Fuhrmann, ja Fuhrmann, Bey dem ſchwarzbraunen Maͤgdlein ſtehn. Die dort, die wandte ſich umme, Ihre Aeuglein wurden, wurden naß, Fahr nur hin, du falſcher Fuhrmann, ja Fuhrmann, Dieweil du mich betrogen haſt. Pfauenart. Eſchenburgs alte Denkmaͤhler S. 463. Leucht't heller denn die Sonne, Ihr beiden Aeugelein! Bei dir iſt Freud und Wonne, Du zartes Jungfraͤulein, Du biſt mein Augenſchein, Waͤr ich bei dir allein, Kein Leid ſollt mich anfechten, Wollt allzeit froͤhlich ſeyn! Dein Gang iſt aus dermaßen, Gleichwie der Pfauen Art; Wenn du gehſt auf der Straßen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0213" n="204"/> <lg n="4"> <l>Was zog er aus ſeiner Taſche,</l><lb/> <l>Drey hundert Dukaten an Gold,</l><lb/> <l>Gab ſie der Schoͤnen dort, ja dort,</l><lb/> <l>Sie ſollte ſich kaufen einen rothen Rock.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Sie ſtieg auf hohe Berge,</l><lb/> <l>Schaut runter aufs tiefe tiefe Thal,</l><lb/> <l>Sie ſieht den falſchen Fuhrmann, ja Fuhrmann,</l><lb/> <l>Bey dem ſchwarzbraunen Maͤgdlein ſtehn.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Die dort, die wandte ſich umme,</l><lb/> <l>Ihre Aeuglein wurden, wurden naß,</l><lb/> <l>Fahr nur hin, du falſcher Fuhrmann, ja Fuhrmann,</l><lb/> <l>Dieweil du mich betrogen haſt.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Pfauenart</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">Eſchenburgs alte Denkmaͤhler S. 463.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">L</hi>eucht't heller denn die Sonne,</l><lb/> <l>Ihr beiden Aeugelein!</l><lb/> <l>Bei dir iſt Freud und Wonne,</l><lb/> <l>Du zartes Jungfraͤulein,</l><lb/> <l>Du biſt mein Augenſchein,</l><lb/> <l>Waͤr ich bei dir allein,</l><lb/> <l>Kein Leid ſollt mich anfechten,</l><lb/> <l>Wollt allzeit froͤhlich ſeyn!</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Dein Gang iſt aus dermaßen,</l><lb/> <l>Gleichwie der Pfauen Art;</l><lb/> <l>Wenn du gehſt auf der Straßen,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [204/0213]
Was zog er aus ſeiner Taſche,
Drey hundert Dukaten an Gold,
Gab ſie der Schoͤnen dort, ja dort,
Sie ſollte ſich kaufen einen rothen Rock.
Sie ſtieg auf hohe Berge,
Schaut runter aufs tiefe tiefe Thal,
Sie ſieht den falſchen Fuhrmann, ja Fuhrmann,
Bey dem ſchwarzbraunen Maͤgdlein ſtehn.
Die dort, die wandte ſich umme,
Ihre Aeuglein wurden, wurden naß,
Fahr nur hin, du falſcher Fuhrmann, ja Fuhrmann,
Dieweil du mich betrogen haſt.
Pfauenart.
Eſchenburgs alte Denkmaͤhler S. 463.
Leucht't heller denn die Sonne,
Ihr beiden Aeugelein!
Bei dir iſt Freud und Wonne,
Du zartes Jungfraͤulein,
Du biſt mein Augenſchein,
Waͤr ich bei dir allein,
Kein Leid ſollt mich anfechten,
Wollt allzeit froͤhlich ſeyn!
Dein Gang iſt aus dermaßen,
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