Ich gab mich ihr ins Herz hinein, In ihrem grünen Röckelein.
So ich besinn, Was gut Gewinn, Dies Bäumlein klug, Mit Nutz und Fug, Eh es im Gart Versperret ward, Ertragen hat, Ist Freud verzehrt Des Herzens mein, Ich schrei in Pein, Gott segn dich zarts Bäumelein. O mein! O mein! Senk Zweigelein, Daß ich mich schwenk zu dir hinein!
Lindenschmidt.
Aus Meißners Apollo. Juny 1794. S. 173.
Es ist nicht lange daß es geschah, Daß man den Lindenschmidt reiten sah, Auf einem hohen Rosse. Er reitet den Rheinstrom auf und ab; Er hat ihn gar wohl genossen.
"Frisch her ihr lieben Gesellen mein! "Es muß jezt nur gewaget seyn,
Ich gab mich ihr ins Herz hinein, In ihrem gruͤnen Roͤckelein.
So ich beſinn, Was gut Gewinn, Dies Baͤumlein klug, Mit Nutz und Fug, Eh es im Gart Verſperret ward, Ertragen hat, Iſt Freud verzehrt Des Herzens mein, Ich ſchrei in Pein, Gott ſegn dich zarts Baͤumelein. O mein! O mein! Senk Zweigelein, Daß ich mich ſchwenk zu dir hinein!
Lindenſchmidt.
Aus Meißners Apollo. Juny 1794. S. 173.
Es iſt nicht lange daß es geſchah, Daß man den Lindenſchmidt reiten ſah, Auf einem hohen Roſſe. Er reitet den Rheinſtrom auf und ab; Er hat ihn gar wohl genoſſen.
„Friſch her ihr lieben Geſellen mein! „Es muß jezt nur gewaget ſeyn,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><lgn="2"><pbfacs="#f0134"n="125"/><l>Ich gab mich ihr ins Herz hinein,</l><lb/><l>In ihrem gruͤnen Roͤckelein.</l></lg><lb/><lgn="3"><l>So ich beſinn,</l><lb/><l>Was gut Gewinn,</l><lb/><l>Dies Baͤumlein klug,</l><lb/><l>Mit Nutz und Fug,</l><lb/><l>Eh es im Gart</l><lb/><l>Verſperret ward,</l><lb/><l>Ertragen hat,</l><lb/><l>Iſt Freud verzehrt</l><lb/><l>Des Herzens mein,</l><lb/><l>Ich ſchrei in Pein,</l><lb/><l>Gott ſegn dich zarts Baͤumelein.</l><lb/><l>O mein! O mein!</l><lb/><l>Senk Zweigelein,</l><lb/><l>Daß ich mich ſchwenk zu dir hinein!</l></lg></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head><hirendition="#g">Lindenſchmidt</hi>.</head><lb/><prendition="#c">Aus Meißners Apollo. Juny 1794. S. 173.</p><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">E</hi>s iſt nicht lange daß es geſchah,</l><lb/><l>Daß man den Lindenſchmidt reiten ſah,</l><lb/><l>Auf einem hohen Roſſe.</l><lb/><l>Er reitet den Rheinſtrom auf und ab;</l><lb/><l>Er hat ihn gar wohl genoſſen.</l></lg><lb/><lgn="2"><l>„Friſch her ihr lieben Geſellen mein!</l><lb/><l>„Es muß jezt nur gewaget ſeyn,</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[125/0134]
Ich gab mich ihr ins Herz hinein,
In ihrem gruͤnen Roͤckelein.
So ich beſinn,
Was gut Gewinn,
Dies Baͤumlein klug,
Mit Nutz und Fug,
Eh es im Gart
Verſperret ward,
Ertragen hat,
Iſt Freud verzehrt
Des Herzens mein,
Ich ſchrei in Pein,
Gott ſegn dich zarts Baͤumelein.
O mein! O mein!
Senk Zweigelein,
Daß ich mich ſchwenk zu dir hinein!
Lindenſchmidt.
Aus Meißners Apollo. Juny 1794. S. 173.
Es iſt nicht lange daß es geſchah,
Daß man den Lindenſchmidt reiten ſah,
Auf einem hohen Roſſe.
Er reitet den Rheinſtrom auf und ab;
Er hat ihn gar wohl genoſſen.
„Friſch her ihr lieben Geſellen mein!
„Es muß jezt nur gewaget ſeyn,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/134>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.