"Was doch der Braut mocht kommen ein, "Das Weggehn war nun gar nicht fein!" Sie setzen sich zum Braten hin, Uneins und doch in einem Sinn.
Die Alte lehrt dem Sohn beim Mahl: "Die Welt wird vornehm auf einmal, "Dir war die magre Wildkatz recht, "Ihr schien der fette Kater schlecht."
Wiegenlied.
Ottmars Volkssagen. Bremen 1800. S. 43 und 44
Buko von Halberstadt, Bring doch meinem Kinde was, Was soll ich ihm bringen? Rothe Schuh mit Ringen, Schöne Schuh mit Gold beschlagen, Die soll unser Kindchen tragen.
Hurraso, Burra fort, Wagen und schön Schuh sind fort, Stecken tief im Sumpfe, Pferde sind ertrunken, Hurra, schrei nicht Reitersknecht, Warum fährst du auch so schlecht!
„Was doch der Braut mocht kommen ein, „Das Weggehn war nun gar nicht fein!“ Sie ſetzen ſich zum Braten hin, Uneins und doch in einem Sinn.
Die Alte lehrt dem Sohn beim Mahl: „Die Welt wird vornehm auf einmal, „Dir war die magre Wildkatz recht, „Ihr ſchien der fette Kater ſchlecht.“
Wiegenlied.
Ottmars Volksſagen. Bremen 1800. S. 43 und 44
Buko von Halberſtadt, Bring doch meinem Kinde was, Was ſoll ich ihm bringen? Rothe Schuh mit Ringen, Schoͤne Schuh mit Gold beſchlagen, Die ſoll unſer Kindchen tragen.
Hurraſo, Burra fort, Wagen und ſchoͤn Schuh ſind fort, Stecken tief im Sumpfe, Pferde ſind ertrunken, Hurra, ſchrei nicht Reitersknecht, Warum faͤhrſt du auch ſo ſchlecht!
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0101"n="92"/><lgn="12"><l>„Was doch der Braut mocht kommen ein,</l><lb/><l>„Das Weggehn war nun gar nicht fein!“</l><lb/><l>Sie ſetzen ſich zum Braten hin,</l><lb/><l>Uneins und doch in einem Sinn.</l></lg><lb/><lgn="13"><l>Die Alte lehrt dem Sohn beim Mahl:</l><lb/><l>„Die Welt wird vornehm auf einmal,</l><lb/><l>„Dir war die magre Wildkatz recht,</l><lb/><l>„Ihr ſchien der fette Kater ſchlecht.“</l></lg></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head><hirendition="#g">Wiegenlied</hi>.</head><lb/><prendition="#c">Ottmars Volksſagen. Bremen 1800. S. 43 und 44</p><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">B</hi>uko von Halberſtadt,</l><lb/><l>Bring doch meinem Kinde was,</l><lb/><l>Was ſoll ich ihm bringen?</l><lb/><l>Rothe Schuh mit Ringen,</l><lb/><l>Schoͤne Schuh mit Gold beſchlagen,</l><lb/><l>Die ſoll unſer Kindchen tragen.</l></lg><lb/><lgn="2"><l>Hurraſo, Burra fort,</l><lb/><l>Wagen und ſchoͤn Schuh ſind fort,</l><lb/><l>Stecken tief im Sumpfe,</l><lb/><l>Pferde ſind ertrunken,</l><lb/><l>Hurra, ſchrei nicht Reitersknecht,</l><lb/><l>Warum faͤhrſt du auch ſo ſchlecht!</l></lg></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></body></text></TEI>
[92/0101]
„Was doch der Braut mocht kommen ein,
„Das Weggehn war nun gar nicht fein!“
Sie ſetzen ſich zum Braten hin,
Uneins und doch in einem Sinn.
Die Alte lehrt dem Sohn beim Mahl:
„Die Welt wird vornehm auf einmal,
„Dir war die magre Wildkatz recht,
„Ihr ſchien der fette Kater ſchlecht.“
Wiegenlied.
Ottmars Volksſagen. Bremen 1800. S. 43 und 44
Buko von Halberſtadt,
Bring doch meinem Kinde was,
Was ſoll ich ihm bringen?
Rothe Schuh mit Ringen,
Schoͤne Schuh mit Gold beſchlagen,
Die ſoll unſer Kindchen tragen.
Hurraſo, Burra fort,
Wagen und ſchoͤn Schuh ſind fort,
Stecken tief im Sumpfe,
Pferde ſind ertrunken,
Hurra, ſchrei nicht Reitersknecht,
Warum faͤhrſt du auch ſo ſchlecht!
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/101>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.