Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite
Ein jeglicher Mensch ist schüldig
Das XXIIII. Capittel.
Das ein jeglicher Mensch schüldig ist/
einen jeglichen andern Menschen zu lieben
als sich selbst/ vnd das auch dieselbe Lie-
be dem Menschen zu seinem eig-
nem besten gereiche.
1. Joh. 4. Wer nicht Lieb hat/
der kennet Gott nicht denn
Gott ist die Liebe.

DIeweil alle Menschen nach
Warumb
sich alle
Menschen
Lieben
sollen.
Gottes Bilde geschaffen vnd
GOtt aus Hertzlicher Liebe
gern wolt durch seinen H. Geist sein Bil-
de in allen Menschen ernewren: Vnd
so viel an jhm ist/ durch Christum selig
machen. Derwegen/ so sollen sich alle
Menschen vntereinander lieben als
sich selbst/ als die so einer Natur vnnd
eines Geschlechts sein/ vnnd sol ein
jeglicher den andern achten vnnd hal-
ten als sich selbst/ nicht als sey er
weit von dem andern vnterschei-
den/ denn es ist ein allgemeiner Gott

von
Ein jeglicher Menſch iſt ſchuͤldig
Das XXIIII. Capittel.
Das ein jeglicher Menſch ſchuͤldig iſt/
einen jeglichen andern Menſchen zu lieben
als ſich ſelbſt/ vnd das auch dieſelbe Lie-
be dem Menſchen zu ſeinem eig-
nem beſten gereiche.
1. Joh. 4. Wer nicht Lieb hat/
der kennet Gott nicht denn
Gott iſt die Liebe.

DIeweil alle Menſchen nach
Warumb
ſich alle
Menſchẽ
Lieben
ſollen.
Gottes Bilde geſchaffen vnd
GOtt aus Hertzlicher Liebe
gern wolt durch ſeinẽ H. Geiſt ſein Bil-
de in allen Menſchen ernewren: Vnd
ſo viel an jhm iſt/ durch Chriſtum ſelig
machen. Derwegen/ ſo ſollen ſich alle
Menſchen vntereinander lieben als
ſich ſelbſt/ als die ſo einer Natur vnnd
eines Geſchlechts ſein/ vnnd ſol ein
jeglicher den andern achten vnnd hal-
ten als ſich ſelbſt/ nicht als ſey er
weit von dem andern vnterſchei-
den/ denn es iſt ein allgemeiner Gott

von
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0302" n="280"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Ein jeglicher Men&#x017F;ch i&#x017F;t &#x017F;chu&#x0364;ldig</hi> </fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">XXIIII.</hi></hi> Capittel.</hi> </head><lb/>
        <head>Das ein jeglicher Men&#x017F;ch &#x017F;chu&#x0364;ldig i&#x017F;t/<lb/><hi rendition="#fr">einen jeglichen andern Men&#x017F;chen zu lieben<lb/>
als &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t/ vnd das auch die&#x017F;elbe Lie-<lb/>
be dem Men&#x017F;chen zu &#x017F;einem eig-<lb/>
nem be&#x017F;ten gereiche.</hi></head><lb/>
        <cit>
          <quote> <hi rendition="#b">1. Joh. 4. Wer nicht Lieb hat/<lb/><hi rendition="#et">der kennet Gott nicht denn<lb/>
Gott i&#x017F;t die Liebe.</hi></hi> </quote>
        </cit><lb/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>Ieweil alle Men&#x017F;chen nach<lb/><note place="left">Warumb<lb/>
&#x017F;ich alle<lb/>
Men&#x017F;che&#x0303;<lb/>
Lieben<lb/>
&#x017F;ollen.</note>Gottes Bilde ge&#x017F;chaffen vnd<lb/>
GOtt aus Hertzlicher Liebe<lb/>
gern wolt durch &#x017F;eine&#x0303; H. Gei&#x017F;t &#x017F;ein Bil-<lb/>
de in allen Men&#x017F;chen ernewren: Vnd<lb/>
&#x017F;o viel an jhm i&#x017F;t/ durch Chri&#x017F;tum &#x017F;elig<lb/>
machen. Derwegen/ &#x017F;o &#x017F;ollen &#x017F;ich alle<lb/>
Men&#x017F;chen vntereinander lieben als<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t/ als die &#x017F;o einer Natur vnnd<lb/>
eines Ge&#x017F;chlechts &#x017F;ein/ vnnd &#x017F;ol ein<lb/>
jeglicher den andern achten vnnd hal-<lb/>
ten als &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t/ nicht als &#x017F;ey er<lb/>
weit von dem andern vnter&#x017F;chei-<lb/>
den/ denn es i&#x017F;t ein allgemeiner Gott<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[280/0302] Ein jeglicher Menſch iſt ſchuͤldig Das XXIIII. Capittel. Das ein jeglicher Menſch ſchuͤldig iſt/ einen jeglichen andern Menſchen zu lieben als ſich ſelbſt/ vnd das auch dieſelbe Lie- be dem Menſchen zu ſeinem eig- nem beſten gereiche. 1. Joh. 4. Wer nicht Lieb hat/ der kennet Gott nicht denn Gott iſt die Liebe. DIeweil alle Menſchen nach Gottes Bilde geſchaffen vnd GOtt aus Hertzlicher Liebe gern wolt durch ſeinẽ H. Geiſt ſein Bil- de in allen Menſchen ernewren: Vnd ſo viel an jhm iſt/ durch Chriſtum ſelig machen. Derwegen/ ſo ſollen ſich alle Menſchen vntereinander lieben als ſich ſelbſt/ als die ſo einer Natur vnnd eines Geſchlechts ſein/ vnnd ſol ein jeglicher den andern achten vnnd hal- ten als ſich ſelbſt/ nicht als ſey er weit von dem andern vnterſchei- den/ denn es iſt ein allgemeiner Gott von Warumb ſich alle Menſchẽ Lieben ſollen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/302
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/302>, abgerufen am 21.12.2024.