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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Wie die Seele Gott anschawet
an vielen orten rühmet vnd offenbahret
Gen 31.
2. Kön. 6.
also/ daß viel Engel auff einen Menschen
warten müssen/ als die Historia deß Ertz-
vaters Jacobs vnd Elisei bezeuget. Alldie-
weil auch viel böse Geister auff einen Men-
Wolthat
Gottes
durch H.
Engel.
schen lauren jn zuverderben/ so sind auch
dagegen viel heilige Wechter von Gott
verordnet. Wie sie sich auch frewen v-
ber vnsere Busse vnd Gebet/ lehret der
Herr Luc. 15. Diese Wolthat/ weil
sie vnsichtbar ist/ vnd vnsichtbarer weise
geschicht/ achten viel Leute für gering/
Aber ein Weiser/ der nicht allein die
sichtbare Welt anschawet/ sondern die
vnsichtbare/ der verstehet wol/ daß im
vnsichtbaren Wesen/ darin Gott woh-
net/ viel grössere Herrligkeit/ viel ein
ein grösser Volck vnd Kriegßheer/ viel
Vnsicht-
bares we-
sen vber-
trifft weit
die sicht-
bare
Welt.
grössere Herrschafften vnd Fürstenthumb
sein müssen/ dann in dieser sichtbaren
Welt. Vnd dieweil vnß GOtt seine
eigene Diener zu Wechtern vnd hütern
gibt/ seine Fürsten vnnd Herrschafften/
so siehet man ja wol/ wie dieses ein v-

berauß

Wie die Seele Gott anſchawet
an vielen orten ruͤhmet vnd offenbahret
Gen 31.
2. Koͤn. 6.
alſo/ daß viel Engel auff einen Menſchẽ
warten muͤſſen/ als die Hiſtoria deß Ertz-
vaters Jacobs vñ Eliſei bezeuget. Alldie-
weil auch viel boͤſe Geiſter auff einẽ Mẽ-
Wolthat
Gottes
durch H.
Engel.
ſchen lauren jn zuverderben/ ſo ſind auch
dagegen viel heilige Wechter von Gott
verordnet. Wie ſie ſich auch frewen v-
ber vnſere Buſſe vnd Gebet/ lehret der
Herr Luc. 15. Dieſe Wolthat/ weil
ſie vnſichtbar iſt/ vnd vnſichtbarer weiſe
geſchicht/ achten viel Leute fuͤr gering/
Aber ein Weiſer/ der nicht allein die
ſichtbare Welt anſchawet/ ſondern die
vnſichtbare/ der verſtehet wol/ daß im
vnſichtbaren Weſen/ darin Gott woh-
net/ viel groͤſſere Herrligkeit/ viel ein
ein groͤſſer Volck vnd Kriegßheer/ viel
Vnſicht-
bares we-
ſen vber-
trifft weit
die ſicht-
bare
Welt.
groͤſſere Herꝛſchafftẽ vnd Fuͤrſtenthumb
ſein muͤſſen/ dann in dieſer ſichtbaren
Welt. Vnd dieweil vnß GOtt ſeine
eigene Diener zu Wechtern vnd huͤtern
gibt/ ſeine Fuͤrſten vnnd Herrſchafften/
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[312/0336] Wie die Seele Gott anſchawet an vielen orten ruͤhmet vnd offenbahret alſo/ daß viel Engel auff einen Menſchẽ warten muͤſſen/ als die Hiſtoria deß Ertz- vaters Jacobs vñ Eliſei bezeuget. Alldie- weil auch viel boͤſe Geiſter auff einẽ Mẽ- ſchen lauren jn zuverderben/ ſo ſind auch dagegen viel heilige Wechter von Gott verordnet. Wie ſie ſich auch frewen v- ber vnſere Buſſe vnd Gebet/ lehret der Herr Luc. 15. Dieſe Wolthat/ weil ſie vnſichtbar iſt/ vnd vnſichtbarer weiſe geſchicht/ achten viel Leute fuͤr gering/ Aber ein Weiſer/ der nicht allein die ſichtbare Welt anſchawet/ ſondern die vnſichtbare/ der verſtehet wol/ daß im vnſichtbaren Weſen/ darin Gott woh- net/ viel groͤſſere Herrligkeit/ viel ein ein groͤſſer Volck vnd Kriegßheer/ viel groͤſſere Herꝛſchafftẽ vnd Fuͤrſtenthumb ſein muͤſſen/ dann in dieſer ſichtbaren Welt. Vnd dieweil vnß GOtt ſeine eigene Diener zu Wechtern vnd huͤtern gibt/ ſeine Fuͤrſten vnnd Herrſchafften/ ſo ſiehet man ja wol/ wie dieſes ein v- berauß Gen 31. 2. Koͤn. 6. Wolthat Gottes durch H. Engel. Vnſicht- bares we- ſen vber- trifft weit die ſicht- bare Welt.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/336>, abgerufen am 26.04.2024.