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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Wie sich der HErr Jesus
Rom. 5.gegossen wird in vnser Hertz/ so sie em-
pfunden wird/ erfrewet mehr dann die
gantze Welt. Vnd wann alle Creaturen
da gegenwertig stunden/ so ließ eine gleu-
bige liebhabende Seele dieselben fahren/
vnd sehe sich nicht darnach vmb/ vmb der
vberschwencklichen Süssigkeit willen/
der liebe Gottes. Vnd wann alle Crea-
turen anfiengen zu reden/ so were doch
die Stimme der liebe Gottes stercker vnd
lieblicher dann aller Creaturen Stimme.
Krafftder
Liebe Got
tes.
Dann diese liebe bindet das Gemüt/ vnd
vereinigts mit Christo/ vnd erfüllets mit
allem Gute/ höher vnnd besser dann alle
Creaturen vermügen. Welches hohes
Gut zwar im Geist erkant/ gesehen/ vnd
geschmecket wird/ Aber es kan mit keinen
Worten außgeredt werden. Dann alle
Wort sind viel zu wenig nur den Schat-
Das köst-
[l]iche so in
der Seelen
empfunden
wird von
der Liebe
GOttes/
ten anzuzeigen/ weil keines Menschen
leibliche Zunge das köstliche vnd liebliche
Gut/ so der Geist des Menschen empfin-
det/ erreichen kan. Daher auch S. Pau-
lus im Paradieß Wort gehöret hat/ die

kein

Wie ſich der HErr Jeſus
Rom. 5.gegoſſen wird in vnſer Hertz/ ſo ſie em-
pfunden wird/ erfrewet mehr dann die
gantze Welt. Vnd wann alle Creaturen
da gegenwertig ſtunden/ ſo ließ eine gleu-
bige liebhabende Seele dieſelben fahren/
vnd ſehe ſich nicht darnach vmb/ vmb der
vberſchwencklichen Suͤſſigkeit willen/
der liebe Gottes. Vnd wann alle Crea-
turen anfiengen zu reden/ ſo were doch
die Stimme der liebe Gottes ſtercker vnd
lieblicher dann aller Creaturen Stimme.
Krafftder
Liebe Got
tes.
Dann dieſe liebe bindet das Gemuͤt/ vnd
vereinigts mit Chriſto/ vnd erfuͤllets mit
allem Gute/ hoͤher vnnd beſſer dann alle
Creaturen vermuͤgen. Welches hohes
Gut zwar im Geiſt erkant/ geſehen/ vnd
geſchmecket wird/ Aber es kan mit keinen
Worten außgeredt werden. Dann alle
Wort ſind viel zu wenig nur den Schat-
Das koͤſt-
[l]iche ſo in
der Seelẽ
empfundẽ
wird von
der Liebe
GOttes/
ten anzuzeigen/ weil keines Menſchen
leibliche Zunge das koͤſtliche vnd liebliche
Gut/ ſo der Geiſt des Menſchen empfin-
det/ erreichen kan. Daher auch S. Pau-
lus im Paradieß Wort gehoͤret hat/ die

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[302/0326] Wie ſich der HErr Jeſus gegoſſen wird in vnſer Hertz/ ſo ſie em- pfunden wird/ erfrewet mehr dann die gantze Welt. Vnd wann alle Creaturen da gegenwertig ſtunden/ ſo ließ eine gleu- bige liebhabende Seele dieſelben fahren/ vnd ſehe ſich nicht darnach vmb/ vmb der vberſchwencklichen Suͤſſigkeit willen/ der liebe Gottes. Vnd wann alle Crea- turen anfiengen zu reden/ ſo were doch die Stimme der liebe Gottes ſtercker vnd lieblicher dann aller Creaturen Stimme. Dann dieſe liebe bindet das Gemuͤt/ vnd vereinigts mit Chriſto/ vnd erfuͤllets mit allem Gute/ hoͤher vnnd beſſer dann alle Creaturen vermuͤgen. Welches hohes Gut zwar im Geiſt erkant/ geſehen/ vnd geſchmecket wird/ Aber es kan mit keinen Worten außgeredt werden. Dann alle Wort ſind viel zu wenig nur den Schat- ten anzuzeigen/ weil keines Menſchen leibliche Zunge das koͤſtliche vnd liebliche Gut/ ſo der Geiſt des Menſchen empfin- det/ erreichen kan. Daher auch S. Pau- lus im Paradieß Wort gehoͤret hat/ die kein Rom. 5. Krafftder Liebe Got tes. Das koͤſt- liche ſo in der Seelẽ empfundẽ wird von der Liebe GOttes/

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/326>, abgerufen am 26.04.2024.