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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Fünfferley Liebewercke/
daß sie die Liebe Gottes mügen erken-
nen/ vnnd begreiffen mit allen Heiligen.
Eph. 3.Welches da sey die breite vnd die lenge/
die tieffe vnd die höhe der liebe Gottes.
Will so viel sagen/ das Gottes liebe hö-
her sey dann der Himmel/ tieffer dann
das Meer/ breiter dann der Erdbodem/
lenger dann der Abend von Morgen/ wie
der 103. Psalm sagt. Vnnd in Summa/
Himmel vnnd Erde sind voll der liebe
Gottes. Dann alles/ was GOtt ge-
schaffen hat/ es sey sichtbar oder vnsicht-
bar/ daß hat er zu dem Ende geschaffen/
daß seine vnaußsprechliche Güte vnnd
Alle Crea-
turen sind
Zeugen
der Liebe
Gottes.
Liebe offenbar würde. Vnd darumb hat
er dem Menschen seine innerliche vnnd
eusserliche Sinne angeschaffen vnnd ein-
gepflantzet/ daß er mit denselben Gottes
Güte vnd Liebe empfinden soll. Dann
was der Mensch mit seinem Verstande/
Gedancken/ Gemüt/ vnd Vernunfft be-
greiffen kan/ das zeugt alles von der liebe
Gottes/ so wol als das/ was er mit den
eusserlichen Sinnen begreifft. Dann

alles/

Fuͤnfferley Liebewercke/
daß ſie die Liebe Gottes muͤgen erken-
nen/ vnnd begreiffen mit allen Heiligen.
Eph. 3.Welches da ſey die breite vnd die lenge/
die tieffe vnd die hoͤhe der liebe Gottes.
Will ſo viel ſagen/ das Gottes liebe hoͤ-
her ſey dann der Himmel/ tieffer dann
das Meer/ breiter dann der Erdbodem/
lenger dann der Abend von Morgen/ wie
der 103. Pſalm ſagt. Vnnd in Summa/
Himmel vnnd Erde ſind voll der liebe
Gottes. Dann alles/ was GOtt ge-
ſchaffen hat/ es ſey ſichtbar oder vnſicht-
bar/ daß hat er zu dem Ende geſchaffen/
daß ſeine vnaußſprechliche Guͤte vnnd
Alle Crea-
turen ſind
Zeugen
der Liebe
Gottes.
Liebe offenbar wuͤrde. Vnd darumb hat
er dem Menſchen ſeine innerliche vnnd
euſſerliche Sinne angeſchaffen vnnd ein-
gepflantzet/ daß er mit denſelben Gottes
Guͤte vnd Liebe empfinden ſoll. Dann
was der Menſch mit ſeinem Verſtande/
Gedancken/ Gemuͤt/ vnd Vernunfft be-
greiffen kan/ das zeugt alles von der liebe
Gottes/ ſo wol als das/ was er mit den
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[290/0314] Fuͤnfferley Liebewercke/ daß ſie die Liebe Gottes muͤgen erken- nen/ vnnd begreiffen mit allen Heiligen. Welches da ſey die breite vnd die lenge/ die tieffe vnd die hoͤhe der liebe Gottes. Will ſo viel ſagen/ das Gottes liebe hoͤ- her ſey dann der Himmel/ tieffer dann das Meer/ breiter dann der Erdbodem/ lenger dann der Abend von Morgen/ wie der 103. Pſalm ſagt. Vnnd in Summa/ Himmel vnnd Erde ſind voll der liebe Gottes. Dann alles/ was GOtt ge- ſchaffen hat/ es ſey ſichtbar oder vnſicht- bar/ daß hat er zu dem Ende geſchaffen/ daß ſeine vnaußſprechliche Guͤte vnnd Liebe offenbar wuͤrde. Vnd darumb hat er dem Menſchen ſeine innerliche vnnd euſſerliche Sinne angeſchaffen vnnd ein- gepflantzet/ daß er mit denſelben Gottes Guͤte vnd Liebe empfinden ſoll. Dann was der Menſch mit ſeinem Verſtande/ Gedancken/ Gemuͤt/ vnd Vernunfft be- greiffen kan/ das zeugt alles von der liebe Gottes/ ſo wol als das/ was er mit den euſſerlichen Sinnen begreifft. Dann alles/ Eph. 3. Alle Crea- turen ſind Zeugen der Liebe Gottes.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/314>, abgerufen am 27.04.2024.