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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Beten wegen eigener Wirdigkeit
CAPVT IX.
Beten wegen eigener Wirdigkeit ist ja so
grosse Sünde als gar nicht beten wegen
vorbegangener Sünde.
Luc. 15. Vater ich hab gesündiget
im Himmel vnd für dir/ vnnd
bin nit werth daß ich dein Sohn
heisse.

SO einer betet wegen seiner Fröm-
migkeit oder Heiligkeit/ bleibt er
nicht in der mitte in Einfalt wie
ein Kind/ sondern lencket sich zur Rech-
ten/ leufft vor Christo her wie ein Dieb
vnnd Mörder/ stilt jhm seine gebürliche
Ehre/ (Dann er allein vnsere Gerech-
1. Cor. 1.tigkeit/ Wirdigkeit/ vnnd Frömmigkeit
sein soll/) vnd schreibet es seinen nichtigen
Wercken zu/ als verdiene es der Mensch
vnd nicht Christus allein/ als erhöre Gott
das Gebet wegen Menschlicher wercke/
vnnd nicht vmb seines Sohns willen/
Psal. 130.Da doch geschrieben stehet: Bey dir gilt

nichts
Beten wegen eigener Wirdigkeit
CAPVT IX.
Beten wegen eigener Wirdigkeit iſt ja ſo
groſſe Suͤnde als gar nicht beten wegen
vorbegangener Suͤnde.
Luc. 15. Vater ich hab geſuͤndiget
im Himmel vnd fuͤr dir/ vnnd
bin nit werth daß ich dein Sohn
heiſſe.

SO einer betet wegen ſeiner Froͤm-
migkeit oder Heiligkeit/ bleibt er
nicht in der mitte in Einfalt wie
ein Kind/ ſondern lencket ſich zur Rech-
ten/ leufft vor Chriſto her wie ein Dieb
vnnd Moͤrder/ ſtilt jhm ſeine gebuͤrliche
Ehre/ (Dann er allein vnſere Gerech-
1. Cor. 1.tigkeit/ Wirdigkeit/ vnnd Froͤmmigkeit
ſein ſoll/) vnd ſchreibet es ſeinen nichtigen
Wercken zu/ als verdiene es der Menſch
vnd nicht Chriſtus allein/ als erhoͤre Gott
das Gebet wegen Menſchlicher wercke/
vnnd nicht vmb ſeines Sohns willen/
Pſal. 130.Da doch geſchrieben ſtehet: Bey dir gilt

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[382/0406] Beten wegen eigener Wirdigkeit CAPVT IX. Beten wegen eigener Wirdigkeit iſt ja ſo groſſe Suͤnde als gar nicht beten wegen vorbegangener Suͤnde. Luc. 15. Vater ich hab geſuͤndiget im Himmel vnd fuͤr dir/ vnnd bin nit werth daß ich dein Sohn heiſſe. SO einer betet wegen ſeiner Froͤm- migkeit oder Heiligkeit/ bleibt er nicht in der mitte in Einfalt wie ein Kind/ ſondern lencket ſich zur Rech- ten/ leufft vor Chriſto her wie ein Dieb vnnd Moͤrder/ ſtilt jhm ſeine gebuͤrliche Ehre/ (Dann er allein vnſere Gerech- tigkeit/ Wirdigkeit/ vnnd Froͤmmigkeit ſein ſoll/) vnd ſchreibet es ſeinen nichtigen Wercken zu/ als verdiene es der Menſch vnd nicht Chriſtus allein/ als erhoͤre Gott das Gebet wegen Menſchlicher wercke/ vnnd nicht vmb ſeines Sohns willen/ Da doch geſchrieben ſtehet: Bey dir gilt nichts 1. Cor. 1. Pſal. 130.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/406>, abgerufen am 21.11.2024.