Arent, Wilhelm (Hrsg.): Moderne Dichter-Charaktere. Leipzig, [1885].Wilhelm Arent. Durch pfadleere Wüste, Stumm weiterschleppen Die Qualenlast Nie gestillter Sehnsucht. Mondnachtzauber. Originalbeitrag. O wonniges Weben In Höhen und Tiefen Des wallenden Aethers! Wie selige Geister Grüßen die Sterne, Die duftumflorten; Weihend waltet Die ewige Liebe. Ich träume und träume ... Und wieder weckt Eine Welt von Empfindung Der Mondnacht Zauber Im Busen mir. Tiefe Wehmuth füllt Mein einsames Herz. Lang', lang' ist's her ... Tief schwamm der Mond Im Dämmer-Blau, Ein blasses Traumgesicht; Im nahen Korne nur Zirpten die Grillen; Wie von Geisterhänden Magisch berührt Erzitterten leise Des wilden Weins Phantastisch sich rankende Blätter und Blüthen ... Heiße Worte der Sehnsucht Entrangen sich zögernd Dem tiefsten Grunde Meiner traumbeklomm'nen Wilhelm Arent. Durch pfadleere Wüſte, Stumm weiterſchleppen Die Qualenlaſt Nie geſtillter Sehnſucht. Mondnachtzauber. Originalbeitrag. O wonniges Weben In Höhen und Tiefen Des wallenden Aethers! Wie ſelige Geiſter Grüßen die Sterne, Die duftumflorten; Weihend waltet Die ewige Liebe. Ich träume und träume … Und wieder weckt Eine Welt von Empfindung Der Mondnacht Zauber Im Buſen mir. Tiefe Wehmuth füllt Mein einſames Herz. Lang’, lang’ iſt’s her … Tief ſchwamm der Mond Im Dämmer-Blau, Ein blaſſes Traumgeſicht; Im nahen Korne nur Zirpten die Grillen; Wie von Geiſterhänden Magiſch berührt Erzitterten leiſe Des wilden Weins Phantaſtiſch ſich rankende Blätter und Blüthen … Heiße Worte der Sehnſucht Entrangen ſich zögernd Dem tiefſten Grunde Meiner traumbeklomm’nen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0039" n="21"/> <fw place="top" type="header">Wilhelm Arent.</fw><lb/> <l>Durch pfadleere Wüſte,</l><lb/> <l>Stumm weiterſchleppen</l><lb/> <l>Die Qualenlaſt</l><lb/> <l>Nie geſtillter Sehnſucht.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mondnachtzauber.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c">Originalbeitrag.</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>O wonniges Weben</l><lb/> <l>In Höhen und Tiefen</l><lb/> <l>Des wallenden Aethers!</l><lb/> <l>Wie ſelige Geiſter</l><lb/> <l>Grüßen die Sterne,</l><lb/> <l>Die duftumflorten;</l><lb/> <l>Weihend waltet</l><lb/> <l>Die ewige Liebe.</l><lb/> <l>Ich träume und träume …</l><lb/> <l>Und wieder weckt</l><lb/> <l>Eine Welt von Empfindung</l><lb/> <l>Der Mondnacht Zauber</l><lb/> <l>Im Buſen mir.</l><lb/> <l>Tiefe Wehmuth füllt</l><lb/> <l>Mein einſames Herz.</l><lb/> <l>Lang’, lang’ iſt’s her …</l><lb/> <l>Tief ſchwamm der Mond</l><lb/> <l>Im Dämmer-Blau,</l><lb/> <l>Ein blaſſes Traumgeſicht;</l><lb/> <l>Im nahen Korne nur</l><lb/> <l>Zirpten die Grillen;</l><lb/> <l>Wie von Geiſterhänden</l><lb/> <l>Magiſch berührt</l><lb/> <l>Erzitterten leiſe</l><lb/> <l>Des wilden Weins</l><lb/> <l>Phantaſtiſch ſich rankende</l><lb/> <l>Blätter und Blüthen …</l><lb/> <l>Heiße Worte der Sehnſucht</l><lb/> <l>Entrangen ſich zögernd</l><lb/> <l>Dem tiefſten Grunde</l><lb/> <l>Meiner traumbeklomm’nen</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [21/0039]
Wilhelm Arent.
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Mondnachtzauber.
Originalbeitrag.
O wonniges Weben
In Höhen und Tiefen
Des wallenden Aethers!
Wie ſelige Geiſter
Grüßen die Sterne,
Die duftumflorten;
Weihend waltet
Die ewige Liebe.
Ich träume und träume …
Und wieder weckt
Eine Welt von Empfindung
Der Mondnacht Zauber
Im Buſen mir.
Tiefe Wehmuth füllt
Mein einſames Herz.
Lang’, lang’ iſt’s her …
Tief ſchwamm der Mond
Im Dämmer-Blau,
Ein blaſſes Traumgeſicht;
Im nahen Korne nur
Zirpten die Grillen;
Wie von Geiſterhänden
Magiſch berührt
Erzitterten leiſe
Des wilden Weins
Phantaſtiſch ſich rankende
Blätter und Blüthen …
Heiße Worte der Sehnſucht
Entrangen ſich zögernd
Dem tiefſten Grunde
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