Arent, Wilhelm (Hrsg.): Moderne Dichter-Charaktere. Leipzig, [1885].Wilhelm Arent. Deines schwellenden Leibes Nacktschimmernde Pracht; Und wonnig umschlungen Von dem sammetweichen Fleische Deiner weißkosigen Arme Sinke ich liebeächzend In deines feuchten Brünstigen Schooßes Thauspendende Tiefen. Voll süßer Gier, In wahnsinniger Trunkenheit Preß ich dich an mich; Lippe brennt auf Lippe, Leib schwelgt an Leib, In seligen Schauern Rinnt in einander Der Seelen Geheimniß ... A la Gabriel Max. Originalbeitrag. O laß mich, laß mich, Du blasse Dirne, Du so heiß begehrtes, So schnöde verdammtes Kind der Sünde! Was soll das Lächeln, Das sinnverwirrende, Das den reizenden Kleinen schwellenden Mund Dir so lieblich umknospet? Was soll deiner großen Nachtschwarzen Kinderaugen Wehmüthige Räthselfrage, All' die bachantische Glut, All' das lustsatte Leid, Das dein müdes Gesichtchen Mir wechselnd kündet? 2*
Wilhelm Arent. Deines ſchwellenden Leibes Nacktſchimmernde Pracht; Und wonnig umſchlungen Von dem ſammetweichen Fleiſche Deiner weißkoſigen Arme Sinke ich liebeächzend In deines feuchten Brünſtigen Schooßes Thauſpendende Tiefen. Voll ſüßer Gier, In wahnſinniger Trunkenheit Preß ich dich an mich; Lippe brennt auf Lippe, Leib ſchwelgt an Leib, In ſeligen Schauern Rinnt in einander Der Seelen Geheimniß … À la Gabriel Max. Originalbeitrag. O laß mich, laß mich, Du blaſſe Dirne, Du ſo heiß begehrtes, So ſchnöde verdammtes Kind der Sünde! Was ſoll das Lächeln, Das ſinnverwirrende, Das den reizenden Kleinen ſchwellenden Mund Dir ſo lieblich umknoſpet? Was ſoll deiner großen Nachtſchwarzen Kinderaugen Wehmüthige Räthſelfrage, All’ die bachantiſche Glut, All’ das luſtſatte Leid, Das dein müdes Geſichtchen Mir wechſelnd kündet? 2*
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Wilhelm Arent.
Deines ſchwellenden Leibes
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Und wonnig umſchlungen
Von dem ſammetweichen Fleiſche
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Sinke ich liebeächzend
In deines feuchten
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In wahnſinniger Trunkenheit
Preß ich dich an mich;
Lippe brennt auf Lippe,
Leib ſchwelgt an Leib,
In ſeligen Schauern
Rinnt in einander
Der Seelen Geheimniß …
À la Gabriel Max.
Originalbeitrag.
O laß mich, laß mich,
Du blaſſe Dirne,
Du ſo heiß begehrtes,
So ſchnöde verdammtes
Kind der Sünde!
Was ſoll das Lächeln,
Das ſinnverwirrende,
Das den reizenden
Kleinen ſchwellenden Mund
Dir ſo lieblich umknoſpet?
Was ſoll deiner großen
Nachtſchwarzen Kinderaugen
Wehmüthige Räthſelfrage,
All’ die bachantiſche Glut,
All’ das luſtſatte Leid,
Das dein müdes Geſichtchen
Mir wechſelnd kündet?
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