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Arent, Wilhelm (Hrsg.): Moderne Dichter-Charaktere. Leipzig, [1885].

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Karl Henckell.

Wie das rasselt, summt und braust!
Wie es mir vor den Ohren saust!
Jahrmarkt des Lebens, so groß -- so klein!
Magisch leuchtet der blaue Schein.


Das Lied vom Arbeiter.
Es summt und dröhnt mit dumpfem Ton
Und qualmt und raucht ringsum,
Und Mann an Mann in schwerer Frohn
An seinem Platze stumm.
Der Hammer sinkt, die Esse sprüht,
Das Eisen in der Flamme glüht.
Früh Morgens, wenn der Schlemmer träg'
Auf weichem Pfühl sich reckt,
Macht sich der Sklave auf den Weg,
Vom Hunger aufgeschreckt.
Der Hammer sinkt, die Esse sprüht,
Das Eisen in der Flamme glüht.
Und Stund' um Stund' für kargen Sold
Rührt er die wucht'ge Hand,
Er wirbt um Ehre nicht, um Gold
Und all' den süßen Tand.
Der Hammer sinkt, die Esse sprüht,
Das Eisen in der Flamme glüht.
Er wirbt mit Weib und Kind um Brod,
Ums Leben fort und fort,
Er weiß, wie fürchterlich die Noth
Ihm Mark und Blut verdorrt.
Der Hammer sinkt, die Esse sprüht,
Das Eisen in der Flamme glüht.

Karl Henckell.

Wie das raſſelt, ſummt und brauſt!
Wie es mir vor den Ohren ſauſt!
Jahrmarkt des Lebens, ſo groß — ſo klein!
Magiſch leuchtet der blaue Schein.


Das Lied vom Arbeiter.
Es ſummt und dröhnt mit dumpfem Ton
Und qualmt und raucht ringsum,
Und Mann an Mann in ſchwerer Frohn
An ſeinem Platze ſtumm.
Der Hammer ſinkt, die Eſſe ſprüht,
Das Eiſen in der Flamme glüht.
Früh Morgens, wenn der Schlemmer träg’
Auf weichem Pfühl ſich reckt,
Macht ſich der Sklave auf den Weg,
Vom Hunger aufgeſchreckt.
Der Hammer ſinkt, die Eſſe ſprüht,
Das Eiſen in der Flamme glüht.
Und Stund’ um Stund’ für kargen Sold
Rührt er die wucht’ge Hand,
Er wirbt um Ehre nicht, um Gold
Und all’ den ſüßen Tand.
Der Hammer ſinkt, die Eſſe ſprüht,
Das Eiſen in der Flamme glüht.
Er wirbt mit Weib und Kind um Brod,
Ums Leben fort und fort,
Er weiß, wie fürchterlich die Noth
Ihm Mark und Blut verdorrt.
Der Hammer ſinkt, die Eſſe ſprüht,
Das Eiſen in der Flamme glüht. 

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[280/0298] Karl Henckell. Wie das raſſelt, ſummt und brauſt! Wie es mir vor den Ohren ſauſt! Jahrmarkt des Lebens, ſo groß — ſo klein! Magiſch leuchtet der blaue Schein. Das Lied vom Arbeiter. Es ſummt und dröhnt mit dumpfem Ton Und qualmt und raucht ringsum, Und Mann an Mann in ſchwerer Frohn An ſeinem Platze ſtumm. Der Hammer ſinkt, die Eſſe ſprüht, Das Eiſen in der Flamme glüht. Früh Morgens, wenn der Schlemmer träg’ Auf weichem Pfühl ſich reckt, Macht ſich der Sklave auf den Weg, Vom Hunger aufgeſchreckt. Der Hammer ſinkt, die Eſſe ſprüht, Das Eiſen in der Flamme glüht. Und Stund’ um Stund’ für kargen Sold Rührt er die wucht’ge Hand, Er wirbt um Ehre nicht, um Gold Und all’ den ſüßen Tand. Der Hammer ſinkt, die Eſſe ſprüht, Das Eiſen in der Flamme glüht. Er wirbt mit Weib und Kind um Brod, Ums Leben fort und fort, Er weiß, wie fürchterlich die Noth Ihm Mark und Blut verdorrt. Der Hammer ſinkt, die Eſſe ſprüht, Das Eiſen in der Flamme glüht.

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Zitationshilfe: Arent, Wilhelm (Hrsg.): Moderne Dichter-Charaktere. Leipzig, [1885], S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arent_dichtercharaktere_1885/298>, abgerufen am 22.12.2024.