Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zwo Warhafftige/ und doch Männiglich zuvor bekante Newe Zeitungen. Moltzen (Molsheim i. Elsass), 1626.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Schwanen Wirthin zu Rastatt / gantz offentlich bekennet hat / wie sie hab zu essen geben / das Katzenfleisch für Hammel gut / das Hirn sie einmachen thut / kost manchem sein Leben.

Auch haben sie ein Pulver werht / wann sie das werffen auff die Erd / die Menschen gehn darüber / so an dem Morgen gehn von Hauß / den lincken Fuß vor setzen nauß / bekompt er das Fieber.

Vnd muß es haben ein gantzes Jar / ein gutleuth Fraw auch bey jn war / die thet ein ruthe tragen / wer nit am morgen wascht die Händ / der muß aussätzig werden geschwind / wenn sie damit thut schlagen.

Wer hie alles beschreiben wolt / ein gantzen Tag zubringen solt / Ach bittet hie allsamen / den getrewen Gott HErr JEsu Christ / daß er zerbrech deß Teuffels list / wer das begert / sprech Amen.

Die Ander.

ACh mein Christ laß dir klagen / ein traurige Geschicht / so sich hat zugetragen / daß ist kein Fabel nicht / warhafft in dem Elsasserland / thu ich mit warheit sagen / ist Männiglich bekant.

Bey Zabern genant / ein kleine Stund darvon / wird Sanct Johann erkent / thut ein Capell stahn / darinn die Bildnuß Christi rein / dort in der Schoß thut liegen / trawrig der Mutter seyn.

Geleich den dritten Tag / September dieses Jahrs / hört man ein grosse Klag / warhafft bey dem Altar / groß weinen vnnd auch trawrigkeit / als wann beysammen wehren / etlich betrübte Leut.

Alle Nacht thet man sie hören / trawrig bey dem Altar / die Gelerten dahin kemen / sampt etlich Bürger gar / die Kirchen man auffmachen thet / kein Mensch wurd da gefunden / die Bildnuß Christi redt.

Mit seiner Mutter eben / gantz trawrig diese Wort / der Welt Gottloses Leben / beweint er an dem orth / Erstlich so thut er klagen sehr / kein Mensch wol jhm mehr helffen / nachtragen sein Creutze schwer.

Darzu auch seine Wunden / die werden all Tag new / geschlagen / auffgebunden / die Welt sey so vntrew / für Oel gieß man ihm Essig ein / man wil nicht mehr betrachten / das bitter Leiden seyn.

Ach wie thut man verletzen / das hohe Sacrament / so ich hie thet

Die Schwanen Wirthin zu Rastatt / gantz offentlich bekennet hat / wie sie hab zu essen geben / das Katzenfleisch für Hammel gut / das Hirn sie einmachen thut / kost manchem sein Leben.

Auch haben sie ein Pulver werht / wann sie das werffen auff die Erd / die Menschen gehn darüber / so an dem Morgen gehn von Hauß / den lincken Fuß vor setzen nauß / bekompt er das Fieber.

Vnd muß es haben ein gantzes Jar / ein gutleuth Fraw auch bey jn war / die thet ein ruthe tragen / wer nit am morgen wascht die Händ / der muß aussätzig werden geschwind / wenn sie damit thut schlagen.

Wer hie alles beschreiben wolt / ein gantzen Tag zubringen solt / Ach bittet hie allsamen / den getrewen Gott HErr JEsu Christ / daß er zerbrech deß Teuffels list / wer das begert / sprech Amen.

Die Ander.

ACh mein Christ laß dir klagen / ein traurige Geschicht / so sich hat zugetragen / daß ist kein Fabel nicht / warhafft in dem Elsasserland / thu ich mit warheit sagen / ist Männiglich bekant.

Bey Zabern genant / ein kleine Stund darvon / wird Sanct Johann erkent / thut ein Capell stahn / darinn die Bildnuß Christi rein / dort in der Schoß thut liegen / trawrig der Mutter seyn.

Geleich den dritten Tag / September dieses Jahrs / hört man ein grosse Klag / warhafft bey dem Altar / groß weinen vnnd auch trawrigkeit / als wann beysammen wehren / etlich betrübte Leut.

Alle Nacht thet man sie hören / trawrig bey dem Altar / die Gelerten dahin kemen / sampt etlich Bürger gar / die Kirchen man auffmachen thet / kein Mensch wurd da gefunden / die Bildnuß Christi redt.

Mit seiner Mutter eben / gantz trawrig diese Wort / der Welt Gottloses Leben / beweint er an dem orth / Erstlich so thut er klagen sehr / kein Mensch wol jhm mehr helffen / nachtragen sein Creutze schwer.

Darzu auch seine Wunden / die werden all Tag new / geschlagen / auffgebunden / die Welt sey so vntrew / für Oel gieß man ihm Essig ein / man wil nicht mehr betrachten / das bitter Leiden seyn.

Ach wie thut man verletzen / das hohe Sacrament / so ich hie thet

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0003" n="[2]"/>
        <p>Die Schwanen Wirthin zu Rastatt /                     gantz offentlich bekennet hat / wie sie hab zu essen geben / das Katzenfleisch                     für Hammel gut / das Hirn sie einmachen thut / kost manchem sein Leben.</p>
        <p>Auch haben sie ein Pulver werht / wann sie das werffen auff die Erd / die                     Menschen gehn darüber / so an dem Morgen gehn von Hauß / den lincken Fuß vor                     setzen nauß / bekompt er das Fieber.</p>
        <p>Vnd muß es haben ein gantzes Jar / ein gutleuth Fraw auch bey jn war / die thet                     ein ruthe tragen / wer nit am morgen wascht die Händ / der muß aussätzig werden                     geschwind / wenn sie damit thut schlagen.</p>
        <p>Wer hie alles beschreiben wolt / ein gantzen Tag zubringen solt / Ach bittet hie                     allsamen / den getrewen Gott HErr JEsu Christ / daß er zerbrech deß Teuffels                     list / wer das begert / sprech Amen.</p>
      </div>
      <div n="2">
        <head>Die Ander.<lb/></head>
        <p><hi rendition="#in">A</hi>Ch mein Christ laß dir klagen / ein traurige Geschicht / so sich hat zugetragen                     / daß ist kein Fabel nicht / warhafft in dem Elsasserland / thu ich mit warheit                     sagen / ist Männiglich bekant.</p>
        <p>Bey Zabern genant / ein kleine Stund darvon / wird Sanct Johann erkent / thut ein                     Capell stahn / darinn die Bildnuß Christi rein / dort in der Schoß thut liegen /                     trawrig der Mutter seyn.</p>
        <p>Geleich den dritten Tag / September dieses Jahrs / hört man ein grosse Klag /                     warhafft bey dem Altar / groß weinen vnnd auch trawrigkeit / als wann beysammen                     wehren / etlich betrübte Leut.</p>
        <p>Alle Nacht thet man sie hören / trawrig bey dem Altar / die Gelerten dahin kemen                     / sampt etlich Bürger gar / die Kirchen man auffmachen thet / kein Mensch wurd                     da gefunden / die Bildnuß Christi redt.</p>
        <p>Mit seiner Mutter eben / gantz trawrig diese Wort / der Welt Gottloses Leben /                     beweint er an dem orth / Erstlich so thut er klagen sehr / kein Mensch wol jhm                     mehr helffen / nachtragen sein Creutze schwer.</p>
        <p>Darzu auch seine Wunden / die werden all Tag new / geschlagen / auffgebunden /                     die Welt sey so vntrew / für Oel gieß man ihm Essig ein / man wil nicht mehr                     betrachten / das bitter Leiden seyn.</p>
        <p>Ach wie thut man verletzen / das hohe Sacrament / so ich hie thet
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[2]/0003] Die Schwanen Wirthin zu Rastatt / gantz offentlich bekennet hat / wie sie hab zu essen geben / das Katzenfleisch für Hammel gut / das Hirn sie einmachen thut / kost manchem sein Leben. Auch haben sie ein Pulver werht / wann sie das werffen auff die Erd / die Menschen gehn darüber / so an dem Morgen gehn von Hauß / den lincken Fuß vor setzen nauß / bekompt er das Fieber. Vnd muß es haben ein gantzes Jar / ein gutleuth Fraw auch bey jn war / die thet ein ruthe tragen / wer nit am morgen wascht die Händ / der muß aussätzig werden geschwind / wenn sie damit thut schlagen. Wer hie alles beschreiben wolt / ein gantzen Tag zubringen solt / Ach bittet hie allsamen / den getrewen Gott HErr JEsu Christ / daß er zerbrech deß Teuffels list / wer das begert / sprech Amen. Die Ander. ACh mein Christ laß dir klagen / ein traurige Geschicht / so sich hat zugetragen / daß ist kein Fabel nicht / warhafft in dem Elsasserland / thu ich mit warheit sagen / ist Männiglich bekant. Bey Zabern genant / ein kleine Stund darvon / wird Sanct Johann erkent / thut ein Capell stahn / darinn die Bildnuß Christi rein / dort in der Schoß thut liegen / trawrig der Mutter seyn. Geleich den dritten Tag / September dieses Jahrs / hört man ein grosse Klag / warhafft bey dem Altar / groß weinen vnnd auch trawrigkeit / als wann beysammen wehren / etlich betrübte Leut. Alle Nacht thet man sie hören / trawrig bey dem Altar / die Gelerten dahin kemen / sampt etlich Bürger gar / die Kirchen man auffmachen thet / kein Mensch wurd da gefunden / die Bildnuß Christi redt. Mit seiner Mutter eben / gantz trawrig diese Wort / der Welt Gottloses Leben / beweint er an dem orth / Erstlich so thut er klagen sehr / kein Mensch wol jhm mehr helffen / nachtragen sein Creutze schwer. Darzu auch seine Wunden / die werden all Tag new / geschlagen / auffgebunden / die Welt sey so vntrew / für Oel gieß man ihm Essig ein / man wil nicht mehr betrachten / das bitter Leiden seyn. Ach wie thut man verletzen / das hohe Sacrament / so ich hie thet

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-26T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikisource: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-26T10:30:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-26T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_warhafftige_1626
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_warhafftige_1626/3
Zitationshilfe: Zwo Warhafftige/ und doch Männiglich zuvor bekante Newe Zeitungen. Moltzen (Molsheim i. Elsass), 1626, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_warhafftige_1626/3>, abgerufen am 30.12.2024.