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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921.

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wesen sein, eine schwere Sünde zu begehen,
so mußt du sie vorher aufrichtig und reu-
mütig beichten. Wehe dem, der wissent-
lich die heilige Kommunion mit einer Tod-
sünde im Herzen empfängt! Er entweiht
das heiligste Sakrament; er begeht einen
entsetzlichen Gottesraub, ein Verbrechen,
das an den fluchwürdigen Verrat des
Judas erinnert. "Wer unwürdig
dieses Brot ißt oder den Kelch
des Herrn trinkt
"
, schreibt der hei-
lige Paulus, "der ist schuldig des
Leibes und Blutes des Herrn.
..,
der ißt und trinkt sich das Ge-
richt
"
. d. h. er zieht sich das ewige Ver-
derben zu. (1. Kor. 11, 27-29.) Wage des-
halb nie, mit einer bewußten schweren
Sünde den Leib des Herrn zu empfangen.
Bemühe dich auch, dein Herz von den
läßlichen Sünden zu reinigen und
deine Seele mit Tugenden zu schmücken.
Erwecke darum vor der heiligen Kommu-
nion recht lebendige Akte des Glau-
bens
und der Hoffnung, der Liebe
und der Demut, der Reue und des
sehnlichsten Verlangens.

Vergiß auch nicht, daß du vor der heiligen Kom-
munion nüchtern sein mußt. Von Mitternacht
an (die nach der natürlichen oder der mitteleuro-
päischen Zeit oder nach der Sommerzeit, wenn diese
vorgeschrieben ist, berechnet werden darf) darfst du
nichts mehr essen oder trinken. Von diesem Gebote
der Nüchternheit sind die in Todesgefahr Schwe-

wesen sein, eine schwere Sünde zu begehen,
so mußt du sie vorher aufrichtig und reu-
mütig beichten. Wehe dem, der wissent-
lich die heilige Kommunion mit einer Tod-
sünde im Herzen empfängt! Er entweiht
das heiligste Sakrament; er begeht einen
entsetzlichen Gottesraub, ein Verbrechen,
das an den fluchwürdigen Verrat des
Judas erinnert. Wer unwürdig
dieses Brot ißt oder den Kelch
des Herrn trinkt
, schreibt der hei-
lige Paulus, der ist schuldig des
Leibes und Blutes des Herrn.
..,
der ißt und trinkt sich das Ge-
richt
. d. h. er zieht sich das ewige Ver-
derben zu. (1. Kor. 11, 27–29.) Wage des-
halb nie, mit einer bewußten schweren
Sünde den Leib des Herrn zu empfangen.
Bemühe dich auch, dein Herz von den
läßlichen Sünden zu reinigen und
deine Seele mit Tugenden zu schmücken.
Erwecke darum vor der heiligen Kommu-
nion recht lebendige Akte des Glau-
bens
und der Hoffnung, der Liebe
und der Demut, der Reue und des
sehnlichsten Verlangens.

Vergiß auch nicht, daß du vor der heiligen Kom-
munion nüchtern sein mußt. Von Mitternacht
an (die nach der natürlichen oder der mitteleuro-
päischen Zeit oder nach der Sommerzeit, wenn diese
vorgeschrieben ist, berechnet werden darf) darfst du
nichts mehr essen oder trinken. Von diesem Gebote
der Nüchternheit sind die in Todesgefahr Schwe-

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[108/0109] wesen sein, eine schwere Sünde zu begehen, so mußt du sie vorher aufrichtig und reu- mütig beichten. Wehe dem, der wissent- lich die heilige Kommunion mit einer Tod- sünde im Herzen empfängt! Er entweiht das heiligste Sakrament; er begeht einen entsetzlichen Gottesraub, ein Verbrechen, das an den fluchwürdigen Verrat des Judas erinnert. „Wer unwürdig dieses Brot ißt oder den Kelch des Herrn trinkt“, schreibt der hei- lige Paulus, „der ist schuldig des Leibes und Blutes des Herrn..., der ißt und trinkt sich das Ge- richt“. d. h. er zieht sich das ewige Ver- derben zu. (1. Kor. 11, 27–29.) Wage des- halb nie, mit einer bewußten schweren Sünde den Leib des Herrn zu empfangen. Bemühe dich auch, dein Herz von den läßlichen Sünden zu reinigen und deine Seele mit Tugenden zu schmücken. Erwecke darum vor der heiligen Kommu- nion recht lebendige Akte des Glau- bens und der Hoffnung, der Liebe und der Demut, der Reue und des sehnlichsten Verlangens. Vergiß auch nicht, daß du vor der heiligen Kom- munion nüchtern sein mußt. Von Mitternacht an (die nach der natürlichen oder der mitteleuro- päischen Zeit oder nach der Sommerzeit, wenn diese vorgeschrieben ist, berechnet werden darf) darfst du nichts mehr essen oder trinken. Von diesem Gebote der Nüchternheit sind die in Todesgefahr Schwe-

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Zitationshilfe: Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/109>, abgerufen am 26.04.2024.