Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.Sechstes Kapitel. Der Diplomat. Die Unterhaltung mit Laforest ward natürlich "Excellenz scheinen sich zu amüsiren." "Vortrefflich, ou peut-on etre mieux qu'au "Die Dame des Hauses kann von besonderem "Ein Gesandter muß beobachten." "Da Preußen in den letzten Monaten in Brüssel "Sagen Sie das nicht, mein Herr Baron. Den 7*
Sechstes Kapitel. Der Diplomat. Die Unterhaltung mit Laforeſt ward natürlich „Excellenz ſcheinen ſich zu amüſiren.“ „Vortrefflich, où peut-on être mieux qu'au „Die Dame des Hauſes kann von beſonderem „Ein Geſandter muß beobachten.“ „Da Preußen in den letzten Monaten in Brüſſel „Sagen Sie das nicht, mein Herr Baron. Den 7*
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0109"/> <div n="1"> <head>Sechstes Kapitel.<lb/><hi rendition="#b #g">Der Diplomat.</hi><lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Die Unterhaltung mit Laforeſt ward natürlich<lb/> franzöſiſch geführt. Der Geſandte pikirte ſich dann<lb/> und wann, eine baroke deutſche Phraſe einzuſchalten.<lb/> Es klang ſo vertraulich und ſo abſcheulich; er war<lb/> von der beſten mediſirenden Laune.</p><lb/> <p>„Excellenz ſcheinen ſich zu amüſiren.“</p><lb/> <p>„Vortrefflich, <hi rendition="#aq">où peut-on être mieux qu'au<lb/> sein</hi> der illüſtren Geiſter dieſer Reſidenz.“</p><lb/> <p>„Die Dame des Hauſes kann von beſonderem<lb/> Glück ſagen, wenn Herr von Laforeſt ſo lange in<lb/> ihrer Geſellſchaft verweilt,“ ſagte Herr von Fuchſius.</p><lb/> <p>„Ein Geſandter muß beobachten.“</p><lb/> <p>„Da Preußen in den letzten Monaten in Brüſſel<lb/> und Paris war, bemerkte der Major, hatte Frank¬<lb/> reichs Geſandter allerdings wenig aus dem ver¬<lb/> laſſenen Berlin zu berichten.“</p><lb/> <p>„Sagen Sie das nicht, mein Herr Baron. Den<lb/> Kaiſer intereſſiren die inneren Bewegungen ihrer Ka¬<lb/> <fw place="bottom" type="sig">7*<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [0109]
Sechstes Kapitel.
Der Diplomat.
Die Unterhaltung mit Laforeſt ward natürlich
franzöſiſch geführt. Der Geſandte pikirte ſich dann
und wann, eine baroke deutſche Phraſe einzuſchalten.
Es klang ſo vertraulich und ſo abſcheulich; er war
von der beſten mediſirenden Laune.
„Excellenz ſcheinen ſich zu amüſiren.“
„Vortrefflich, où peut-on être mieux qu'au
sein der illüſtren Geiſter dieſer Reſidenz.“
„Die Dame des Hauſes kann von beſonderem
Glück ſagen, wenn Herr von Laforeſt ſo lange in
ihrer Geſellſchaft verweilt,“ ſagte Herr von Fuchſius.
„Ein Geſandter muß beobachten.“
„Da Preußen in den letzten Monaten in Brüſſel
und Paris war, bemerkte der Major, hatte Frank¬
reichs Geſandter allerdings wenig aus dem ver¬
laſſenen Berlin zu berichten.“
„Sagen Sie das nicht, mein Herr Baron. Den
Kaiſer intereſſiren die inneren Bewegungen ihrer Ka¬
7*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe02_1852 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe02_1852/109 |
Zitationshilfe: | Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe02_1852/109>, abgerufen am 08.07.2024. |