Der Grund dieser seltsamen Anrede war, daß der Wirth in dem Augenblicke den Gast in der Thür bemerkt hatte, welcher vorhin mit der Lorgnette die Gesellschaft musterte und jetzt mit einer raschen Vorwärtsbewegung den nächsten Gruppen zueilte. Und doch schien er, als der Geheimerath Bovillard ihn im Vorübergehen mit einem freundlichen Hände¬ druck begrüßte, von dieser unerwarteten Gegenwart nicht wenig überrascht und erschreckt.
"Mesdames -- Messieurs! sagte der wirkliche Geheimerath mit einer verbindlichen Neigung gegen den Spieltisch, ich hoffe daß sich Niemand derangiren läßt," und war durch die nächste Gruppe, auch durch eine zweite und dritte, ohne sich um die Personen zu kümmern, geeilt, bis er die Wirthin fand, deren Hand er an die Lippen führte, und seine verspätete Erscheinung mit vielen schmeichlerischen Worten und einer höchst wichtigen Conferenz entschuldigte.
Es war ein Funke in die Gesellschaft gefahren,
Fünftes Kapitel. Der vornehme Gaſt.
Der Grund dieſer ſeltſamen Anrede war, daß der Wirth in dem Augenblicke den Gaſt in der Thür bemerkt hatte, welcher vorhin mit der Lorgnette die Geſellſchaft muſterte und jetzt mit einer raſchen Vorwärtsbewegung den nächſten Gruppen zueilte. Und doch ſchien er, als der Geheimerath Bovillard ihn im Vorübergehen mit einem freundlichen Hände¬ druck begrüßte, von dieſer unerwarteten Gegenwart nicht wenig überraſcht und erſchreckt.
„Mesdames — Messieurs! ſagte der wirkliche Geheimerath mit einer verbindlichen Neigung gegen den Spieltiſch, ich hoffe daß ſich Niemand derangiren läßt,“ und war durch die nächſte Gruppe, auch durch eine zweite und dritte, ohne ſich um die Perſonen zu kümmern, geeilt, bis er die Wirthin fand, deren Hand er an die Lippen führte, und ſeine verſpätete Erſcheinung mit vielen ſchmeichleriſchen Worten und einer höchſt wichtigen Conferenz entſchuldigte.
Es war ein Funke in die Geſellſchaft gefahren,
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[[53]/0067]
Fünftes Kapitel.
Der vornehme Gaſt.
Der Grund dieſer ſeltſamen Anrede war, daß
der Wirth in dem Augenblicke den Gaſt in der Thür
bemerkt hatte, welcher vorhin mit der Lorgnette die
Geſellſchaft muſterte und jetzt mit einer raſchen
Vorwärtsbewegung den nächſten Gruppen zueilte.
Und doch ſchien er, als der Geheimerath Bovillard
ihn im Vorübergehen mit einem freundlichen Hände¬
druck begrüßte, von dieſer unerwarteten Gegenwart
nicht wenig überraſcht und erſchreckt.
„Mesdames — Messieurs! ſagte der wirkliche
Geheimerath mit einer verbindlichen Neigung gegen den
Spieltiſch, ich hoffe daß ſich Niemand derangiren läßt,“
und war durch die nächſte Gruppe, auch durch eine
zweite und dritte, ohne ſich um die Perſonen zu
kümmern, geeilt, bis er die Wirthin fand, deren Hand
er an die Lippen führte, und ſeine verſpätete Erſcheinung
mit vielen ſchmeichleriſchen Worten und einer höchſt
wichtigen Conferenz entſchuldigte.
Es war ein Funke in die Geſellſchaft gefahren,
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 1. Berlin, 1852, S. [53]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe01_1852/67>, abgerufen am 21.11.2024.
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