Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615.Der Landtstörtzer. die Welt vnd Weltliche ding erstrecket/ der-selb wir mit seinem langen Mantel vom Teu- fel betrogen/ dann er läst sein Lieb hencken vnd nachschleppen im Kopff der Hoffart/ im staub deß Geitzes/ im sumpff der geilheit/ der- wegen muß man den Mantel einer solchen Lieb auffschurtzen: vnnd heist: Succingas pallium, schürtz dich vnflat: dann wann der Teuffel einen bescheissen will/ so henckt er jhm einen solchen langen Mantel an/ vnnd mit demselben vermeinen etliche Weltnarren/ GOtt vnd der Welt zu dienen/ aber es wirdt zu jhnen gesagt werden/ Amice quomodo huc intrasti non habens vestem nuptia- lem. Vom sechsten requisito nemb- lich dem Hut deß Pil- grams. SEchstens ist dem Pilgram ein Hut müg
Der Landtſtoͤrtzer. die Welt vnd Weltliche ding erſtrecket/ der-ſelb wir mit ſeinem langen Mantel vom Teu- fel betrogen/ dann er laͤſt ſein Lieb hencken vnd nachſchleppen im Kopff der Hoffart/ im ſtaub deß Geitzes/ im ſumpff der geilheit/ der- wegen muß man den Mantel einer ſolchen Lieb auffſchurtzen: vnnd heiſt: Succingas pallium, ſchuͤrtz dich vnflat: dann wann der Teuffel einen beſcheiſſen will/ ſo henckt er jhm einen ſolchen langen Mantel an/ vnnd mit demſelben vermeinen etliche Weltnarꝛen/ GOtt vnd der Welt zu dienen/ aber es wirdt zu jhnen geſagt werden/ Amice quomodo huc intraſti non habens veſtem nuptia- lem. Vom ſechſten requiſito nemb- lich dem Hut deß Pil- grams. SEchſtens iſt dem Pilgram ein Hut muͤg
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0626" n="604"/><fw place="top" type="header">Der Landtſtoͤrtzer.</fw><lb/> die Welt vnd Weltliche ding erſtrecket/ der-<lb/> ſelb wir mit ſeinem langen Mantel vom Teu-<lb/> fel betrogen/ dann er laͤſt ſein Lieb hencken<lb/> vnd nachſchleppen im Kopff der Hoffart/ im<lb/> ſtaub deß Geitzes/ im ſumpff der geilheit/ der-<lb/> wegen muß man den Mantel einer ſolchen<lb/> Lieb auffſchurtzen: vnnd heiſt: <hi rendition="#aq">Succingas<lb/> pallium,</hi> ſchuͤrtz dich vnflat: dann wann<lb/> der Teuffel einen beſcheiſſen will/ ſo henckt er<lb/> jhm einen ſolchen langen Mantel an/ vnnd<lb/> mit demſelben vermeinen etliche Weltnarꝛen/<lb/> GOtt vnd der Welt zu dienen/ aber es wirdt<lb/> zu jhnen geſagt werden/ <hi rendition="#aq">Amice quomodo<lb/> huc intraſti non habens veſtem nuptia-<lb/> lem.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#fr">Vom ſechſten</hi><hi rendition="#aq">requiſito</hi><hi rendition="#fr">nemb-</hi><lb/> lich dem Hut deß Pil-<lb/> grams.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">S</hi>Echſtens iſt dem Pilgram ein Hut<lb/> vonnoͤthen/ der da brait ſeye/ Durch<lb/> diſen Hut wirdt verſtanden die Ge-<lb/> dult/ welche ſehr groß vnd breit ſein muß: ver-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">muͤg</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [604/0626]
Der Landtſtoͤrtzer.
die Welt vnd Weltliche ding erſtrecket/ der-
ſelb wir mit ſeinem langen Mantel vom Teu-
fel betrogen/ dann er laͤſt ſein Lieb hencken
vnd nachſchleppen im Kopff der Hoffart/ im
ſtaub deß Geitzes/ im ſumpff der geilheit/ der-
wegen muß man den Mantel einer ſolchen
Lieb auffſchurtzen: vnnd heiſt: Succingas
pallium, ſchuͤrtz dich vnflat: dann wann
der Teuffel einen beſcheiſſen will/ ſo henckt er
jhm einen ſolchen langen Mantel an/ vnnd
mit demſelben vermeinen etliche Weltnarꝛen/
GOtt vnd der Welt zu dienen/ aber es wirdt
zu jhnen geſagt werden/ Amice quomodo
huc intraſti non habens veſtem nuptia-
lem.
Vom ſechſten requiſito nemb-
lich dem Hut deß Pil-
grams.
SEchſtens iſt dem Pilgram ein Hut
vonnoͤthen/ der da brait ſeye/ Durch
diſen Hut wirdt verſtanden die Ge-
dult/ welche ſehr groß vnd breit ſein muß: ver-
muͤg
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |