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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Blume sampt dem Stengel und Zwibel an einen Faden also / daß die Blume gegen den Boden/ und die Zwibel über sich sihet/ dann dadurch ziehet die Zwibel allgemach die Krafft auß dem Stengel zu sich/ daß ihr sie auf solche weise wohl 5. oder 6. Monat gut und frisch erhalten könnet.

Auch könnet ihr wohl eine solche Blumen-tragende Tulipe also fort mit der Zwibel ohne Schaden außnemen/ und in Keller in frischem/ jedoch trockenem Sand / biß ihr sie einsetzen müsset/ aufbehalten.

Die Gefässe oder Töpffe/ in welchen ihr Blumen/ sonderlich die Nägelein setzen wollet/ müssen wohl glassirt seyn/ ehe ihr selbige mit Erden füllet/ beleget zuvor deren Boden inwendig mit kleinen runden Kiselsteinen/ so hin und wider in Bächen und fliessenden Wassern zu finden/ damit das Regen- oder Begieß-Wasser unten durch der Töpffe Löcher wohl adlauffen/ oder wann ihr ein Gefäß mit Wasser/ wie im folgenden Capitel zu sehen/ darumer gesetzt/ die Wurtzeln der Blumen solches Wasser besser zu sich ziehen können/ auf solche Steine schüttet ihr alsdann die gehörige Erde/ verfahrt damit/ wie im April wird erinnert werden.

CAP. XI.

Vom Begiessen.

WIe und wann die gemeinen Bäume zu wässern und zu begiessen/ wird gnugsame Erinnerung bey den Monaten folgen/ und ist nicht nöthig/ bey den grossen einen Spreng- oder Spriß-Krug zu gebrauchen/ sondern könnet an deren Wurtzeln das Wasser wohl mit vollen Eymern oder Gefässen giessen; Mit den frembden und raren Bäumlein/ Kräutern und Blumen/ hat es dißfalls ein andere Beschaffenheit/ und ist nicht gleich viel allerley Wasser darzu zu gebrauchen: Dasselbige Wasser / so gleich auß einem Brunnen kommet/ ist hierzu gantz schädlich/ das fliessende ist weit besser/ aber das Regen-Wasser/ so ihr dazu aufhebt/ das allerbeste; Es sey aber welches es wolle/ muß es zu erst in einem Gefäß/ worinn ein paar Spaden voll Schaf- oder Küh-Mist gelegt/ zum wenigsten einen

Blume sampt dem Stengel und Zwibel an einen Faden also / daß die Blume gegen den Boden/ und die Zwibel über sich sihet/ dann dadurch ziehet die Zwibel allgemach die Krafft auß dem Stengel zu sich/ daß ihr sie auf solche weise wohl 5. oder 6. Monat gut und frisch erhalten könnet.

Auch köñet ihr wohl eine solche Blumen-tragende Tulipe also fort mit der Zwibel ohne Schaden außnemen/ und in Keller in frischem/ jedoch trockenem Sand / biß ihr sie einsetzen müsset/ aufbehalten.

Die Gefässe oder Töpffe/ in welchen ihr Blumen/ sonderlich die Nägelein setzen wollet/ müssen wohl glassirt seyn/ ehe ihr selbige mit Erden füllet/ beleget zuvor deren Boden inwendig mit kleinen runden Kiselsteinen/ so hin und wider in Bächen und fliessenden Wassern zu finden/ damit das Regen- oder Begieß-Wasser unten durch der Töpffe Löcher wohl adlauffen/ oder wann ihr ein Gefäß mit Wasser/ wie im folgenden Capitel zu sehen/ darumer gesetzt/ die Wurtzeln der Blumen solches Wasser besser zu sich ziehen können/ auf solche Steine schüttet ihr alsdann die gehörige Erde/ verfahrt damit/ wie im April wird erinnert werden.

CAP. XI.

Vom Begiessen.

WIe und wann die gemeinen Bäume zu wässern und zu begiessen/ wird gnugsame Erinnerung bey den Monaten folgen/ und ist nicht nöthig/ bey den grossen einen Spreng- oder Spriß-Krug zu gebrauchen/ sondern könnet an deren Wurtzeln das Wasser wohl mit vollen Eymern oder Gefässen giessen; Mit den frembden und raren Bäumlein/ Kräutern und Blumen/ hat es dißfalls ein andere Beschaffenheit/ und ist nicht gleich viel allerley Wasser darzu zu gebrauchen: Dasselbige Wasser / so gleich auß einem Brunnen kommet/ ist hierzu gantz schädlich/ das fliessende ist weit besser/ aber das Regen-Wasser/ so ihr dazu aufhebt/ das allerbeste; Es sey aber welches es wolle/ muß es zu erst in einem Gefäß/ woriñ ein paar Spaden voll Schaf- oder Küh-Mist gelegt/ zum wenigsten einen

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[16/0050] Blume sampt dem Stengel und Zwibel an einen Faden also / daß die Blume gegen den Boden/ und die Zwibel über sich sihet/ dann dadurch ziehet die Zwibel allgemach die Krafft auß dem Stengel zu sich/ daß ihr sie auf solche weise wohl 5. oder 6. Monat gut und frisch erhalten könnet. Auch köñet ihr wohl eine solche Blumen-tragende Tulipe also fort mit der Zwibel ohne Schaden außnemen/ und in Keller in frischem/ jedoch trockenem Sand / biß ihr sie einsetzen müsset/ aufbehalten. Die Gefässe oder Töpffe/ in welchen ihr Blumen/ sonderlich die Nägelein setzen wollet/ müssen wohl glassirt seyn/ ehe ihr selbige mit Erden füllet/ beleget zuvor deren Boden inwendig mit kleinen runden Kiselsteinen/ so hin und wider in Bächen und fliessenden Wassern zu finden/ damit das Regen- oder Begieß-Wasser unten durch der Töpffe Löcher wohl adlauffen/ oder wann ihr ein Gefäß mit Wasser/ wie im folgenden Capitel zu sehen/ darumer gesetzt/ die Wurtzeln der Blumen solches Wasser besser zu sich ziehen können/ auf solche Steine schüttet ihr alsdann die gehörige Erde/ verfahrt damit/ wie im April wird erinnert werden. CAP. XI. Vom Begiessen. WIe und wann die gemeinen Bäume zu wässern und zu begiessen/ wird gnugsame Erinnerung bey den Monaten folgen/ und ist nicht nöthig/ bey den grossen einen Spreng- oder Spriß-Krug zu gebrauchen/ sondern könnet an deren Wurtzeln das Wasser wohl mit vollen Eymern oder Gefässen giessen; Mit den frembden und raren Bäumlein/ Kräutern und Blumen/ hat es dißfalls ein andere Beschaffenheit/ und ist nicht gleich viel allerley Wasser darzu zu gebrauchen: Dasselbige Wasser / so gleich auß einem Brunnen kommet/ ist hierzu gantz schädlich/ das fliessende ist weit besser/ aber das Regen-Wasser/ so ihr dazu aufhebt/ das allerbeste; Es sey aber welches es wolle/ muß es zu erst in einem Gefäß/ woriñ ein paar Spaden voll Schaf- oder Küh-Mist gelegt/ zum wenigsten einen

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/50>, abgerufen am 21.11.2024.