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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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über den Magnetismus.

Man stecke ein Stück Eisen auf einen Kork, und
setze den Kork auf Wasser, so wird das Eisen auf eine sehr
belustigende Art vom Magnete angezogen, und folgt dem-
selben überall nach.

Auf diesen Grundsatz hat man viele sinnreiche und
unterhaltende mechanische Kunststücke gebaut. Man kann
z. B. kleine Schwäne verfertigen, welche auf dem Was-
ser schwimmen, und die Tagesstunde angeben.

Man stelle einen Magnet auf ein messingenes Sta-
tiv, und halte das Ende einer kleinen Nadel gegen densel-
ben, das andere Ende halte man durch einen Drath, da-
mit sich die Nadel nicht ganz an den Magnet hängen kön-
ne, so wird man die Nadel auf eine sehr angenehme Art
in der Luft schweben sehen.

Man hänge einen Magnet unten an die Schale ei-
ner Wage, und lege in die andere Schale so viel Gegen-
gewicht, als nöthig ist. Nun halte man ein Stück Eisen
gegen den Magnet, so wird er sich sogleich senken, und an
das Eisen hängen, wenn der Abstand desselben nicht all-
zugroß ist. Man hänge dann das Eifen anstatt des
Magnets an die Wage, und bringe den Magnet dagegen,
so wird das Eisen herabsinken und sich an den Magnet
hängen.

Man kann die Kräfte oder Eigenschaften des Mag.
nets dem Eisen und Stahle mittheilen.

Eine Beschreibung der verschiedenen Methoden, wel,
che man vorgeschlagen hat, um dem Eisen oder Stahle
die Eigenschaften des Magnets mitzutheilen, würde allein
einen ganzen Band ausfüllen. Jch will daher bloß zwo
allgemeine und gute Methoden anführen, welche meines
Erachtens zu allen gewöhnlichen Absichten hinreichend
sind.

1) Man stelle zween magnetische Stäbe A B, Fig.
100 so, daß das nördliche oder gezeichnete Ende des einen,

über den Magnetiſmus.

Man ſtecke ein Stück Eiſen auf einen Kork, und
ſetze den Kork auf Waſſer, ſo wird das Eiſen auf eine ſehr
beluſtigende Art vom Magnete angezogen, und folgt dem-
ſelben überall nach.

Auf dieſen Grundſatz hat man viele ſinnreiche und
unterhaltende mechaniſche Kunſtſtücke gebaut. Man kann
z. B. kleine Schwäne verfertigen, welche auf dem Waſ-
ſer ſchwimmen, und die Tagesſtunde angeben.

Man ſtelle einen Magnet auf ein meſſingenes Sta-
tiv, und halte das Ende einer kleinen Nadel gegen denſel-
ben, das andere Ende halte man durch einen Drath, da-
mit ſich die Nadel nicht ganz an den Magnet hängen kön-
ne, ſo wird man die Nadel auf eine ſehr angenehme Art
in der Luft ſchweben ſehen.

Man hänge einen Magnet unten an die Schale ei-
ner Wage, und lege in die andere Schale ſo viel Gegen-
gewicht, als nöthig iſt. Nun halte man ein Stück Eiſen
gegen den Magnet, ſo wird er ſich ſogleich ſenken, und an
das Eiſen hängen, wenn der Abſtand deſſelben nicht all-
zugroß iſt. Man hänge dann das Eifen anſtatt des
Magnets an die Wage, und bringe den Magnet dagegen,
ſo wird das Eiſen herabſinken und ſich an den Magnet
hängen.

Man kann die Kräfte oder Eigenſchaften des Mag.
nets dem Eiſen und Stahle mittheilen.

Eine Beſchreibung der verſchiedenen Methoden, wel,
che man vorgeſchlagen hat, um dem Eiſen oder Stahle
die Eigenſchaften des Magnets mitzutheilen, würde allein
einen ganzen Band ausfüllen. Jch will daher bloß zwo
allgemeine und gute Methoden anführen, welche meines
Erachtens zu allen gewöhnlichen Abſichten hinreichend
ſind.

1) Man ſtelle zween magnetiſche Stäbe A B, Fig.
100 ſo, daß das nördliche oder gezeichnete Ende des einen,

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[243/0263] über den Magnetiſmus. Man ſtecke ein Stück Eiſen auf einen Kork, und ſetze den Kork auf Waſſer, ſo wird das Eiſen auf eine ſehr beluſtigende Art vom Magnete angezogen, und folgt dem- ſelben überall nach. Auf dieſen Grundſatz hat man viele ſinnreiche und unterhaltende mechaniſche Kunſtſtücke gebaut. Man kann z. B. kleine Schwäne verfertigen, welche auf dem Waſ- ſer ſchwimmen, und die Tagesſtunde angeben. Man ſtelle einen Magnet auf ein meſſingenes Sta- tiv, und halte das Ende einer kleinen Nadel gegen denſel- ben, das andere Ende halte man durch einen Drath, da- mit ſich die Nadel nicht ganz an den Magnet hängen kön- ne, ſo wird man die Nadel auf eine ſehr angenehme Art in der Luft ſchweben ſehen. Man hänge einen Magnet unten an die Schale ei- ner Wage, und lege in die andere Schale ſo viel Gegen- gewicht, als nöthig iſt. Nun halte man ein Stück Eiſen gegen den Magnet, ſo wird er ſich ſogleich ſenken, und an das Eiſen hängen, wenn der Abſtand deſſelben nicht all- zugroß iſt. Man hänge dann das Eifen anſtatt des Magnets an die Wage, und bringe den Magnet dagegen, ſo wird das Eiſen herabſinken und ſich an den Magnet hängen. Man kann die Kräfte oder Eigenſchaften des Mag. nets dem Eiſen und Stahle mittheilen. Eine Beſchreibung der verſchiedenen Methoden, wel, che man vorgeſchlagen hat, um dem Eiſen oder Stahle die Eigenſchaften des Magnets mitzutheilen, würde allein einen ganzen Band ausfüllen. Jch will daher bloß zwo allgemeine und gute Methoden anführen, welche meines Erachtens zu allen gewöhnlichen Abſichten hinreichend ſind. 1) Man ſtelle zween magnetiſche Stäbe A B, Fig. 100 ſo, daß das nördliche oder gezeichnete Ende des einen,

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/263>, abgerufen am 27.04.2024.