Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

Siebentes Capitel.
Cylinder so vielmal herum, als sonst nöthig ist, um die
Flasche zu laden, und untersuche sie dann mit einem Aus-
lader, so wird man finden, daß sie keine Ladung erhalten
habe; woraus sich deutlich zeigt, daß die eine Seite der
Flasche keine elektrische Materie annehmen könne, wenn
diese Materie nicht aus der andern Seite herausgehen kan.

83. Versuch.

Man stelle eben diese isolirte Flasche so, daß ihr
Knopf ohngefähr einen halben Zoll vom Conductor ab-
steht, und halte während der Umdrehung des Cylinders
eine messingene Kugel nahe an die Belegung der Flasche,
so wird bey jedem Funken, der aus dem Conductor in
den Knopf übergeht, ein anderer Funken zwischen der Be-
legung und der Kugel entstehen, und die Flasche wird in
kurzer Zeit geladen seyn, indem die Elektricität in die eine
Seite hinein, und aus der andern herausgeht.

84. Versuch.

Man schraube die Flasche a, Fig. 42, auf den iso-
lirten Fuß d, und bringe ihren Knopf in Berührung mit
dem Conductor; halte dann eine andere Flasche c von glei-
cher Größe mit a so, daß ihr Knopf die äußere Belegung
der Flasche a berührt, drehe den Cylinder, und stelle,
wenn die Flasche a geladen ist, c auf den Tisch, schraube
a von dem Fuße ab, und stelle sie ebenfalls auf den Tisch
in einiger Entfernung von c. Man stecke eine messingene
Kugel an den Stiel eines Quadrantenelektrometers, und
halte es mit einer seidnen Schnur so, daß die messingene
Kugel den Knopf der Flasche berührt. Man bemerke in
dieser Stellung den Stand des Zeigers am Elektrometer,
und bringe dasselbe nunmehr an die andere Flasche, wo
der Zeiger auf eben dem Grade stehen wird. Hieraus er-
hellet sehr deutlich, daß die Flasche aus ihrer äußern Seite

Siebentes Capitel.
Cylinder ſo vielmal herum, als ſonſt nöthig iſt, um die
Flaſche zu laden, und unterſuche ſie dann mit einem Aus-
lader, ſo wird man finden, daß ſie keine Ladung erhalten
habe; woraus ſich deutlich zeigt, daß die eine Seite der
Flaſche keine elektriſche Materie annehmen könne, wenn
dieſe Materie nicht aus der andern Seite herausgehen kan.

83. Verſuch.

Man ſtelle eben dieſe iſolirte Flaſche ſo, daß ihr
Knopf ohngefähr einen halben Zoll vom Conductor ab-
ſteht, und halte während der Umdrehung des Cylinders
eine meſſingene Kugel nahe an die Belegung der Flaſche,
ſo wird bey jedem Funken, der aus dem Conductor in
den Knopf übergeht, ein anderer Funken zwiſchen der Be-
legung und der Kugel entſtehen, und die Flaſche wird in
kurzer Zeit geladen ſeyn, indem die Elektricität in die eine
Seite hinein, und aus der andern herausgeht.

84. Verſuch.

Man ſchraube die Flaſche a, Fig. 42, auf den iſo-
lirten Fuß d, und bringe ihren Knopf in Berührung mit
dem Conductor; halte dann eine andere Flaſche c von glei-
cher Größe mit a ſo, daß ihr Knopf die äußere Belegung
der Flaſche a berührt, drehe den Cylinder, und ſtelle,
wenn die Flaſche a geladen iſt, c auf den Tiſch, ſchraube
a von dem Fuße ab, und ſtelle ſie ebenfalls auf den Tiſch
in einiger Entfernung von c. Man ſtecke eine meſſingene
Kugel an den Stiel eines Quadrantenelektrometers, und
halte es mit einer ſeidnen Schnur ſo, daß die meſſingene
Kugel den Knopf der Flaſche berührt. Man bemerke in
dieſer Stellung den Stand des Zeigers am Elektrometer,
und bringe daſſelbe nunmehr an die andere Flaſche, wo
der Zeiger auf eben dem Grade ſtehen wird. Hieraus er-
hellet ſehr deutlich, daß die Flaſche aus ihrer äußern Seite

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0090" n="70"/><fw place="top" type="header">Siebentes Capitel.</fw> Cylinder &#x017F;o vielmal herum, als &#x017F;on&#x017F;t nöthig i&#x017F;t, um die<lb/>
Fla&#x017F;che zu laden, und unter&#x017F;uche &#x017F;ie dann mit einem Aus-<lb/>
lader, &#x017F;o wird man finden, daß &#x017F;ie keine Ladung erhalten<lb/>
habe; woraus &#x017F;ich deutlich zeigt, daß die eine Seite der<lb/>
Fla&#x017F;che keine elektri&#x017F;che Materie annehmen könne, wenn<lb/>
die&#x017F;e Materie nicht aus der andern Seite herausgehen kan.</p>
            </div>
            <div n="4">
              <head>83. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
              <p>Man &#x017F;telle eben die&#x017F;e i&#x017F;olirte Fla&#x017F;che &#x017F;o, daß ihr<lb/>
Knopf ohngefähr einen halben Zoll vom Conductor ab-<lb/>
&#x017F;teht, und halte während der Umdrehung des Cylinders<lb/>
eine me&#x017F;&#x017F;ingene Kugel nahe an die Belegung der Fla&#x017F;che,<lb/>
&#x017F;o wird bey jedem Funken, der aus dem Conductor in<lb/>
den Knopf übergeht, ein anderer Funken zwi&#x017F;chen der Be-<lb/>
legung und der Kugel ent&#x017F;tehen, und die Fla&#x017F;che wird in<lb/>
kurzer Zeit geladen &#x017F;eyn, indem die Elektricität in die eine<lb/>
Seite hinein, und aus der andern herausgeht.</p>
            </div>
            <div n="4">
              <head>84. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
              <p>Man &#x017F;chraube die Fla&#x017F;che a, Fig. 42, auf den i&#x017F;o-<lb/>
lirten Fuß d, und bringe ihren Knopf in Berührung mit<lb/>
dem Conductor; halte dann eine andere Fla&#x017F;che c von glei-<lb/>
cher Größe mit a &#x017F;o, daß ihr Knopf die äußere Belegung<lb/>
der Fla&#x017F;che a berührt, drehe den Cylinder, und &#x017F;telle,<lb/>
wenn die Fla&#x017F;che a geladen i&#x017F;t, c auf den Ti&#x017F;ch, &#x017F;chraube<lb/>
a von dem Fuße ab, und &#x017F;telle &#x017F;ie ebenfalls auf den Ti&#x017F;ch<lb/>
in einiger Entfernung von c. Man &#x017F;tecke eine me&#x017F;&#x017F;ingene<lb/>
Kugel an den Stiel eines Quadrantenelektrometers, und<lb/>
halte es mit einer &#x017F;eidnen Schnur &#x017F;o, daß die me&#x017F;&#x017F;ingene<lb/>
Kugel den Knopf der Fla&#x017F;che berührt. Man bemerke in<lb/>
die&#x017F;er Stellung den Stand des Zeigers am Elektrometer,<lb/>
und bringe da&#x017F;&#x017F;elbe nunmehr an die andere Fla&#x017F;che, wo<lb/>
der Zeiger auf eben dem Grade &#x017F;tehen wird. Hieraus er-<lb/>
hellet &#x017F;ehr deutlich, daß die Fla&#x017F;che aus ihrer äußern Seite
</p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[70/0090] Siebentes Capitel. Cylinder ſo vielmal herum, als ſonſt nöthig iſt, um die Flaſche zu laden, und unterſuche ſie dann mit einem Aus- lader, ſo wird man finden, daß ſie keine Ladung erhalten habe; woraus ſich deutlich zeigt, daß die eine Seite der Flaſche keine elektriſche Materie annehmen könne, wenn dieſe Materie nicht aus der andern Seite herausgehen kan. 83. Verſuch. Man ſtelle eben dieſe iſolirte Flaſche ſo, daß ihr Knopf ohngefähr einen halben Zoll vom Conductor ab- ſteht, und halte während der Umdrehung des Cylinders eine meſſingene Kugel nahe an die Belegung der Flaſche, ſo wird bey jedem Funken, der aus dem Conductor in den Knopf übergeht, ein anderer Funken zwiſchen der Be- legung und der Kugel entſtehen, und die Flaſche wird in kurzer Zeit geladen ſeyn, indem die Elektricität in die eine Seite hinein, und aus der andern herausgeht. 84. Verſuch. Man ſchraube die Flaſche a, Fig. 42, auf den iſo- lirten Fuß d, und bringe ihren Knopf in Berührung mit dem Conductor; halte dann eine andere Flaſche c von glei- cher Größe mit a ſo, daß ihr Knopf die äußere Belegung der Flaſche a berührt, drehe den Cylinder, und ſtelle, wenn die Flaſche a geladen iſt, c auf den Tiſch, ſchraube a von dem Fuße ab, und ſtelle ſie ebenfalls auf den Tiſch in einiger Entfernung von c. Man ſtecke eine meſſingene Kugel an den Stiel eines Quadrantenelektrometers, und halte es mit einer ſeidnen Schnur ſo, daß die meſſingene Kugel den Knopf der Flaſche berührt. Man bemerke in dieſer Stellung den Stand des Zeigers am Elektrometer, und bringe daſſelbe nunmehr an die andere Flaſche, wo der Zeiger auf eben dem Grade ſtehen wird. Hieraus er- hellet ſehr deutlich, daß die Flaſche aus ihrer äußern Seite

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T11:17:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T11:17:52Z)

Weitere Informationen:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet
  • Kustoden: nicht übernommen
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/90
Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/90>, abgerufen am 21.11.2024.