Cylinder so vielmal herum, als sonst nöthig ist, um die Flasche zu laden, und untersuche sie dann mit einem Aus- lader, so wird man finden, daß sie keine Ladung erhalten habe; woraus sich deutlich zeigt, daß die eine Seite der Flasche keine elektrische Materie annehmen könne, wenn diese Materie nicht aus der andern Seite herausgehen kan.
83. Versuch.
Man stelle eben diese isolirte Flasche so, daß ihr Knopf ohngefähr einen halben Zoll vom Conductor ab- steht, und halte während der Umdrehung des Cylinders eine messingene Kugel nahe an die Belegung der Flasche, so wird bey jedem Funken, der aus dem Conductor in den Knopf übergeht, ein anderer Funken zwischen der Be- legung und der Kugel entstehen, und die Flasche wird in kurzer Zeit geladen seyn, indem die Elektricität in die eine Seite hinein, und aus der andern herausgeht.
84. Versuch.
Man schraube die Flasche a, Fig. 42, auf den iso- lirten Fuß d, und bringe ihren Knopf in Berührung mit dem Conductor; halte dann eine andere Flasche c von glei- cher Größe mit a so, daß ihr Knopf die äußere Belegung der Flasche a berührt, drehe den Cylinder, und stelle, wenn die Flasche a geladen ist, c auf den Tisch, schraube a von dem Fuße ab, und stelle sie ebenfalls auf den Tisch in einiger Entfernung von c. Man stecke eine messingene Kugel an den Stiel eines Quadrantenelektrometers, und halte es mit einer seidnen Schnur so, daß die messingene Kugel den Knopf der Flasche berührt. Man bemerke in dieser Stellung den Stand des Zeigers am Elektrometer, und bringe dasselbe nunmehr an die andere Flasche, wo der Zeiger auf eben dem Grade stehen wird. Hieraus er- hellet sehr deutlich, daß die Flasche aus ihrer äußern Seite
Siebentes Capitel.
Cylinder ſo vielmal herum, als ſonſt nöthig iſt, um die Flaſche zu laden, und unterſuche ſie dann mit einem Aus- lader, ſo wird man finden, daß ſie keine Ladung erhalten habe; woraus ſich deutlich zeigt, daß die eine Seite der Flaſche keine elektriſche Materie annehmen könne, wenn dieſe Materie nicht aus der andern Seite herausgehen kan.
83. Verſuch.
Man ſtelle eben dieſe iſolirte Flaſche ſo, daß ihr Knopf ohngefähr einen halben Zoll vom Conductor ab- ſteht, und halte während der Umdrehung des Cylinders eine meſſingene Kugel nahe an die Belegung der Flaſche, ſo wird bey jedem Funken, der aus dem Conductor in den Knopf übergeht, ein anderer Funken zwiſchen der Be- legung und der Kugel entſtehen, und die Flaſche wird in kurzer Zeit geladen ſeyn, indem die Elektricität in die eine Seite hinein, und aus der andern herausgeht.
84. Verſuch.
Man ſchraube die Flaſche a, Fig. 42, auf den iſo- lirten Fuß d, und bringe ihren Knopf in Berührung mit dem Conductor; halte dann eine andere Flaſche c von glei- cher Größe mit a ſo, daß ihr Knopf die äußere Belegung der Flaſche a berührt, drehe den Cylinder, und ſtelle, wenn die Flaſche a geladen iſt, c auf den Tiſch, ſchraube a von dem Fuße ab, und ſtelle ſie ebenfalls auf den Tiſch in einiger Entfernung von c. Man ſtecke eine meſſingene Kugel an den Stiel eines Quadrantenelektrometers, und halte es mit einer ſeidnen Schnur ſo, daß die meſſingene Kugel den Knopf der Flaſche berührt. Man bemerke in dieſer Stellung den Stand des Zeigers am Elektrometer, und bringe daſſelbe nunmehr an die andere Flaſche, wo der Zeiger auf eben dem Grade ſtehen wird. Hieraus er- hellet ſehr deutlich, daß die Flaſche aus ihrer äußern Seite
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Siebentes Capitel.
Cylinder ſo vielmal herum, als ſonſt nöthig iſt, um die
Flaſche zu laden, und unterſuche ſie dann mit einem Aus-
lader, ſo wird man finden, daß ſie keine Ladung erhalten
habe; woraus ſich deutlich zeigt, daß die eine Seite der
Flaſche keine elektriſche Materie annehmen könne, wenn
dieſe Materie nicht aus der andern Seite herausgehen kan.
83. Verſuch.
Man ſtelle eben dieſe iſolirte Flaſche ſo, daß ihr
Knopf ohngefähr einen halben Zoll vom Conductor ab-
ſteht, und halte während der Umdrehung des Cylinders
eine meſſingene Kugel nahe an die Belegung der Flaſche,
ſo wird bey jedem Funken, der aus dem Conductor in
den Knopf übergeht, ein anderer Funken zwiſchen der Be-
legung und der Kugel entſtehen, und die Flaſche wird in
kurzer Zeit geladen ſeyn, indem die Elektricität in die eine
Seite hinein, und aus der andern herausgeht.
84. Verſuch.
Man ſchraube die Flaſche a, Fig. 42, auf den iſo-
lirten Fuß d, und bringe ihren Knopf in Berührung mit
dem Conductor; halte dann eine andere Flaſche c von glei-
cher Größe mit a ſo, daß ihr Knopf die äußere Belegung
der Flaſche a berührt, drehe den Cylinder, und ſtelle,
wenn die Flaſche a geladen iſt, c auf den Tiſch, ſchraube
a von dem Fuße ab, und ſtelle ſie ebenfalls auf den Tiſch
in einiger Entfernung von c. Man ſtecke eine meſſingene
Kugel an den Stiel eines Quadrantenelektrometers, und
halte es mit einer ſeidnen Schnur ſo, daß die meſſingene
Kugel den Knopf der Flaſche berührt. Man bemerke in
dieſer Stellung den Stand des Zeigers am Elektrometer,
und bringe daſſelbe nunmehr an die andere Flaſche, wo
der Zeiger auf eben dem Grade ſtehen wird. Hieraus er-
hellet ſehr deutlich, daß die Flaſche aus ihrer äußern Seite
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Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-06-18T11:17:52Z)
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Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/90>, abgerufen am 21.12.2024.
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