Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite
Fünftes Capitel.

Die Farbe des elektrischen Funkens ist nach dem
Maaße seiner Dichtigkeit verschieden: ist er dünn, so hat
er eine bläuliche, ist er dichter, eine purpurrothe Farbe
und ist er sehr concentrit, so zeigt er sich weiß und hell,
wie das Licht der Sonne.

Oft scheint der mittlere Theil des elektrischen Fun-
kens dünner, und fällt ins röthliche oder violetblaue, da
hingegen die Enden lebhafter und weiß aussehen, wahr-
scheinlich darum, weil die elektrische Materie den größten
Widerstand bey ihrem Eingange und Ausgange findet.

Bisweilen theilt sich der Funken, wie in Fig. 30, in
viele Theile. Die Stralen des Büschels vereinigen sich
an dem Orte, wo sie in die Kugel schlagen, wieder mit
einander, und bilden auf derselben viele dichte und helle
Funken.

54. Versuch.

Man bringe eine elfenbeinerne Kugel an den Con-
ductor, und ziehe einen starken Funken aus derselben (oder
lasse den Schlag einer leidner Flasche durch ihren Mittel-
punkt gehen), so wird die Kugel durchaus leuchtend er-
scheinen. Geht der Schlag nicht durch den Mittelpunkt,
so streift er über die Oberfläche der Kugel, und greift
dieselbe an.

55. Versuch.

Man lasse einen Funken durch eine Kugel von
Buchsbaumholz gehen, so wird dieselbe eine schöne carmin-
oder vielmehr scharlachrothe Farbe zeigen. Man kann
auch den Schlag durch Stücken Holz von verschiedner
Stärke und Dichtigkeit gehen lassen, wodurch sich ein wei-
tes Feld zu Beobachtungen und Versuchen eröfnet.

Die beyden vorhergehenden Versuche haben so viel
ähnliches mit dem berühmten Versuche des Hawksbee,
und einigen andern seitdem angestellten, daß ich auch diese
noch beyfügen will, in Hofnung, daß sie zu fernern Un-

Fünftes Capitel.

Die Farbe des elektriſchen Funkens iſt nach dem
Maaße ſeiner Dichtigkeit verſchieden: iſt er dünn, ſo hat
er eine bläuliche, iſt er dichter, eine purpurrothe Farbe
und iſt er ſehr concentrit, ſo zeigt er ſich weiß und hell,
wie das Licht der Sonne.

Oft ſcheint der mittlere Theil des elektriſchen Fun-
kens dünner, und fällt ins röthliche oder violetblaue, da
hingegen die Enden lebhafter und weiß ausſehen, wahr-
ſcheinlich darum, weil die elektriſche Materie den größten
Widerſtand bey ihrem Eingange und Ausgange findet.

Bisweilen theilt ſich der Funken, wie in Fig. 30, in
viele Theile. Die Stralen des Büſchels vereinigen ſich
an dem Orte, wo ſie in die Kugel ſchlagen, wieder mit
einander, und bilden auf derſelben viele dichte und helle
Funken.

54. Verſuch.

Man bringe eine elfenbeinerne Kugel an den Con-
ductor, und ziehe einen ſtarken Funken aus derſelben (oder
laſſe den Schlag einer leidner Flaſche durch ihren Mittel-
punkt gehen), ſo wird die Kugel durchaus leuchtend er-
ſcheinen. Geht der Schlag nicht durch den Mittelpunkt,
ſo ſtreift er über die Oberfläche der Kugel, und greift
dieſelbe an.

55. Verſuch.

Man laſſe einen Funken durch eine Kugel von
Buchsbaumholz gehen, ſo wird dieſelbe eine ſchöne carmin-
oder vielmehr ſcharlachrothe Farbe zeigen. Man kann
auch den Schlag durch Stücken Holz von verſchiedner
Stärke und Dichtigkeit gehen laſſen, wodurch ſich ein wei-
tes Feld zu Beobachtungen und Verſuchen eröfnet.

Die beyden vorhergehenden Verſuche haben ſo viel
ähnliches mit dem berühmten Verſuche des Hawksbee,
und einigen andern ſeitdem angeſtellten, daß ich auch dieſe
noch beyfügen will, in Hofnung, daß ſie zu fernern Un-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0072" n="52"/>
            <fw place="top" type="header">Fünftes Capitel.</fw>
            <p>Die Farbe des elektri&#x017F;chen Funkens i&#x017F;t nach dem<lb/>
Maaße &#x017F;einer Dichtigkeit ver&#x017F;chieden: i&#x017F;t er dünn, &#x017F;o hat<lb/>
er eine bläuliche, i&#x017F;t er dichter, eine purpurrothe Farbe<lb/>
und i&#x017F;t er &#x017F;ehr concentrit, &#x017F;o zeigt er &#x017F;ich weiß und hell,<lb/>
wie das Licht der Sonne.</p>
            <p>Oft &#x017F;cheint der mittlere Theil des elektri&#x017F;chen Fun-<lb/>
kens dünner, und fällt ins röthliche oder violetblaue, da<lb/>
hingegen die Enden lebhafter und weiß aus&#x017F;ehen, wahr-<lb/>
&#x017F;cheinlich darum, weil die elektri&#x017F;che Materie den größten<lb/>
Wider&#x017F;tand bey ihrem Eingange und Ausgange findet.</p>
            <p>Bisweilen theilt &#x017F;ich der Funken, wie in Fig. 30, in<lb/>
viele Theile. Die Stralen des Bü&#x017F;chels vereinigen &#x017F;ich<lb/>
an dem Orte, wo &#x017F;ie in die Kugel &#x017F;chlagen, wieder mit<lb/>
einander, und bilden auf der&#x017F;elben viele dichte und helle<lb/>
Funken.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>54. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Man bringe eine elfenbeinerne Kugel an den Con-<lb/>
ductor, und ziehe einen &#x017F;tarken Funken aus der&#x017F;elben (oder<lb/>
la&#x017F;&#x017F;e den Schlag einer leidner Fla&#x017F;che durch ihren Mittel-<lb/>
punkt gehen), &#x017F;o wird die Kugel durchaus leuchtend er-<lb/>
&#x017F;cheinen. Geht der Schlag nicht durch den Mittelpunkt,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;treift er über die Oberfläche der Kugel, und greift<lb/>
die&#x017F;elbe an.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>55. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Man la&#x017F;&#x017F;e einen Funken durch eine Kugel von<lb/>
Buchsbaumholz gehen, &#x017F;o wird die&#x017F;elbe eine &#x017F;chöne carmin-<lb/>
oder vielmehr &#x017F;charlachrothe Farbe zeigen. Man kann<lb/>
auch den Schlag durch Stücken Holz von ver&#x017F;chiedner<lb/>
Stärke und Dichtigkeit gehen la&#x017F;&#x017F;en, wodurch &#x017F;ich ein wei-<lb/>
tes Feld zu Beobachtungen und Ver&#x017F;uchen eröfnet.</p>
            <p>Die beyden vorhergehenden Ver&#x017F;uche haben &#x017F;o viel<lb/>
ähnliches mit dem berühmten Ver&#x017F;uche des Hawksbee,<lb/>
und einigen andern &#x017F;eitdem ange&#x017F;tellten, daß ich auch die&#x017F;e<lb/>
noch beyfügen will, in Hofnung, daß &#x017F;ie zu fernern Un-
</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[52/0072] Fünftes Capitel. Die Farbe des elektriſchen Funkens iſt nach dem Maaße ſeiner Dichtigkeit verſchieden: iſt er dünn, ſo hat er eine bläuliche, iſt er dichter, eine purpurrothe Farbe und iſt er ſehr concentrit, ſo zeigt er ſich weiß und hell, wie das Licht der Sonne. Oft ſcheint der mittlere Theil des elektriſchen Fun- kens dünner, und fällt ins röthliche oder violetblaue, da hingegen die Enden lebhafter und weiß ausſehen, wahr- ſcheinlich darum, weil die elektriſche Materie den größten Widerſtand bey ihrem Eingange und Ausgange findet. Bisweilen theilt ſich der Funken, wie in Fig. 30, in viele Theile. Die Stralen des Büſchels vereinigen ſich an dem Orte, wo ſie in die Kugel ſchlagen, wieder mit einander, und bilden auf derſelben viele dichte und helle Funken. 54. Verſuch. Man bringe eine elfenbeinerne Kugel an den Con- ductor, und ziehe einen ſtarken Funken aus derſelben (oder laſſe den Schlag einer leidner Flaſche durch ihren Mittel- punkt gehen), ſo wird die Kugel durchaus leuchtend er- ſcheinen. Geht der Schlag nicht durch den Mittelpunkt, ſo ſtreift er über die Oberfläche der Kugel, und greift dieſelbe an. 55. Verſuch. Man laſſe einen Funken durch eine Kugel von Buchsbaumholz gehen, ſo wird dieſelbe eine ſchöne carmin- oder vielmehr ſcharlachrothe Farbe zeigen. Man kann auch den Schlag durch Stücken Holz von verſchiedner Stärke und Dichtigkeit gehen laſſen, wodurch ſich ein wei- tes Feld zu Beobachtungen und Verſuchen eröfnet. Die beyden vorhergehenden Verſuche haben ſo viel ähnliches mit dem berühmten Verſuche des Hawksbee, und einigen andern ſeitdem angeſtellten, daß ich auch dieſe noch beyfügen will, in Hofnung, daß ſie zu fernern Un-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T11:17:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T11:17:52Z)

Weitere Informationen:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet
  • Kustoden: nicht übernommen
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/72
Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/72>, abgerufen am 21.12.2024.