Man lege ein viereckigtes Gold- oder Silberblätt- chen auf die untere Platte, halte sie parallel mit der obern etwa fünf bis sechs Zoll von derselben entfernt, und drehe die Maschine, so wird sich das Blättgen vertikal aufrich- ten, und zwischen beyden Platten schwebend bleiben, ohne eine von beyden zu berühren. Man halte eine metallene S[p]itze gegen das Blättgen, so wird es sogleich herab- fallen.
20. Versuch.
Man befestige bey K, Fig. 14, eine messingene Kugel an das Ende des Conductors. Wenn die Gold- blättchen zwischen der Platte und der Kugel schweben, so führe man die Platte rund um die Kugel herum, und das Blättchen wird mit ihr zugleich rund herumgehen, ohne die Kugel oder die Platte zu berühren.
Gelegentlich kann man einen Glascylinder zwischen die beyden Metallplatten Fig. 13. setzen, um zu verhü- ten, daß die Kleyen, der Sand und andere leichte Sub- stanzen nicht herausfliegen und verstreut werden.
21. Versuch.
Man stelle zween Dräthe gerade unter einander und parallel mit einander, hänge den einen an den Conductor an, und verbinde den andern mit dem Tische, so wird eine dazwischen gestellte leichte Figur, wenn man den Conduc- tor elektrisiret, eine Art von elektrischem Seiltänzer vor- stellen. Man s. Fig. 15.
22. Versuch.
Man schneide ein Goldblättchen so aus, daß das eine Ende einen stumpfen, das andere einen sehr spitzigen Winkel bildet, halte das breite Ende gegen einen elektri- sitten Conductor, und lasse das Blättchen loß, sobald es
Elektriſches Anziehen und Zurückſtoßen.
19. Verſuch.
Man lege ein viereckigtes Gold- oder Silberblätt- chen auf die untere Platte, halte ſie parallel mit der obern etwa fünf bis ſechs Zoll von derſelben entfernt, und drehe die Maſchine, ſo wird ſich das Blättgen vertikal aufrich- ten, und zwiſchen beyden Platten ſchwebend bleiben, ohne eine von beyden zu berühren. Man halte eine metallene S[p]itze gegen das Blättgen, ſo wird es ſogleich herab- fallen.
20. Verſuch.
Man befeſtige bey K, Fig. 14, eine meſſingene Kugel an das Ende des Conductors. Wenn die Gold- blättchen zwiſchen der Platte und der Kugel ſchweben, ſo führe man die Platte rund um die Kugel herum, und das Blättchen wird mit ihr zugleich rund herumgehen, ohne die Kugel oder die Platte zu berühren.
Gelegentlich kann man einen Glascylinder zwiſchen die beyden Metallplatten Fig. 13. ſetzen, um zu verhü- ten, daß die Kleyen, der Sand und andere leichte Sub- ſtanzen nicht herausfliegen und verſtreut werden.
21. Verſuch.
Man ſtelle zween Dräthe gerade unter einander und parallel mit einander, hänge den einen an den Conductor an, und verbinde den andern mit dem Tiſche, ſo wird eine dazwiſchen geſtellte leichte Figur, wenn man den Conduc- tor elektriſiret, eine Art von elektriſchem Seiltänzer vor- ſtellen. Man ſ. Fig. 15.
22. Verſuch.
Man ſchneide ein Goldblättchen ſo aus, daß das eine Ende einen ſtumpfen, das andere einen ſehr ſpitzigen Winkel bildet, halte das breite Ende gegen einen elektri- ſitten Conductor, und laſſe das Blättchen loß, ſobald es
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Elektriſches Anziehen und Zurückſtoßen.
19. Verſuch.
Man lege ein viereckigtes Gold- oder Silberblätt-
chen auf die untere Platte, halte ſie parallel mit der obern
etwa fünf bis ſechs Zoll von derſelben entfernt, und drehe
die Maſchine, ſo wird ſich das Blättgen vertikal aufrich-
ten, und zwiſchen beyden Platten ſchwebend bleiben, ohne
eine von beyden zu berühren. Man halte eine metallene
Spitze gegen das Blättgen, ſo wird es ſogleich herab-
fallen.
20. Verſuch.
Man befeſtige bey K, Fig. 14, eine meſſingene
Kugel an das Ende des Conductors. Wenn die Gold-
blättchen zwiſchen der Platte und der Kugel ſchweben, ſo
führe man die Platte rund um die Kugel herum, und das
Blättchen wird mit ihr zugleich rund herumgehen, ohne
die Kugel oder die Platte zu berühren.
Gelegentlich kann man einen Glascylinder zwiſchen
die beyden Metallplatten Fig. 13. ſetzen, um zu verhü-
ten, daß die Kleyen, der Sand und andere leichte Sub-
ſtanzen nicht herausfliegen und verſtreut werden.
21. Verſuch.
Man ſtelle zween Dräthe gerade unter einander und
parallel mit einander, hänge den einen an den Conductor
an, und verbinde den andern mit dem Tiſche, ſo wird eine
dazwiſchen geſtellte leichte Figur, wenn man den Conduc-
tor elektriſiret, eine Art von elektriſchem Seiltänzer vor-
ſtellen. Man ſ. Fig. 15.
22. Verſuch.
Man ſchneide ein Goldblättchen ſo aus, daß das
eine Ende einen ſtumpfen, das andere einen ſehr ſpitzigen
Winkel bildet, halte das breite Ende gegen einen elektri-
ſitten Conductor, und laſſe das Blättchen loß, ſobald es
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Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription.
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Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/55>, abgerufen am 03.07.2024.
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