einmal ganz abgiebt, da hingegen ein elektrischer Körper unter eben den Umständen seine Elektricität nur zum Theil verliert.
5. Versuch.
Man elektrisire, mit geriebenen Glas oder Siegel- lak, zwo isolirte Korkkugeln, welche an 6 Zoll langen Fä- den hängen, so werden die Kugeln aus einander gehen und sich zurückstossen.
6. Versuch.
Man elektrisire die eine Kugel mit Glas, die andere mit Siegellak, so werden sie beyde einander anziehen.
Diese beyden so merklich verschiedenen und entgegen- gesetzten Wirkungen der anziehenden und zurückstossenden Kraft der Elektricität, sind erst in der neusten Periode der Geschichte dieser Wissenschaft entdeckt worden.
Die durch Reiben des Glases erregte Elektricität wir[d] die positive, die durch Reiben des Siegellaks hervorge- brachte hingegen die negative genannt. Man glaubte anfänglich, der Unterschied komme von dem elektrischen Körper her, und beyde Arten der Elektricität seyen wesent- lich verschieden; jetzt aber weiß man, daß sich alle beyde sowohl durchs Reiben des Glases als des Siegellaks her- vorbringen lassen.
Die Entdeckung dieser unterschiedenen Kennzeichen zwoer Arten von elektrischen Körpern, veranlaßte die Na- turforscher, die elektrischen Eigenschaften der meisten Kör- per durch die Erfahrung zu untersuchen, um zu bestim- men, welche Körper eine positive und welche eine negative Elektricität hätten. Dadurch ist die Anzahl der bekann- ten elektrischen Körper, welche sonst sehr gering war, nun- mehr ausserordentlich angewachsen, wie folgende aus Priestley's Geschichte der Elektricität und Cavallo's
Von der Elektricität überhaupt.
einmal ganz abgiebt, da hingegen ein elektriſcher Körper unter eben den Umſtänden ſeine Elektricität nur zum Theil verliert.
5. Verſuch.
Man elektriſire, mit geriebenen Glas oder Siegel- lak, zwo iſolirte Korkkugeln, welche an 6 Zoll langen Fä- den hängen, ſo werden die Kugeln aus einander gehen und ſich zurückſtoſſen.
6. Verſuch.
Man elektriſire die eine Kugel mit Glas, die andere mit Siegellak, ſo werden ſie beyde einander anziehen.
Dieſe beyden ſo merklich verſchiedenen und entgegen- geſetzten Wirkungen der anziehenden und zurückſtoſſenden Kraft der Elektricität, ſind erſt in der neuſten Periode der Geſchichte dieſer Wiſſenſchaft entdeckt worden.
Die durch Reiben des Glaſes erregte Elektricität wir[d] die poſitive, die durch Reiben des Siegellaks hervorge- brachte hingegen die negative genannt. Man glaubte anfänglich, der Unterſchied komme von dem elektriſchen Körper her, und beyde Arten der Elektricität ſeyen weſent- lich verſchieden; jetzt aber weiß man, daß ſich alle beyde ſowohl durchs Reiben des Glaſes als des Siegellaks her- vorbringen laſſen.
Die Entdeckung dieſer unterſchiedenen Kennzeichen zwoer Arten von elektriſchen Körpern, veranlaßte die Na- turforſcher, die elektriſchen Eigenſchaften der meiſten Kör- per durch die Erfahrung zu unterſuchen, um zu beſtim- men, welche Körper eine poſitive und welche eine negative Elektricität hätten. Dadurch iſt die Anzahl der bekann- ten elektriſchen Körper, welche ſonſt ſehr gering war, nun- mehr auſſerordentlich angewachſen, wie folgende aus Prieſtley’s Geſchichte der Elektricität und Cavallo’s
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0025"n="5"/><fwplace="top"type="header">Von der Elektricität überhaupt.</fw> einmal ganz abgiebt, da hingegen ein elektriſcher Körper<lb/>
unter eben den Umſtänden ſeine Elektricität nur zum Theil<lb/>
verliert.</p></div><divn="3"><head>5. Verſuch.</head><lb/><p>Man elektriſire, mit geriebenen Glas oder Siegel-<lb/>
lak, zwo iſolirte Korkkugeln, welche an 6 Zoll langen Fä-<lb/>
den hängen, ſo werden die Kugeln aus einander gehen<lb/>
und ſich zurückſtoſſen.</p></div><divn="3"><head>6. Verſuch.</head><lb/><p>Man elektriſire die eine Kugel mit Glas, die andere<lb/>
mit Siegellak, ſo werden ſie beyde einander anziehen.</p><p>Dieſe beyden ſo merklich verſchiedenen und entgegen-<lb/>
geſetzten Wirkungen der anziehenden und zurückſtoſſenden<lb/>
Kraft der Elektricität, ſind erſt in der neuſten Periode der<lb/>
Geſchichte dieſer Wiſſenſchaft entdeckt worden.</p><p>Die durch Reiben des Glaſes erregte Elektricität wir<supplied>d</supplied><lb/>
die poſitive, die durch Reiben des Siegellaks hervorge-<lb/>
brachte hingegen die negative genannt. Man glaubte<lb/>
anfänglich, der Unterſchied komme von dem elektriſchen<lb/>
Körper her, und beyde Arten der Elektricität ſeyen weſent-<lb/>
lich verſchieden; jetzt aber weiß man, daß ſich alle beyde<lb/>ſowohl durchs Reiben des Glaſes als des Siegellaks her-<lb/>
vorbringen laſſen.</p><p>Die Entdeckung dieſer unterſchiedenen Kennzeichen<lb/>
zwoer Arten von elektriſchen Körpern, veranlaßte die Na-<lb/>
turforſcher, die elektriſchen Eigenſchaften der meiſten Kör-<lb/>
per durch die Erfahrung zu unterſuchen, um zu beſtim-<lb/>
men, welche Körper eine poſitive und welche eine negative<lb/>
Elektricität hätten. Dadurch iſt die Anzahl der bekann-<lb/>
ten elektriſchen Körper, welche ſonſt ſehr gering war, nun-<lb/>
mehr auſſerordentlich angewachſen, wie folgende aus<lb/>
Prieſtley’s Geſchichte der Elektricität und Cavallo’s
</p></div></div></div></body></text></TEI>
[5/0025]
Von der Elektricität überhaupt.
einmal ganz abgiebt, da hingegen ein elektriſcher Körper
unter eben den Umſtänden ſeine Elektricität nur zum Theil
verliert.
5. Verſuch.
Man elektriſire, mit geriebenen Glas oder Siegel-
lak, zwo iſolirte Korkkugeln, welche an 6 Zoll langen Fä-
den hängen, ſo werden die Kugeln aus einander gehen
und ſich zurückſtoſſen.
6. Verſuch.
Man elektriſire die eine Kugel mit Glas, die andere
mit Siegellak, ſo werden ſie beyde einander anziehen.
Dieſe beyden ſo merklich verſchiedenen und entgegen-
geſetzten Wirkungen der anziehenden und zurückſtoſſenden
Kraft der Elektricität, ſind erſt in der neuſten Periode der
Geſchichte dieſer Wiſſenſchaft entdeckt worden.
Die durch Reiben des Glaſes erregte Elektricität wird
die poſitive, die durch Reiben des Siegellaks hervorge-
brachte hingegen die negative genannt. Man glaubte
anfänglich, der Unterſchied komme von dem elektriſchen
Körper her, und beyde Arten der Elektricität ſeyen weſent-
lich verſchieden; jetzt aber weiß man, daß ſich alle beyde
ſowohl durchs Reiben des Glaſes als des Siegellaks her-
vorbringen laſſen.
Die Entdeckung dieſer unterſchiedenen Kennzeichen
zwoer Arten von elektriſchen Körpern, veranlaßte die Na-
turforſcher, die elektriſchen Eigenſchaften der meiſten Kör-
per durch die Erfahrung zu unterſuchen, um zu beſtim-
men, welche Körper eine poſitive und welche eine negative
Elektricität hätten. Dadurch iſt die Anzahl der bekann-
ten elektriſchen Körper, welche ſonſt ſehr gering war, nun-
mehr auſſerordentlich angewachſen, wie folgende aus
Prieſtley’s Geſchichte der Elektricität und Cavallo’s
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/25>, abgerufen am 26.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.