Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.Elektrisches Licht im luftleeren Raume. so wird jeder Funken in Gestalt eines breiten Lichtstroms durch den luftleeren Raum gehen, und längst der ganzen Glocke sichtbar seyn. Oft trennet sich der Strom in meh- rere Aeste vom schönsten Ansehen, die sich auf eine höchst angenehme Art theilen und wieder vereinigen. Legt man die Hand an die Glocke, so fühlt man bey jedem Funken eine kleine Erschütterung, wie einen Pulsschlag, und das Feuer lenkt sich gegen die Hand. Diese Erschütterung fühlt man sogar in einiger Entfernung von der Glocke, und im Dunkeln sieht man ein Licht zwischen der Hand und dem Glase. Vor einigen Jahren bemerkte Herr Wilson bey 194. Versuch.. Fig. 82. stellt eine auf dem Teller der Luftpumpe Elektriſches Licht im luftleeren Raume. ſo wird jeder Funken in Geſtalt eines breiten Lichtſtroms durch den luftleeren Raum gehen, und längſt der ganzen Glocke ſichtbar ſeyn. Oft trennet ſich der Strom in meh- rere Aeſte vom ſchönſten Anſehen, die ſich auf eine höchſt angenehme Art theilen und wieder vereinigen. Legt man die Hand an die Glocke, ſo fühlt man bey jedem Funken eine kleine Erſchütterung, wie einen Pulsſchlag, und das Feuer lenkt ſich gegen die Hand. Dieſe Erſchütterung fühlt man ſogar in einiger Entfernung von der Glocke, und im Dunkeln ſieht man ein Licht zwiſchen der Hand und dem Glaſe. Vor einigen Jahren bemerkte Herr Wilſon bey 194. Verſuch.. Fig. 82. ſtellt eine auf dem Teller der Luftpumpe <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0203" n="183"/><fw place="top" type="header">Elektriſches Licht im luftleeren Raume.</fw> ſo wird jeder Funken in Geſtalt eines breiten Lichtſtroms<lb/> durch den luftleeren Raum gehen, und längſt der ganzen<lb/> Glocke ſichtbar ſeyn. Oft trennet ſich der Strom in meh-<lb/> rere Aeſte vom ſchönſten Anſehen, die ſich auf eine höchſt<lb/> angenehme Art theilen und wieder vereinigen. Legt man<lb/> die Hand an die Glocke, ſo fühlt man bey jedem Funken<lb/> eine kleine Erſchütterung, wie einen Pulsſchlag, und das<lb/> Feuer lenkt ſich gegen die Hand. Dieſe Erſchütterung<lb/> fühlt man ſogar in einiger Entfernung von der Glocke, und<lb/> im Dunkeln ſieht man ein Licht zwiſchen der Hand und<lb/> dem Glaſe.</p> <p>Vor einigen Jahren bemerkte Herr Wilſon bey<lb/> einigen mit einer vortreflichen Smeatonſchen Luftpum-<lb/> pe angeſtellten Verſuchen, daß die geringſten Verſchie-<lb/> denheiten der Luft einen ſehr beträchtlichen Unterſchied in<lb/> dem durch die Elektricität hervorgebrachten Lichte veran-<lb/> laſſeten; denn wenn alle Luft, welche die Pumpe auszu-<lb/> ziehen vermochte, aus der Glocke gezogen war, ſo zeigte<lb/> ſich im Dunkeln gar kein elektriſches Licht. Ließ man<lb/> durch einen Hahn ein wenig Luft hinzu, ſo erſchien ein<lb/> ſehr ſchwaches Licht, bey etwas mehr Luft verſtärkte ſich<lb/> daſſelbe, aber noch mehr Luft machte es wieder ſchwächer,<lb/> bis es zuletzt bey Hinzulaſſung vieler Luft völlig ver-<lb/> ſchwand. Aus dieſem Verſuche erhellet, daß zu Hervor-<lb/> bringung des ſtärkſten Leuchtens eine gewiſſe eingeſchränkte<lb/> Quantität Luſt nothwendig ſey.</p> </div> <div n="3"> <head>194. Verſuch..</head><lb/> <p>Fig. 82. ſtellt eine auf dem Teller der Luftpumpe<lb/> ſtehende luftleere Glocke vor, a b iſt der elektriſirte Drath,<lb/> der einen Strom elektriſcher Materie b c auf den Teller<lb/> der Luftpumpe herabſendet. Wenn die an der äußern<lb/> Seite der Glocke anliegende Luftſchicht durch Anlegung<lb/> des Fingers an die Glocke vermindert, und dadurch der<lb/> elektriſchen Materie auf der äußern Seite Veranlaſſung<lb/> gegeben wird, heraus zu gehen, ſo wird die innere Mate- </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [183/0203]
Elektriſches Licht im luftleeren Raume.
ſo wird jeder Funken in Geſtalt eines breiten Lichtſtroms
durch den luftleeren Raum gehen, und längſt der ganzen
Glocke ſichtbar ſeyn. Oft trennet ſich der Strom in meh-
rere Aeſte vom ſchönſten Anſehen, die ſich auf eine höchſt
angenehme Art theilen und wieder vereinigen. Legt man
die Hand an die Glocke, ſo fühlt man bey jedem Funken
eine kleine Erſchütterung, wie einen Pulsſchlag, und das
Feuer lenkt ſich gegen die Hand. Dieſe Erſchütterung
fühlt man ſogar in einiger Entfernung von der Glocke, und
im Dunkeln ſieht man ein Licht zwiſchen der Hand und
dem Glaſe.
Vor einigen Jahren bemerkte Herr Wilſon bey
einigen mit einer vortreflichen Smeatonſchen Luftpum-
pe angeſtellten Verſuchen, daß die geringſten Verſchie-
denheiten der Luft einen ſehr beträchtlichen Unterſchied in
dem durch die Elektricität hervorgebrachten Lichte veran-
laſſeten; denn wenn alle Luft, welche die Pumpe auszu-
ziehen vermochte, aus der Glocke gezogen war, ſo zeigte
ſich im Dunkeln gar kein elektriſches Licht. Ließ man
durch einen Hahn ein wenig Luft hinzu, ſo erſchien ein
ſehr ſchwaches Licht, bey etwas mehr Luft verſtärkte ſich
daſſelbe, aber noch mehr Luft machte es wieder ſchwächer,
bis es zuletzt bey Hinzulaſſung vieler Luft völlig ver-
ſchwand. Aus dieſem Verſuche erhellet, daß zu Hervor-
bringung des ſtärkſten Leuchtens eine gewiſſe eingeſchränkte
Quantität Luſt nothwendig ſey.
194. Verſuch..
Fig. 82. ſtellt eine auf dem Teller der Luftpumpe
ſtehende luftleere Glocke vor, a b iſt der elektriſirte Drath,
der einen Strom elektriſcher Materie b c auf den Teller
der Luftpumpe herabſendet. Wenn die an der äußern
Seite der Glocke anliegende Luftſchicht durch Anlegung
des Fingers an die Glocke vermindert, und dadurch der
elektriſchen Materie auf der äußern Seite Veranlaſſung
gegeben wird, heraus zu gehen, ſo wird die innere Mate-
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(2013-06-18T11:17:52Z)
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