Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

Zertheilung flüßiger Materien durch die Elektric.
aus denselben ausgehende Strom sich zwar theilte, aber
doch nicht merklich beschleuniget wurde, wenn die Röhre
nicht weniger als Zoll Weite im Lichten hatte. Ist
der Durchmesser kleiner, aber doch noch weit genug, um
die flüßige Materie in einem Strome fortrinnen zu lassen,
so beschleunigt die Elektricität die Bewegung in einem
geringen Grade. Ist aber die Röhre so eng, daß das
Wasser nur in einzelnen Tropfen heraus geht, so verwand-
let sich dieses Tröpfeln durch das Elektrisiren in einen be-
ständigen Strom, theilt sich sogar in mehrere kleine Strö-
me, und die Bewegung wird beträchtlich beschleuniget:
je enger die Röhre, desto größer ist die Beschleunigung.
Ist die Oefnung weiter als Zoll, so scheint die Elek-
tricität die Bewegung vielmehr aufzuhalten.

181. Versuch.

Fig. 77. zeigt ein metallnes Gefäß, an welches eine
Haarröhre angebracht ist, aus der das Wasser nur in un-
terbrochenen Tropfen heraus gehen kann. Man fülle das
Gefäß mit Wasser, hänge es an den ersten Leiter der Ma-
schine, und drehe den Cylinder derselben, so wird das
Wasser in einem ununterbrochenen Strome durch die Röh-
re laufen; auch wird sich dieser Strom in mehrere andere
zertheilen, und im Finstern leuchten.

182. Versuch.

Man hänge ein Gefäß an einen positiven und ein
anderes an einen negativen Conductor so, daß die Enden
der Röhren etwa 3 - 4 Zoll von einander abstehen, so
wird der Strom, der aus der einen hervorgeht, von dem
andern angezogen werden, und beyde werden einen einzi-
gen im Finstern leuchtenden Strom ausmachen.

Werden die Gefäße an zwe[e]n positive, oder an zween
negative Conductoren gehangen, so stoßen sich die Ströme
zurück, und weichen einander aus.

Zertheilung flüßiger Materien durch die Elektric.
aus denſelben ausgehende Strom ſich zwar theilte, aber
doch nicht merklich beſchleuniget wurde, wenn die Röhre
nicht weniger als ⅒ Zoll Weite im Lichten hatte. Iſt
der Durchmeſſer kleiner, aber doch noch weit genug, um
die flüßige Materie in einem Strome fortrinnen zu laſſen,
ſo beſchleunigt die Elektricität die Bewegung in einem
geringen Grade. Iſt aber die Röhre ſo eng, daß das
Waſſer nur in einzelnen Tropfen heraus geht, ſo verwand-
let ſich dieſes Tröpfeln durch das Elektriſiren in einen be-
ſtändigen Strom, theilt ſich ſogar in mehrere kleine Strö-
me, und die Bewegung wird beträchtlich beſchleuniget:
je enger die Röhre, deſto größer iſt die Beſchleunigung.
Iſt die Oefnung weiter als ⅒ Zoll, ſo ſcheint die Elek-
tricität die Bewegung vielmehr aufzuhalten.

181. Verſuch.

Fig. 77. zeigt ein metallnes Gefäß, an welches eine
Haarröhre angebracht iſt, aus der das Waſſer nur in un-
terbrochenen Tropfen heraus gehen kann. Man fülle das
Gefäß mit Waſſer, hänge es an den erſten Leiter der Ma-
ſchine, und drehe den Cylinder derſelben, ſo wird das
Waſſer in einem ununterbrochenen Strome durch die Röh-
re laufen; auch wird ſich dieſer Strom in mehrere andere
zertheilen, und im Finſtern leuchten.

182. Verſuch.

Man hänge ein Gefäß an einen poſitiven und ein
anderes an einen negativen Conductor ſo, daß die Enden
der Röhren etwa 3 – 4 Zoll von einander abſtehen, ſo
wird der Strom, der aus der einen hervorgeht, von dem
andern angezogen werden, und beyde werden einen einzi-
gen im Finſtern leuchtenden Strom ausmachen.

Werden die Gefäße an zwe[e]n poſitive, oder an zween
negative Conductoren gehangen, ſo ſtoßen ſich die Ströme
zurück, und weichen einander aus.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0199" n="179"/><fw place="top" type="header">Zertheilung flüßiger Materien durch die Elektric.</fw> aus den&#x017F;elben ausgehende Strom &#x017F;ich zwar theilte, aber<lb/>
doch nicht merklich be&#x017F;chleuniget wurde, wenn die Röhre<lb/>
nicht weniger als &#x2152; Zoll Weite im Lichten hatte. I&#x017F;t<lb/>
der Durchme&#x017F;&#x017F;er kleiner, aber doch noch weit genug, um<lb/>
die flüßige Materie in einem Strome fortrinnen zu la&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
&#x017F;o be&#x017F;chleunigt die Elektricität die Bewegung in einem<lb/>
geringen Grade. I&#x017F;t aber die Röhre &#x017F;o eng, daß das<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er nur in einzelnen Tropfen heraus geht, &#x017F;o verwand-<lb/>
let &#x017F;ich die&#x017F;es Tröpfeln durch das Elektri&#x017F;iren in einen be-<lb/>
&#x017F;tändigen Strom, theilt &#x017F;ich &#x017F;ogar in mehrere kleine Strö-<lb/>
me, und die Bewegung wird beträchtlich be&#x017F;chleuniget:<lb/>
je enger die Röhre, de&#x017F;to größer i&#x017F;t die Be&#x017F;chleunigung.<lb/>
I&#x017F;t die Oefnung weiter als &#x2152; Zoll, &#x017F;o &#x017F;cheint die Elek-<lb/>
tricität die Bewegung vielmehr aufzuhalten.</p>
          <div n="3">
            <head>181. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Fig. 77. zeigt ein metallnes Gefäß, an welches eine<lb/>
Haarröhre angebracht i&#x017F;t, aus der das Wa&#x017F;&#x017F;er nur in un-<lb/>
terbrochenen Tropfen heraus gehen kann. Man fülle das<lb/>
Gefäß mit Wa&#x017F;&#x017F;er, hänge es an den er&#x017F;ten Leiter der Ma-<lb/>
&#x017F;chine, und drehe den Cylinder der&#x017F;elben, &#x017F;o wird das<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er in einem ununterbrochenen Strome durch die Röh-<lb/>
re laufen; auch wird &#x017F;ich die&#x017F;er Strom in mehrere andere<lb/>
zertheilen, und im Fin&#x017F;tern leuchten.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>182. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Man hänge ein Gefäß an einen po&#x017F;itiven und ein<lb/>
anderes an einen negativen Conductor &#x017F;o, daß die Enden<lb/>
der Röhren etwa 3 &#x2013; 4 Zoll von einander ab&#x017F;tehen, &#x017F;o<lb/>
wird der Strom, der aus der einen hervorgeht, von dem<lb/>
andern angezogen werden, und beyde werden einen einzi-<lb/>
gen im Fin&#x017F;tern leuchtenden Strom ausmachen.</p>
            <p>Werden die Gefäße an zwe<supplied>e</supplied>n po&#x017F;itive, oder an zween<lb/>
negative Conductoren gehangen, &#x017F;o &#x017F;toßen &#x017F;ich die Ströme<lb/>
zurück, und weichen einander aus.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[179/0199] Zertheilung flüßiger Materien durch die Elektric. aus denſelben ausgehende Strom ſich zwar theilte, aber doch nicht merklich beſchleuniget wurde, wenn die Röhre nicht weniger als ⅒ Zoll Weite im Lichten hatte. Iſt der Durchmeſſer kleiner, aber doch noch weit genug, um die flüßige Materie in einem Strome fortrinnen zu laſſen, ſo beſchleunigt die Elektricität die Bewegung in einem geringen Grade. Iſt aber die Röhre ſo eng, daß das Waſſer nur in einzelnen Tropfen heraus geht, ſo verwand- let ſich dieſes Tröpfeln durch das Elektriſiren in einen be- ſtändigen Strom, theilt ſich ſogar in mehrere kleine Strö- me, und die Bewegung wird beträchtlich beſchleuniget: je enger die Röhre, deſto größer iſt die Beſchleunigung. Iſt die Oefnung weiter als ⅒ Zoll, ſo ſcheint die Elek- tricität die Bewegung vielmehr aufzuhalten. 181. Verſuch. Fig. 77. zeigt ein metallnes Gefäß, an welches eine Haarröhre angebracht iſt, aus der das Waſſer nur in un- terbrochenen Tropfen heraus gehen kann. Man fülle das Gefäß mit Waſſer, hänge es an den erſten Leiter der Ma- ſchine, und drehe den Cylinder derſelben, ſo wird das Waſſer in einem ununterbrochenen Strome durch die Röh- re laufen; auch wird ſich dieſer Strom in mehrere andere zertheilen, und im Finſtern leuchten. 182. Verſuch. Man hänge ein Gefäß an einen poſitiven und ein anderes an einen negativen Conductor ſo, daß die Enden der Röhren etwa 3 – 4 Zoll von einander abſtehen, ſo wird der Strom, der aus der einen hervorgeht, von dem andern angezogen werden, und beyde werden einen einzi- gen im Finſtern leuchtenden Strom ausmachen. Werden die Gefäße an zween poſitive, oder an zween negative Conductoren gehangen, ſo ſtoßen ſich die Ströme zurück, und weichen einander aus.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T11:17:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T11:17:52Z)

Weitere Informationen:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet
  • Kustoden: nicht übernommen
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/199
Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/199>, abgerufen am 03.12.2024.