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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Eilftes Capitel.
auszugehen sucht, mit welchem Bestreben die elektrischen
Phänomene des Anziehens und Zurückstoßens, und be-
sonders der Grad der Erhebung des Elektrometers über-
einstimmen.

Daß sich die Intensität der Elektricität umgekehrt
wie die Capacität des elektrisirten Körpers verhalte,
wird aus folgendem Versuche deutlich erhellen.

174. Versuch.

Man nehme zween metallene Stäbe von gleichem
Durchmesser, den einen 1 Schuh, den andern 5 Schuh
lang; elektrisire den ersten so lange, bis der Zeiger des
Elektrometers auf 60° steigt, und bringe ihn sodann mit
dem andern Stabe in Berührung- so ist in diesem Falle
klar, daß die Intensität der Elektricität, die sich jezt
durch beyde Stäbe vertheilt, desto mehr abnehmen muß,
je mehr die Capacität zunimmt; daß also der Zeiger des
Elektrometers, der sich vorher bis 60° erhob, nun auf 10°
herabfallen, d.i. nur den sechsten Theil der vorigen Inten-
sität zeigen muß. Eben so müßte die Intensität, wenn
man eben so viel Elektricität einem 60 Schuh langen
Stabe mitgetheilt hätte, auf einen Grad herabfallen; hät-
te man hingegen die Elektricität des langen Conductors in
den 60sten Theil der Capacität dessen zusammengedrängt,
so würde die Intensität bis 60° gewachsen seyn.

Nicht allein Conductoren von verschiedener Größe
haben verschiedene Capacitäten, Elektricität in sich zu hal-
ten, sondern es wird auch die Capacität eines und eben
desselben Conductors vergrößert oder vermindert, je nach-
dem man seine Oberfläche größer oder geringer macht;
wie man aus D. Franklin's Versuche mit dem Becher
und der Kette sieht, aus welchem man geschlossen hat, daß
die Capacität der Conductoren im Verhältniß ihrer Ober-
fläche, und nicht ihrer Masse, wachse.

Eilftes Capitel.
auszugehen ſucht, mit welchem Beſtreben die elektriſchen
Phänomene des Anziehens und Zurückſtoßens, und be-
ſonders der Grad der Erhebung des Elektrometers über-
einſtimmen.

Daß ſich die Intenſität der Elektricität umgekehrt
wie die Capacität des elektriſirten Körpers verhalte,
wird aus folgendem Verſuche deutlich erhellen.

174. Verſuch.

Man nehme zween metallene Stäbe von gleichem
Durchmeſſer, den einen 1 Schuh, den andern 5 Schuh
lang; elektriſire den erſten ſo lange, bis der Zeiger des
Elektrometers auf 60° ſteigt, und bringe ihn ſodann mit
dem andern Stabe in Berührung- ſo iſt in dieſem Falle
klar, daß die Intenſität der Elektricität, die ſich jezt
durch beyde Stäbe vertheilt, deſto mehr abnehmen muß,
je mehr die Capacität zunimmt; daß alſo der Zeiger des
Elektrometers, der ſich vorher bis 60° erhob, nun auf 10°
herabfallen, d.i. nur den ſechſten Theil der vorigen Inten-
ſität zeigen muß. Eben ſo müßte die Intenſität, wenn
man eben ſo viel Elektricität einem 60 Schuh langen
Stabe mitgetheilt hätte, auf einen Grad herabfallen; hät-
te man hingegen die Elektricität des langen Conductors in
den 60ſten Theil der Capacität deſſen zuſammengedrängt,
ſo würde die Intenſität bis 60° gewachſen ſeyn.

Nicht allein Conductoren von verſchiedener Größe
haben verſchiedene Capacitäten, Elektricität in ſich zu hal-
ten, ſondern es wird auch die Capacität eines und eben
deſſelben Conductors vergrößert oder vermindert, je nach-
dem man ſeine Oberfläche größer oder geringer macht;
wie man aus D. Franklin’s Verſuche mit dem Becher
und der Kette ſieht, aus welchem man geſchloſſen hat, daß
die Capacität der Conductoren im Verhältniß ihrer Ober-
fläche, und nicht ihrer Maſſe, wachſe.

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[142/0162] Eilftes Capitel. auszugehen ſucht, mit welchem Beſtreben die elektriſchen Phänomene des Anziehens und Zurückſtoßens, und be- ſonders der Grad der Erhebung des Elektrometers über- einſtimmen. Daß ſich die Intenſität der Elektricität umgekehrt wie die Capacität des elektriſirten Körpers verhalte, wird aus folgendem Verſuche deutlich erhellen. 174. Verſuch. Man nehme zween metallene Stäbe von gleichem Durchmeſſer, den einen 1 Schuh, den andern 5 Schuh lang; elektriſire den erſten ſo lange, bis der Zeiger des Elektrometers auf 60° ſteigt, und bringe ihn ſodann mit dem andern Stabe in Berührung- ſo iſt in dieſem Falle klar, daß die Intenſität der Elektricität, die ſich jezt durch beyde Stäbe vertheilt, deſto mehr abnehmen muß, je mehr die Capacität zunimmt; daß alſo der Zeiger des Elektrometers, der ſich vorher bis 60° erhob, nun auf 10° herabfallen, d.i. nur den ſechſten Theil der vorigen Inten- ſität zeigen muß. Eben ſo müßte die Intenſität, wenn man eben ſo viel Elektricität einem 60 Schuh langen Stabe mitgetheilt hätte, auf einen Grad herabfallen; hät- te man hingegen die Elektricität des langen Conductors in den 60ſten Theil der Capacität deſſen zuſammengedrängt, ſo würde die Intenſität bis 60° gewachſen ſeyn. Nicht allein Conductoren von verſchiedener Größe haben verſchiedene Capacitäten, Elektricität in ſich zu hal- ten, ſondern es wird auch die Capacität eines und eben deſſelben Conductors vergrößert oder vermindert, je nach- dem man ſeine Oberfläche größer oder geringer macht; wie man aus D. Franklin’s Verſuche mit dem Becher und der Kette ſieht, aus welchem man geſchloſſen hat, daß die Capacität der Conductoren im Verhältniß ihrer Ober- fläche, und nicht ihrer Maſſe, wachſe.

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/162>, abgerufen am 21.11.2024.