Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.Zehntes Capitel. man natürlicher Weise schließen, daß diese Materie sehr leicht über die Oberfläche desselben gehen werde. Statt dessen aber ist vielmehr ihr Bestreben in das Glas einzu- dringen so groß, daß ein zwischen zwoen hart aneinander gepreßten Glasplatten durchgehender Schlag diese Plat- ten allezeit in Stücken bricht, und einen Theil davon so- gar zum feinsten Pulver zermalmet. Diese Wirkung kan keiner andern Ursache zugeschrieben werden, als dieser, daß die elektrische Materie in die Zwischenräume des Glases eindringt, und daß bey dem Widerstande, den sie daselbst antrift, die Gewalt ihrer fortgehenden Bewegung die Glastheilchen nach allen Richtungen mit Heftigkeit von einander treibt. 153. Versuch. Man kehre die mit vergoldetem Leder überzogene Verbindet man eine belegte Flasche mit dem positiven 154. Versuch. Man stecke den Drath, Fig. 10, mit den daran be- Zehntes Capitel. man natürlicher Weiſe ſchließen, daß dieſe Materie ſehr leicht über die Oberfläche deſſelben gehen werde. Statt deſſen aber iſt vielmehr ihr Beſtreben in das Glas einzu- dringen ſo groß, daß ein zwiſchen zwoen hart aneinander gepreßten Glasplatten durchgehender Schlag dieſe Plat- ten allezeit in Stücken bricht, und einen Theil davon ſo- gar zum feinſten Pulver zermalmet. Dieſe Wirkung kan keiner andern Urſache zugeſchrieben werden, als dieſer, daß die elektriſche Materie in die Zwiſchenräume des Glaſes eindringt, und daß bey dem Widerſtande, den ſie daſelbſt antrift, die Gewalt ihrer fortgehenden Bewegung die Glastheilchen nach allen Richtungen mit Heftigkeit von einander treibt. 153. Verſuch. Man kehre die mit vergoldetem Leder überzogene Verbindet man eine belegte Flaſche mit dem poſitiven 154. Verſuch. Man ſtecke den Drath, Fig. 10, mit den daran be- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0144" n="124"/><fw place="top" type="header">Zehntes Capitel.</fw> man natürlicher Weiſe ſchließen, daß dieſe Materie ſehr<lb/> leicht über die Oberfläche deſſelben gehen werde. Statt<lb/> deſſen aber iſt vielmehr ihr Beſtreben in das Glas einzu-<lb/> dringen ſo groß, daß ein zwiſchen zwoen hart aneinander<lb/> gepreßten Glasplatten durchgehender Schlag dieſe Plat-<lb/> ten allezeit in Stücken bricht, und einen Theil davon ſo-<lb/> gar zum feinſten Pulver zermalmet. Dieſe Wirkung kan<lb/> keiner andern Urſache zugeſchrieben werden, als dieſer, daß<lb/> die elektriſche Materie in die Zwiſchenräume des Glaſes<lb/> eindringt, und daß bey dem Widerſtande, den ſie daſelbſt<lb/> antrift, die Gewalt ihrer fortgehenden Bewegung die<lb/> Glastheilchen nach allen Richtungen mit Heftigkeit von<lb/> einander treibt.</p> </div> <div n="3"> <head>153. Verſuch.</head><lb/> <p>Man kehre die mit vergoldetem Leder überzogene<lb/> Seite des obern Brets gegen das untere, ſtelle eine oder<lb/> zwo metallene Halbkugeln auf das untere Bret; verbinde<lb/> das obere mit dem poſitiven, das untere mit dem negati-<lb/> ven Conductor, und ſetze die Maſchine in Bewegung, ſo<lb/> wird das obere Bret ſeinen ganzen Vorrath von elektri-<lb/> ſcher Materie in einem ſtarken Strale mit einer heftigen<lb/> Exploſion an eine von den Halbkugeln abgeben; und man<lb/> wird an der Oberfläche des vergoldeten Leders lebhafte<lb/> Stralen des elektriſchen Lichts in verſchiedenen Richtungen<lb/> ſehen. “Dieſer Verſuch,” ſagt Becket, “iſt dem Blitze<lb/> mehr als ähnlich, es iſt die Natur ſelbſt, mit ihrem<lb/> eignen Gewand angethan.”</p> <p>Verbindet man eine belegte Flaſche mit dem poſitiven<lb/> Conductor ſo, daß ſie mit den Bretern zugleich entladen<lb/> werden kan, ſo werden ſich die Lichtſtralen noch weiter aus-<lb/> breiten, und der Schlag wird noch ſtärker ſeyn.</p> </div> <div n="3"> <head>154. Verſuch.</head><lb/> <p>Man ſtecke den Drath, Fig. 10, mit den daran be-<lb/> feſtigten Federn mitten in das eine Bret, ſo werden ſie </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0144]
Zehntes Capitel.
man natürlicher Weiſe ſchließen, daß dieſe Materie ſehr
leicht über die Oberfläche deſſelben gehen werde. Statt
deſſen aber iſt vielmehr ihr Beſtreben in das Glas einzu-
dringen ſo groß, daß ein zwiſchen zwoen hart aneinander
gepreßten Glasplatten durchgehender Schlag dieſe Plat-
ten allezeit in Stücken bricht, und einen Theil davon ſo-
gar zum feinſten Pulver zermalmet. Dieſe Wirkung kan
keiner andern Urſache zugeſchrieben werden, als dieſer, daß
die elektriſche Materie in die Zwiſchenräume des Glaſes
eindringt, und daß bey dem Widerſtande, den ſie daſelbſt
antrift, die Gewalt ihrer fortgehenden Bewegung die
Glastheilchen nach allen Richtungen mit Heftigkeit von
einander treibt.
153. Verſuch.
Man kehre die mit vergoldetem Leder überzogene
Seite des obern Brets gegen das untere, ſtelle eine oder
zwo metallene Halbkugeln auf das untere Bret; verbinde
das obere mit dem poſitiven, das untere mit dem negati-
ven Conductor, und ſetze die Maſchine in Bewegung, ſo
wird das obere Bret ſeinen ganzen Vorrath von elektri-
ſcher Materie in einem ſtarken Strale mit einer heftigen
Exploſion an eine von den Halbkugeln abgeben; und man
wird an der Oberfläche des vergoldeten Leders lebhafte
Stralen des elektriſchen Lichts in verſchiedenen Richtungen
ſehen. “Dieſer Verſuch,” ſagt Becket, “iſt dem Blitze
mehr als ähnlich, es iſt die Natur ſelbſt, mit ihrem
eignen Gewand angethan.”
Verbindet man eine belegte Flaſche mit dem poſitiven
Conductor ſo, daß ſie mit den Bretern zugleich entladen
werden kan, ſo werden ſich die Lichtſtralen noch weiter aus-
breiten, und der Schlag wird noch ſtärker ſeyn.
154. Verſuch.
Man ſtecke den Drath, Fig. 10, mit den daran be-
feſtigten Federn mitten in das eine Bret, ſo werden ſie
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