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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Zehntes Capitel.
umgiebt, ist allezeit einigermaßen mit elektrischer Materie
geladen, und wirkt also auf die Atmosphäre des elektrisir-
ten Leiters nicht allein durch ihren Druck, sondern auch
durch ihre elektrische Kraft. Daß aber die Elektricität
durch eine beträchtliche Menge Luft dringen könne, ist
daraus klar, weil man die Luft eines Zimmers auf ver-
schiedene Art elektrisiren kann.

Man überziehe zwey große Breter mit Stanniol,
hänge das eine mit seidnen Schnüren an der Deck[e]
des Zimmers auf, verbinde es mit dem Conductor der
Maschine, und stelle das zweyte parallel mit dem ersten
auf ein isolirendes Stativ, das man leicht erhöhen oder
erniedrigen kann, um die Entfernung beyder Breter nach
Gefallen zu verändern. Man kann auch beyde in verti-
kaler Stellung auf isolirende Stative von gleicher Höh[e]
setzen, welches letztere in den meisten Fällen als das be-
quemste wird befunden werden. Diese Breter sind als
Belegungen der zwischen ihnen befindlichen Luftplatte an-
zusehen.

152. Versuch.

Man verbinde das obere Bret mit dem positiven
Conductor, das andere mit dem Boden, und drehe den
Cylinder, so wird das obere positiv, das untere negativ
elektrisiret. Die Luft zwischen beyden wirkt nunmehr, wie
eine Glasplatte, sie trennt beyde Elektricitäten, und hält
sie auseinander. Berührt man die negative Platte mit
einer Hand, und die obere mit der andern, so erhält man
einen Schlag, welcher dem aus einer leidner Flasche ähn-
lich ist.

Man fühlt den elektrischen Schlag allezeit, wenn ei-
ne Menge elektrischer Materie plötzlich und in einem Au-
genblicke durch den Körper geht. Die Stärke des Schlags
steht mit der Menge der angehäuften Elektricität und mit
der Schwierigkeit ihres Durchgangs im Verhältniß; denn
die ganze Wirksamkeit der Elektricität hängt von ihrer An-

Zehntes Capitel.
umgiebt, iſt allezeit einigermaßen mit elektriſcher Materie
geladen, und wirkt alſo auf die Atmoſphäre des elektriſir-
ten Leiters nicht allein durch ihren Druck, ſondern auch
durch ihre elektriſche Kraft. Daß aber die Elektricität
durch eine beträchtliche Menge Luft dringen könne, iſt
daraus klar, weil man die Luft eines Zimmers auf ver-
ſchiedene Art elektriſiren kann.

Man überziehe zwey große Breter mit Stanniol,
hänge das eine mit ſeidnen Schnüren an der Deck[e]
des Zimmers auf, verbinde es mit dem Conductor der
Maſchine, und ſtelle das zweyte parallel mit dem erſten
auf ein iſolirendes Stativ, das man leicht erhöhen oder
erniedrigen kann, um die Entfernung beyder Breter nach
Gefallen zu verändern. Man kann auch beyde in verti-
kaler Stellung auf iſolirende Stative von gleicher Höh[e]
ſetzen, welches letztere in den meiſten Fällen als das be-
quemſte wird befunden werden. Dieſe Breter ſind als
Belegungen der zwiſchen ihnen befindlichen Luftplatte an-
zuſehen.

152. Verſuch.

Man verbinde das obere Bret mit dem poſitiven
Conductor, das andere mit dem Boden, und drehe den
Cylinder, ſo wird das obere poſitiv, das untere negativ
elektriſiret. Die Luft zwiſchen beyden wirkt nunmehr, wie
eine Glasplatte, ſie trennt beyde Elektricitäten, und hält
ſie auseinander. Berührt man die negative Platte mit
einer Hand, und die obere mit der andern, ſo erhält man
einen Schlag, welcher dem aus einer leidner Flaſche ähn-
lich iſt.

Man fühlt den elektriſchen Schlag allezeit, wenn ei-
ne Menge elektriſcher Materie plötzlich und in einem Au-
genblicke durch den Körper geht. Die Stärke des Schlags
ſteht mit der Menge der angehäuften Elektricität und mit
der Schwierigkeit ihres Durchgangs im Verhältniß; denn
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[122/0142] Zehntes Capitel. umgiebt, iſt allezeit einigermaßen mit elektriſcher Materie geladen, und wirkt alſo auf die Atmoſphäre des elektriſir- ten Leiters nicht allein durch ihren Druck, ſondern auch durch ihre elektriſche Kraft. Daß aber die Elektricität durch eine beträchtliche Menge Luft dringen könne, iſt daraus klar, weil man die Luft eines Zimmers auf ver- ſchiedene Art elektriſiren kann. Man überziehe zwey große Breter mit Stanniol, hänge das eine mit ſeidnen Schnüren an der Decke des Zimmers auf, verbinde es mit dem Conductor der Maſchine, und ſtelle das zweyte parallel mit dem erſten auf ein iſolirendes Stativ, das man leicht erhöhen oder erniedrigen kann, um die Entfernung beyder Breter nach Gefallen zu verändern. Man kann auch beyde in verti- kaler Stellung auf iſolirende Stative von gleicher Höhe ſetzen, welches letztere in den meiſten Fällen als das be- quemſte wird befunden werden. Dieſe Breter ſind als Belegungen der zwiſchen ihnen befindlichen Luftplatte an- zuſehen. 152. Verſuch. Man verbinde das obere Bret mit dem poſitiven Conductor, das andere mit dem Boden, und drehe den Cylinder, ſo wird das obere poſitiv, das untere negativ elektriſiret. Die Luft zwiſchen beyden wirkt nunmehr, wie eine Glasplatte, ſie trennt beyde Elektricitäten, und hält ſie auseinander. Berührt man die negative Platte mit einer Hand, und die obere mit der andern, ſo erhält man einen Schlag, welcher dem aus einer leidner Flaſche ähn- lich iſt. Man fühlt den elektriſchen Schlag allezeit, wenn ei- ne Menge elektriſcher Materie plötzlich und in einem Au- genblicke durch den Körper geht. Die Stärke des Schlags ſteht mit der Menge der angehäuften Elektricität und mit der Schwierigkeit ihres Durchgangs im Verhältniß; denn die ganze Wirkſamkeit der Elektricität hängt von ihrer An-

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/142>, abgerufen am 21.11.2024.