Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite
Spanien.
6. Voyage du P. LABAT en Espagne et en Ita-
lie, VIII. tomes, a Amsterdam
1731. 8
7. Lehrreiche Nachrichten für eineu Reisen-
den in verschiedenen Europäischen Staaten,
aus
dem Französischen übersetzt von P. G. v. K. 2. Theile,
Berlin 1738. 8.
I. Staatsveränderungen.
§. 1.

Kein Land ist von so verschiedenen Völkern
bewohnt worden als Spanien. Die Phoe-
nicier
setzen sich an die süd- und westliche See-
küste, die Carthaginienser, Römer, Schwa-
ben, Alaner
und Gothen herrschen nach ein-
ander darinnen, endlich im J. 713. überschwem-
men es die Mauren fast gänzlich.

§. 2.

Diese entkräften sich durch ihr häufige Thei-
lungen selbst, da inzwischen aus dem Ueberreste
der Christen nebst einigen kleinen Staaten haupt-
sächlich zwey Königreiche Castilien und Arrago-
nien
erwachsen, die sich durch Vermählungen
dreymal vergeblich, zum vierten Mal aber 1473.
auf ewig vereinigen.

a) Jn allen 4. Vermählungen waren die Prin-
zeßinnen aus Castilien, die Prinzen aus Arragonien.
Die erste geschahe zwischen Nunnia und Sanctio
maiore
Spanien.
6. Voyage du P. LABAT en Espagne et en Ita-
lie, VIII. tomes, à Amſterdam
1731. 8
7. Lehrreiche Nachrichten fuͤr eineu Reiſen-
den in verſchiedenen Europaͤiſchen Staaten,
aus
dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt von P. G. v. K. 2. Theile,
Berlin 1738. 8.
I. Staatsveraͤnderungen.
§. 1.

Kein Land iſt von ſo verſchiedenen Voͤlkern
bewohnt worden als Spanien. Die Phoe-
nicier
ſetzen ſich an die ſuͤd- und weſtliche See-
kuͤſte, die Carthaginienſer, Roͤmer, Schwa-
ben, Alaner
und Gothen herrſchen nach ein-
ander darinnen, endlich im J. 713. uͤberſchwem-
men es die Mauren faſt gaͤnzlich.

§. 2.

Dieſe entkraͤften ſich durch ihr haͤufige Thei-
lungen ſelbſt, da inzwiſchen aus dem Ueberreſte
der Chriſten nebſt einigen kleinen Staaten haupt-
ſaͤchlich zwey Koͤnigreiche Caſtilien und Arrago-
nien
erwachſen, die ſich durch Vermaͤhlungen
dreymal vergeblich, zum vierten Mal aber 1473.
auf ewig vereinigen.

a) Jn allen 4. Vermaͤhlungen waren die Prin-
zeßinnen aus Caſtilien, die Prinzen aus Arragonien.
Die erſte geſchahe zwiſchen Nunnia und Sanctio
maiore
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0052" n="38"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Spanien.</hi> </hi> </fw><lb/>
        <list>
          <item>6. <hi rendition="#aq">Voyage du <hi rendition="#i">P. LABAT</hi> en Espagne et en Ita-<lb/>
lie, <hi rendition="#i">VIII.</hi> tomes, à Am&#x017F;terdam</hi> 1731. 8</item><lb/>
          <item>7. <hi rendition="#fr">Lehrreiche Nachrichten fu&#x0364;r eineu Rei&#x017F;en-<lb/>
den in ver&#x017F;chiedenen Europa&#x0364;i&#x017F;chen Staaten,</hi> aus<lb/>
dem Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen u&#x0364;ber&#x017F;etzt von <hi rendition="#aq">P. G. v. K.</hi> 2. Theile,<lb/>
Berlin 1738. 8.</item>
        </list><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Staatsvera&#x0364;nderungen.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 1.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">K</hi>ein Land i&#x017F;t von &#x017F;o ver&#x017F;chiedenen Vo&#x0364;lkern<lb/>
bewohnt worden als Spanien. Die <hi rendition="#fr">Phoe-<lb/>
nicier</hi> &#x017F;etzen &#x017F;ich an die &#x017F;u&#x0364;d- und we&#x017F;tliche See-<lb/>
ku&#x0364;&#x017F;te, die <hi rendition="#fr">Carthaginien&#x017F;er, Ro&#x0364;mer, Schwa-<lb/>
ben, Alaner</hi> und <hi rendition="#fr">Gothen</hi> herr&#x017F;chen nach ein-<lb/>
ander darinnen, endlich im J. 713. u&#x0364;ber&#x017F;chwem-<lb/>
men es die <hi rendition="#fr">Mauren</hi> fa&#x017F;t ga&#x0364;nzlich.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 2.</head><lb/>
            <p>Die&#x017F;e entkra&#x0364;ften &#x017F;ich durch ihr ha&#x0364;ufige Thei-<lb/>
lungen &#x017F;elb&#x017F;t, da inzwi&#x017F;chen aus dem Ueberre&#x017F;te<lb/>
der <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;ten</hi> neb&#x017F;t einigen kleinen Staaten haupt-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;chlich zwey Ko&#x0364;nigreiche <hi rendition="#fr">Ca&#x017F;tilien</hi> und <hi rendition="#fr">Arrago-<lb/>
nien</hi> erwach&#x017F;en, die &#x017F;ich durch <hi rendition="#fr">Verma&#x0364;hlungen</hi><lb/>
dreymal vergeblich, zum vierten Mal aber 1473.<lb/>
auf ewig vereinigen.</p><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#aq">a)</hi> Jn allen 4. Verma&#x0364;hlungen waren die Prin-<lb/>
zeßinnen aus Ca&#x017F;tilien, die Prinzen aus Arragonien.</item><lb/>
              <item>Die er&#x017F;te ge&#x017F;chahe zwi&#x017F;chen <hi rendition="#fr">Nunnia</hi> und <hi rendition="#aq">Sanctio</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">maiore</hi></fw><lb/></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0052] Spanien. 6. Voyage du P. LABAT en Espagne et en Ita- lie, VIII. tomes, à Amſterdam 1731. 8 7. Lehrreiche Nachrichten fuͤr eineu Reiſen- den in verſchiedenen Europaͤiſchen Staaten, aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt von P. G. v. K. 2. Theile, Berlin 1738. 8. I. Staatsveraͤnderungen. §. 1. Kein Land iſt von ſo verſchiedenen Voͤlkern bewohnt worden als Spanien. Die Phoe- nicier ſetzen ſich an die ſuͤd- und weſtliche See- kuͤſte, die Carthaginienſer, Roͤmer, Schwa- ben, Alaner und Gothen herrſchen nach ein- ander darinnen, endlich im J. 713. uͤberſchwem- men es die Mauren faſt gaͤnzlich. §. 2. Dieſe entkraͤften ſich durch ihr haͤufige Thei- lungen ſelbſt, da inzwiſchen aus dem Ueberreſte der Chriſten nebſt einigen kleinen Staaten haupt- ſaͤchlich zwey Koͤnigreiche Caſtilien und Arrago- nien erwachſen, die ſich durch Vermaͤhlungen dreymal vergeblich, zum vierten Mal aber 1473. auf ewig vereinigen. a) Jn allen 4. Vermaͤhlungen waren die Prin- zeßinnen aus Caſtilien, die Prinzen aus Arragonien. Die erſte geſchahe zwiſchen Nunnia und Sanctio maiore

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/52
Zitationshilfe: Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/52>, abgerufen am 21.11.2024.