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Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.

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Frankreich.
a) Character des vielgeliebten Ludwigs, und an-
derer Personen der königlichen Familie.
§. 31.

Der älteste Sohn des regierenden Königs
wird seit 1349. Dauphin genannt, die andre
Söhne schreiben sich alle Fils de France, und
werden durch besondere Titul unterschieden, als:
Herzog von Orleans, Anjou, Berry, welche
Titul bey ihrer männlichen Nachkommenschaft
beständig bleiben. Die Töchter heißen Mesda-
mes de France.
Ausser dem regierenden könig-
lichen Stamme sind das Haus Orleans und
die beyde Bourbonnische Aeste, Conde und
Conti als Prinzen vom Geblüte zu merken,
welche auch als solche unterschiedliche Vorzüge
geniessen.

a) Dauphin kommt nicht her von D' Albon; son-
dern von einem Beynamen oder Sobriquet des Gra-
fen von Albon Gvido VIII. welcher 1149. gestorben,
BOULAINV. II. 438.
b) Worinnen die so genannte doppelte Taufe (das
ondoyer und baptiser) der Königlichen Kinder be-
stehet, DE LA FORCE, I. p. 11.
c) Die Prinzen von Courtenay praetendiren
Prinzen vom Geblüte zu seyn, Memoires de LAM-
BERTI
tom. IX. p.
112.
§. 32.

Der König titulirt sich Ludwig der
XV. von Gottes Gnaden König von Frankreich

und
Frankreich.
a) Character des vielgeliebten Ludwigs, und an-
derer Perſonen der koͤniglichen Familie.
§. 31.

Der aͤlteſte Sohn des regierenden Koͤnigs
wird ſeit 1349. Dauphin genannt, die andre
Soͤhne ſchreiben ſich alle Fils de France, und
werden durch beſondere Titul unterſchieden, als:
Herzog von Orleans, Anjou, Berry, welche
Titul bey ihrer maͤnnlichen Nachkommenſchaft
beſtaͤndig bleiben. Die Toͤchter heißen Mesda-
mes de France.
Auſſer dem regierenden koͤnig-
lichen Stamme ſind das Haus Orleans und
die beyde Bourbonniſche Aeſte, Conde und
Conti als Prinzen vom Gebluͤte zu merken,
welche auch als ſolche unterſchiedliche Vorzuͤge
genieſſen.

a) Dauphin kommt nicht her von D’ Albon; ſon-
dern von einem Beynamen oder Sobriquet des Gra-
fen von Albon Gvido VIII. welcher 1149. geſtorben,
BOULAINV. II. 438.
b) Worinnen die ſo genannte doppelte Taufe (das
ondoyer und baptiſer) der Koͤniglichen Kinder be-
ſtehet, DE LA FORCE, I. p. 11.
c) Die Prinzen von Courtenay praetendiren
Prinzen vom Gebluͤte zu ſeyn, Memoires de LAM-
BERTI
tom. IX. p.
112.
§. 32.

Der Koͤnig titulirt ſich Ludwig der
XV. von Gottes Gnaden Koͤnig von Frankreich

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[126/0140] Frankreich. a) Character des vielgeliebten Ludwigs, und an- derer Perſonen der koͤniglichen Familie. §. 31. Der aͤlteſte Sohn des regierenden Koͤnigs wird ſeit 1349. Dauphin genannt, die andre Soͤhne ſchreiben ſich alle Fils de France, und werden durch beſondere Titul unterſchieden, als: Herzog von Orleans, Anjou, Berry, welche Titul bey ihrer maͤnnlichen Nachkommenſchaft beſtaͤndig bleiben. Die Toͤchter heißen Mesda- mes de France. Auſſer dem regierenden koͤnig- lichen Stamme ſind das Haus Orleans und die beyde Bourbonniſche Aeſte, Conde und Conti als Prinzen vom Gebluͤte zu merken, welche auch als ſolche unterſchiedliche Vorzuͤge genieſſen. a) Dauphin kommt nicht her von D’ Albon; ſon- dern von einem Beynamen oder Sobriquet des Gra- fen von Albon Gvido VIII. welcher 1149. geſtorben, BOULAINV. II. 438. b) Worinnen die ſo genannte doppelte Taufe (das ondoyer und baptiſer) der Koͤniglichen Kinder be- ſtehet, DE LA FORCE, I. p. 11. c) Die Prinzen von Courtenay praetendiren Prinzen vom Gebluͤte zu ſeyn, Memoires de LAM- BERTI tom. IX. p. 112. §. 32. Der Koͤnig titulirt ſich Ludwig der XV. von Gottes Gnaden Koͤnig von Frankreich und

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Zitationshilfe: Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/140>, abgerufen am 21.11.2024.