Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.Frankreich. Ludwig XI. reisset das Hertzogthum Burgundan sich, ererbet Provence, und legt durch seine tyrannische Regierung den Grund zur Französi- schen Macht. Seine Nachkommenschaft geht mit Carl VIII. aus. 1498. §. 6. Hierauf wird dem Hause Orleans die Erb- §. 7. Heinrich IV. König von Navarra und Reich
Frankreich. Ludwig XI. reiſſet das Hertzogthum Burgundan ſich, ererbet Provence, und legt durch ſeine tyranniſche Regierung den Grund zur Franzoͤſi- ſchen Macht. Seine Nachkommenſchaft geht mit Carl VIII. aus. 1498. §. 6. Hierauf wird dem Hauſe Orleans die Erb- §. 7. Heinrich IV. Koͤnig von Navarra und Reich
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0118" n="104"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Frankreich.</hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Ludwig</hi><hi rendition="#aq">XI.</hi> reiſſet das Hertzogthum Burgund<lb/> an ſich, ererbet Provence, und legt durch ſeine<lb/> tyranniſche Regierung den Grund zur Franzoͤſi-<lb/> ſchen Macht. Seine Nachkommenſchaft geht<lb/> mit <hi rendition="#fr">Carl</hi> <hi rendition="#aq">VIII.</hi> aus. 1498.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 6.</head><lb/> <p>Hierauf wird dem Hauſe <hi rendition="#fr">Orleans</hi> die Erb-<lb/> folge eroͤfnet. <hi rendition="#fr">Ludwig</hi> <hi rendition="#aq">XII.</hi> ſucht ſeine Anſpruͤ-<lb/> che auf Mayland und Neapel auszufuͤhren, aber<lb/> umſonſt. <hi rendition="#fr">Franeiſcus</hi> <hi rendition="#aq">I.</hi> iſt hierinnen noch un-<lb/> gluͤcklicher, indem er auf beydes Verzicht zu thun<lb/> genoͤthiget wird. Hingegen verknuͤpft er durch<lb/> ſeine Vermaͤhlung <hi rendition="#fr">Bretagne</hi> mit der Krone.<lb/><hi rendition="#fr">Heinrich</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> erwirbt ſich die drey Lotharingiſchen<lb/> Bißthuͤmer, und den Ueberreſt der Engliſchen<lb/> alten Eroberungen in der Piccardie. Seine 3.<lb/> Soͤhne <hi rendition="#fr">Frantz</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> <hi rendition="#fr">Carl</hi> <hi rendition="#aq">IX.</hi> und <hi rendition="#fr">Heinrich</hi> <hi rendition="#aq">III.</hi><lb/> folgen ihm nach einander im Reiche; allein ihre<lb/> ſchwache Regierung, die Herrſchſucht ihrer gott-<lb/> loſen Mutter, der Uebermuth der Staͤnde und<lb/> die Hugenottiſche Haͤndel ſtuͤrzen Frankreich in<lb/> eine erbaͤrmliche Zerruͤttung, und <hi rendition="#fr">Heinrich</hi> <hi rendition="#aq">III.</hi><lb/> wird ermordet 1589.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 7.</head><lb/> <p><hi rendition="#fr">Heinrich</hi><hi rendition="#aq">IV.</hi> Koͤnig von Navarra und<lb/> Hertzog von <hi rendition="#fr">Bourbon</hi> ererbt die Krone; aber<lb/> mit dem Degen in der Fauſt, und mit Verluſt<lb/> ſeiner Religion. Unter ihm erhohlt ſich das<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Reich</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [104/0118]
Frankreich.
Ludwig XI. reiſſet das Hertzogthum Burgund
an ſich, ererbet Provence, und legt durch ſeine
tyranniſche Regierung den Grund zur Franzoͤſi-
ſchen Macht. Seine Nachkommenſchaft geht
mit Carl VIII. aus. 1498.
§. 6.
Hierauf wird dem Hauſe Orleans die Erb-
folge eroͤfnet. Ludwig XII. ſucht ſeine Anſpruͤ-
che auf Mayland und Neapel auszufuͤhren, aber
umſonſt. Franeiſcus I. iſt hierinnen noch un-
gluͤcklicher, indem er auf beydes Verzicht zu thun
genoͤthiget wird. Hingegen verknuͤpft er durch
ſeine Vermaͤhlung Bretagne mit der Krone.
Heinrich II. erwirbt ſich die drey Lotharingiſchen
Bißthuͤmer, und den Ueberreſt der Engliſchen
alten Eroberungen in der Piccardie. Seine 3.
Soͤhne Frantz II. Carl IX. und Heinrich III.
folgen ihm nach einander im Reiche; allein ihre
ſchwache Regierung, die Herrſchſucht ihrer gott-
loſen Mutter, der Uebermuth der Staͤnde und
die Hugenottiſche Haͤndel ſtuͤrzen Frankreich in
eine erbaͤrmliche Zerruͤttung, und Heinrich III.
wird ermordet 1589.
§. 7.
Heinrich IV. Koͤnig von Navarra und
Hertzog von Bourbon ererbt die Krone; aber
mit dem Degen in der Fauſt, und mit Verluſt
ſeiner Religion. Unter ihm erhohlt ſich das
Reich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/118 |
Zitationshilfe: | Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/118>, abgerufen am 22.02.2025. |