Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.An den MEin Schweinitz/ hast Du dich zum ersten mahl beflissen/ Ein rohes Schäffer-Kind zu führen in die Welt/ Wiewohl es sich zu weit gewagt ins offne Feld/) So wird dichs billich auch zum andern mahl be- grüssen. Es kommen Blumen mit/ die sahst du theils ent- sprissen; Auch hat sich ihm anizt ein Lands-Mann zugesellt/ Wie er aus fremder Sprach ein Teutsch Sonnet gestellt. Wird dein geübter Geist den Spruch zu fällen wis- sen. Sie kommen nicht umsonst: Es fürchtet unser Land/ Wo nicht ein Orpheus will die Säiten wieder rühren/ Den wohlerworbnen Ruhm der Dicht-Kunst zu verlieren: Daß du ihn retten kanst beruht in deiner Hand. Kan ich/ was diese schrieb/ der klugen Welt erlan gen/ So ist mein Hirten-Knecht glückselig ausgegangen. Wenn A 2
An den MEin Schweinitz/ haſt Du dich zum erſten mahl befliſſen/ Ein rohes Schaͤffer-Kind zu fuͤhren in die Welt/ Wiewohl es ſich zu weit gewagt ins offne Feld/) So wird dichs billich auch zum andern mahl be- gruͤſſen. Es kommen Blumen mit/ die ſahſt du theils ent- ſpriſſen; Auch hat ſich ihm anizt ein Lands-Mann zugeſellt/ Wie er aus fremder Sprach ein Teutſch Sonnet geſtellt. Wird dein geuͤbter Geiſt den Spruch zu faͤllen wiſ- ſen. Sie kommen nicht umſonſt: Es fuͤrchtet unſer Land/ Wo nicht ein Orpheus will die Saͤiten wieder ruͤhꝛen/ Den wohlerworbnen Ruhm der Dicht-Kunſt zu verlieren: Daß du ihn retten kanſt beruht in deiner Hand. Kan ich/ was dieſe ſchrieb/ der klugen Welt erlan gen/ So iſt mein Hirten-Knecht gluͤckſelig ausgegangen. Wenn A 2
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An den
Wohlgebornen Ritter und Herrn/
Herrn Hanß Lhriſtoph
von Schweinitz/
auff Friedersdorff/ Wieſenthal/ Leybe/
Churfuͤrſtl. Saͤchſiſchen Caͤmmerer/
Als
Alten Schul- und Reiſe-Freund.
MEin Schweinitz/ haſt Du dich zum erſten
mahl befliſſen/
Ein rohes Schaͤffer-Kind zu fuͤhren in die Welt/
Wiewohl es ſich zu weit gewagt ins offne Feld/)
So wird dichs billich auch zum andern mahl be-
gruͤſſen.
Es kommen Blumen mit/ die ſahſt du theils ent-
ſpriſſen;
Auch hat ſich ihm anizt ein Lands-Mann zugeſellt/
Wie er aus fremder Sprach ein Teutſch Sonnet
geſtellt.
Wird dein geuͤbter Geiſt den Spruch zu faͤllen wiſ-
ſen.
Sie kommen nicht umſonſt: Es fuͤrchtet unſer Land/
Wo nicht ein Orpheus will die Saͤiten wieder ruͤhꝛen/
Den wohlerworbnen Ruhm der Dicht-Kunſt zu
verlieren:
Daß du ihn retten kanſt beruht in deiner Hand.
Kan ich/ was dieſe ſchrieb/ der klugen Welt erlan
gen/
So iſt mein Hirten-Knecht gluͤckſelig ausgegangen.
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