Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite


THEATRUM EUROPAEUM,
Oder
Beschreibung aller vornehmen vnd denckwürdigen Geschichten / so sich im Jahr 1618 vnd die darauff folgende Zeiten in Europa vnd anderswo zugetragen vnd verloffen.

DIeweil der blutige vnd langwierige Krieg / welcher Anno 1618. in vnserm geliebten Vatterlandt Teutscher Nation erwachsen / vnd gleichsam als ein schädliches Fewer mit seinen verderblichen Flammen / zu vieler herrlichen / vnd biß dahin florirenden Länder / Stätte vnd Herrschafften Ruin / Verhergung vnd Vndergang / dergestalt sich außgebreitet vnd vmb sich gefressen / daß dessen trawrige vnd höchstbeklägliche vestigia vnd Mahlzeichen / wol so lang die Welt noch stehen wird / verbleiben / vnd hochempfindlich bey allen Nachkommen für Augen schweben werde / dessen Beschreibung den grössesten vnd vornembsten Theil gegenwärtiger vnserer Historien jhr zueygnet / in dem Königreich Böheimb erstmals seinen Anfang vnd Vrsprung genommen / als haben wir / damit der Leser desto bessere Nachrichtung in folgenden Geschichten haben möge / für gut angesehen / zu forderst ein kurtze Beschreibung besagter Landschafft / von was Völckern dieselbe erstmals bewohnet worden / vnd von weme die jetzige Böhmen jren Vrsprung Beschreibung deß Königreichs Böheimb. vnd Herkommen haben / hiehero setzen wollen. Ist demnach zu wissen / daß das Königreich Böhmen fast mitten in Teutschlandt liget / rund vmb mit dem Hartz- oder Schwartzwald vmbgeben. Seine Grentzen erstrecken sich gegen Auffgang der Sonnen an Mähren / vnd einem Theil der Landschaft Schlesien: Gegen Mittag an Oesterreich vnd Bayern: Gegen Nidergang an die Obere Pfaltz vnd einem Theil deß Franckenlands: Gegen Mitternacht aber an Sachsen vnd Meissen. Seine Länge ist der Breite fast gleich / also daß sich beyde fast auff 50. gemeine Teutsche Meilen erstrecken.

Das Erdreich bringet deß Getreydes vnd sonderlich der Gersten ein solchen Vorrath / daß es auch den benachbarten Ländern dessen ein zimliche Quantitet verschaffen kan: an Wein aber gibt es sehr wenig / vnnd gemeiniglich / weil es von den Mitnächtigen Nordwinden fast stätig durchwehet wirdt / einen herben vnd sawern Tranck. Dahero die Innwohner sich mehrentheils deß Biers gebrauchen / welches sehr gut bey jhnen gemacht / vnd deßwege auch in die benachbarre Ort verführet wirdt. Sonsten gibt es guten Saffran / vnd ander Gewürtz vnd Sachen / so zu den Apotecken gehören. Es ist auch das Erdreich der Metall / vnd sonderlich der Silber Adern allenthalben voll; hat seine fürnembste Bergwerck vmb Grumlaw, Budweiß vnd Kuttenberg: so wirdt auch an etlichen Orten Golt gefunden / dessen vnderweilen Stücker von zehen Pfunden den Böhmischen Fürsten oder Königen gebracht worden. Es führen auch etliche Wasser Körnlein Golt ein Kücher Erbsen groß / die keiner ferrnern Reinigung bedörffen. In etlichen werden Muscheln voller Perlen gefunden.

An fliessenden Wassern ist diese Landschafft zimlich reich / vnder denen sind die fürnembste die Elb / welche auch die Labe von den Innwohnern genennet wird / vnd in den Bergen bey der Statt Aust entspringet: vnd darnach die Multaw / welche von den Inwohnern Multauva genennet wirdt: die andern sind die Eger / Sassava / Gisera / Misa / Vatto vnd andere mehr / so mehrerntheils sich in die Elb er giessen.

Das gantze Königreich ist von den Sudetische Bergen ringsvmb vmbgeben / dieselbe lauffen auch zum theil mitten hindurch vnd sondern es gleichsamb von einander ab. In gleichem ist es von Wälden / wie obgemeldt / gantz vmbschlossen / auch sonsten hin vnd wider zimlich voll. Dieselbe hatten vor diesem der wilden Thier / sonderlich der Hirsche / Bären / Vhr Ochsen oder Büffel / Füchse vnd dergleichen ein grosse Menge. Aber vnder hernach beschriebenem Kriegswesen sindt die Wälde guten theils außgelähret worden.

Erste Innwohner deß Königreichs Böheimb. Belangendt nun die Inwohner dieses Königreichs / kan man eygentlich nicht wissen / wer die allererste gewesen seyen / dann in keinen Historien etwas davon gefunden wird. Jedoch sind die Gelehrten der Meynung daß Tuiscon, welcher auch



THEATRUM EUROPAEUM,
Oder
Beschreibung aller vornehmen vnd denckwürdigen Geschichten / so sich im Jahr 1618 vnd die darauff folgende Zeiten in Europa vnd anderswo zugetragen vnd verloffen.

DIeweil der blutige vñ langwierige Krieg / welcher Anno 1618. in vnserm geliebten Vatterlandt Teutscher Nation erwachsen / vnd gleichsam als ein schädliches Fewer mit seinen verderblichen Flammen / zu vieler herrlichen / vnd biß dahin florirenden Länder / Stätte vnd Herrschafften Ruin / Verhergung vnd Vndergang / dergestalt sich außgebreitet vnd vmb sich gefressen / daß dessen trawrige vnd höchstbeklägliche vestigia vnd Mahlzeichen / wol so lang die Welt noch stehen wird / verbleiben / vnd hochempfindlich bey allen Nachkommen für Augen schweben werde / dessen Beschreibung den grössesten vnd vornembsten Theil gegenwärtiger vnserer Historien jhr zueygnet / in dem Königreich Böheimb erstmals seinen Anfang vnd Vrsprung genommen / als haben wir / damit der Leser desto bessere Nachrichtung in folgenden Geschichten haben möge / für gut angesehen / zu forderst ein kurtze Beschreibung besagter Landschafft / von was Völckern dieselbe erstmals bewohnet worden / vnd von weme die jetzige Böhmen jren Vrsprung Beschreibung deß Königreichs Böheimb. vnd Herkommen haben / hiehero setzen wollen. Ist demnach zu wissen / daß das Königreich Böhmen fast mitten in Teutschlandt liget / rund vmb mit dem Hartz- oder Schwartzwald vmbgeben. Seine Grentzen erstrecken sich gegẽ Auffgang der Sonnen an Mähren / vnd einem Theil der Landschaft Schlesien: Gegen Mittag an Oesterreich vnd Bayern: Gegen Nidergang an die Obere Pfaltz vñ einem Theil deß Franckenlands: Gegen Mitternacht aber an Sachsen vnd Meissen. Seine Länge ist der Breite fast gleich / also daß sich beyde fast auff 50. gemeine Teutsche Meilen erstrecken.

Das Erdreich bringet deß Getreydes vnd sonderlich der Gersten ein solchen Vorrath / daß es auch den benachbarten Ländern dessen ein zimliche Quantitet verschaffen kan: an Wein aber gibt es sehr wenig / vnnd gemeiniglich / weil es von den Mitnächtigen Nordwinden fast stätig durchwehet wirdt / einen herben vnd sawern Tranck. Dahero die Innwohner sich mehrentheils deß Biers gebrauchen / welches sehr gut bey jhnen gemacht / vnd deßwege auch in die benachbarre Ort verführet wirdt. Sonsten gibt es guten Saffran / vnd ander Gewürtz vnd Sachen / so zu den Apotecken gehören. Es ist auch das Erdreich der Metall / vnd sonderlich der Silber Adern allenthalben voll; hat seine fürnembste Bergwerck vmb Grumlaw, Budweiß vnd Kuttenberg: so wirdt auch an etlichen Orten Golt gefunden / dessen vnderweilen Stücker von zehen Pfunden den Böhmischen Fürsten oder Königen gebracht worden. Es führen auch etliche Wasser Körnlein Golt ein Kücher Erbsen groß / die keiner ferrnern Reinigung bedörffen. In etlichen werden Muscheln voller Perlen gefunden.

An fliessenden Wassern ist diese Landschafft zimlich reich / vnder denen sind die fürnembste die Elb / welche auch die Labe von den Innwohnern genennet wird / vnd in den Bergen bey der Statt Aust entspringet: vnd darnach die Multaw / welche von den Inwohnern Multauva genennet wirdt: die andern sind die Eger / Sassava / Gisera / Misa / Vatto vnd andere mehr / so mehrerntheils sich in die Elb er giessen.

Das gantze Königreich ist von den Sudetische Bergen ringsvmb vmbgeben / dieselbe lauffen auch zum theil mitten hindurch vnd sondern es gleichsamb von einander ab. In gleichem ist es von Wälden / wie obgemeldt / gantz vmbschlossen / auch sonsten hin vnd wider zimlich voll. Dieselbe hatten vor diesem der wilden Thier / sonderlich der Hirsche / Bären / Vhr Ochsen oder Büffel / Füchse vnd dergleichen ein grosse Menge. Aber vnder hernach beschriebenem Kriegswesen sindt die Wälde guten theils außgelähret worden.

Erste Innwohner deß Königreichs Böheimb. Belangendt nun die Inwohner dieses Königreichs / kan man eygentlich nicht wissen / wer die allererste gewesen seyen / dann in keinen Historien etwas davon gefunden wird. Jedoch sind die Gelehrten der Meynung daß Tuiscon, welcher auch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0021" n="1"/>
      </div>
      <div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <head>  THEATRUM EUROPAEUM,<lb/>
Oder<lb/>
Beschreibung aller vornehmen vnd                      denckwürdigen Geschichten / so sich im Jahr 1618 vnd die darauff folgende Zeiten                      in Europa vnd anderswo zugetragen vnd verloffen.<lb/></head>
        <div>
          <p>DIeweil der blutige vn&#x0303; langwierige Krieg / welcher Anno 1618. in                      vnserm geliebten Vatterlandt Teutscher Nation erwachsen / vnd gleichsam als ein                      schädliches Fewer mit seinen verderblichen Flammen / zu vieler herrlichen / vnd                      biß dahin florirenden Länder / Stätte vnd Herrschafften Ruin / Verhergung vnd                      Vndergang / dergestalt sich außgebreitet vnd vmb sich gefressen / daß dessen                      trawrige vnd höchstbeklägliche vestigia vnd Mahlzeichen / wol so lang die Welt                      noch stehen wird / verbleiben / vnd hochempfindlich bey allen Nachkommen für                      Augen schweben werde / dessen Beschreibung den grössesten vnd vornembsten Theil                      gegenwärtiger vnserer Historien jhr zueygnet / in dem Königreich Böheimb                      erstmals seinen Anfang vnd Vrsprung genommen / als haben wir / damit der Leser                      desto bessere Nachrichtung in folgenden Geschichten haben möge / für gut                      angesehen / zu forderst ein kurtze Beschreibung besagter Landschafft / von was                      Völckern dieselbe erstmals bewohnet worden / vnd von weme die jetzige Böhmen                      jren Vrsprung <note place="left">Beschreibung deß Königreichs                      Böheimb.</note> vnd Herkommen haben / hiehero setzen wollen. Ist demnach zu                      wissen / daß das Königreich Böhmen fast mitten in Teutschlandt liget / rund vmb                      mit dem Hartz- oder Schwartzwald vmbgeben. Seine Grentzen erstrecken sich gege&#x0303;                      Auffgang der Sonnen an Mähren / vnd einem Theil der Landschaft Schlesien: Gegen                      Mittag an Oesterreich vnd Bayern: Gegen Nidergang an die Obere Pfaltz vn&#x0303; einem Theil deß Franckenlands: Gegen Mitternacht aber an Sachsen                      vnd Meissen. Seine Länge ist der Breite fast gleich / also daß sich beyde fast                      auff 50. gemeine Teutsche Meilen erstrecken.</p>
          <p>Das Erdreich bringet deß Getreydes vnd sonderlich der Gersten ein solchen Vorrath                      / daß es auch den benachbarten Ländern dessen ein zimliche Quantitet verschaffen                      kan: an Wein aber gibt es sehr wenig / vnnd gemeiniglich / weil es von den                      Mitnächtigen Nordwinden fast stätig durchwehet wirdt / einen herben vnd sawern                      Tranck. Dahero die Innwohner sich mehrentheils deß Biers gebrauchen / welches                      sehr gut bey jhnen gemacht / vnd deßwege auch in die benachbarre Ort verführet                      wirdt. Sonsten gibt es guten Saffran / vnd ander Gewürtz vnd Sachen / so zu den                      Apotecken gehören. Es ist auch das Erdreich der Metall / vnd sonderlich der                      Silber Adern allenthalben voll; hat seine fürnembste Bergwerck vmb Grumlaw,                      Budweiß vnd Kuttenberg: so wirdt auch an etlichen Orten Golt gefunden / dessen                      vnderweilen Stücker von zehen Pfunden den Böhmischen Fürsten oder Königen                      gebracht worden. Es führen auch etliche Wasser Körnlein Golt ein Kücher Erbsen                      groß / die keiner ferrnern Reinigung bedörffen. In etlichen werden Muscheln                      voller Perlen gefunden.</p>
          <p>An fliessenden Wassern ist diese Landschafft zimlich reich / vnder denen sind die                      fürnembste die Elb / welche auch die Labe von den Innwohnern genennet wird / vnd                      in den Bergen bey der Statt Aust entspringet: vnd darnach die Multaw / welche                      von den Inwohnern Multauva genennet wirdt: die andern sind die Eger / Sassava /                      Gisera / Misa / Vatto vnd andere mehr / so mehrerntheils sich in die Elb er                      giessen.</p>
          <p>Das gantze Königreich ist von den Sudetische Bergen ringsvmb vmbgeben / dieselbe                      lauffen auch zum theil mitten hindurch vnd sondern es gleichsamb von einander                      ab. In gleichem ist es von Wälden / wie obgemeldt / gantz vmbschlossen / auch                      sonsten hin vnd wider zimlich voll. Dieselbe hatten vor diesem der wilden Thier                      / sonderlich der Hirsche / Bären / Vhr Ochsen oder Büffel / Füchse vnd                      dergleichen ein grosse Menge. Aber vnder hernach beschriebenem Kriegswesen sindt                      die Wälde guten theils außgelähret worden.</p>
          <p><note place="right">Erste Innwohner deß Königreichs Böheimb.</note>                      Belangendt nun die Inwohner dieses Königreichs / kan man eygentlich nicht wissen                      / wer die allererste gewesen seyen / dann in keinen Historien etwas davon                      gefunden wird. Jedoch sind die Gelehrten der Meynung daß Tuiscon, welcher                          auch
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1/0021] THEATRUM EUROPAEUM, Oder Beschreibung aller vornehmen vnd denckwürdigen Geschichten / so sich im Jahr 1618 vnd die darauff folgende Zeiten in Europa vnd anderswo zugetragen vnd verloffen. DIeweil der blutige vñ langwierige Krieg / welcher Anno 1618. in vnserm geliebten Vatterlandt Teutscher Nation erwachsen / vnd gleichsam als ein schädliches Fewer mit seinen verderblichen Flammen / zu vieler herrlichen / vnd biß dahin florirenden Länder / Stätte vnd Herrschafften Ruin / Verhergung vnd Vndergang / dergestalt sich außgebreitet vnd vmb sich gefressen / daß dessen trawrige vnd höchstbeklägliche vestigia vnd Mahlzeichen / wol so lang die Welt noch stehen wird / verbleiben / vnd hochempfindlich bey allen Nachkommen für Augen schweben werde / dessen Beschreibung den grössesten vnd vornembsten Theil gegenwärtiger vnserer Historien jhr zueygnet / in dem Königreich Böheimb erstmals seinen Anfang vnd Vrsprung genommen / als haben wir / damit der Leser desto bessere Nachrichtung in folgenden Geschichten haben möge / für gut angesehen / zu forderst ein kurtze Beschreibung besagter Landschafft / von was Völckern dieselbe erstmals bewohnet worden / vnd von weme die jetzige Böhmen jren Vrsprung vnd Herkommen haben / hiehero setzen wollen. Ist demnach zu wissen / daß das Königreich Böhmen fast mitten in Teutschlandt liget / rund vmb mit dem Hartz- oder Schwartzwald vmbgeben. Seine Grentzen erstrecken sich gegẽ Auffgang der Sonnen an Mähren / vnd einem Theil der Landschaft Schlesien: Gegen Mittag an Oesterreich vnd Bayern: Gegen Nidergang an die Obere Pfaltz vñ einem Theil deß Franckenlands: Gegen Mitternacht aber an Sachsen vnd Meissen. Seine Länge ist der Breite fast gleich / also daß sich beyde fast auff 50. gemeine Teutsche Meilen erstrecken. Beschreibung deß Königreichs Böheimb. Das Erdreich bringet deß Getreydes vnd sonderlich der Gersten ein solchen Vorrath / daß es auch den benachbarten Ländern dessen ein zimliche Quantitet verschaffen kan: an Wein aber gibt es sehr wenig / vnnd gemeiniglich / weil es von den Mitnächtigen Nordwinden fast stätig durchwehet wirdt / einen herben vnd sawern Tranck. Dahero die Innwohner sich mehrentheils deß Biers gebrauchen / welches sehr gut bey jhnen gemacht / vnd deßwege auch in die benachbarre Ort verführet wirdt. Sonsten gibt es guten Saffran / vnd ander Gewürtz vnd Sachen / so zu den Apotecken gehören. Es ist auch das Erdreich der Metall / vnd sonderlich der Silber Adern allenthalben voll; hat seine fürnembste Bergwerck vmb Grumlaw, Budweiß vnd Kuttenberg: so wirdt auch an etlichen Orten Golt gefunden / dessen vnderweilen Stücker von zehen Pfunden den Böhmischen Fürsten oder Königen gebracht worden. Es führen auch etliche Wasser Körnlein Golt ein Kücher Erbsen groß / die keiner ferrnern Reinigung bedörffen. In etlichen werden Muscheln voller Perlen gefunden. An fliessenden Wassern ist diese Landschafft zimlich reich / vnder denen sind die fürnembste die Elb / welche auch die Labe von den Innwohnern genennet wird / vnd in den Bergen bey der Statt Aust entspringet: vnd darnach die Multaw / welche von den Inwohnern Multauva genennet wirdt: die andern sind die Eger / Sassava / Gisera / Misa / Vatto vnd andere mehr / so mehrerntheils sich in die Elb er giessen. Das gantze Königreich ist von den Sudetische Bergen ringsvmb vmbgeben / dieselbe lauffen auch zum theil mitten hindurch vnd sondern es gleichsamb von einander ab. In gleichem ist es von Wälden / wie obgemeldt / gantz vmbschlossen / auch sonsten hin vnd wider zimlich voll. Dieselbe hatten vor diesem der wilden Thier / sonderlich der Hirsche / Bären / Vhr Ochsen oder Büffel / Füchse vnd dergleichen ein grosse Menge. Aber vnder hernach beschriebenem Kriegswesen sindt die Wälde guten theils außgelähret worden. Belangendt nun die Inwohner dieses Königreichs / kan man eygentlich nicht wissen / wer die allererste gewesen seyen / dann in keinen Historien etwas davon gefunden wird. Jedoch sind die Gelehrten der Meynung daß Tuiscon, welcher auch Erste Innwohner deß Königreichs Böheimb.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/21
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/21>, abgerufen am 21.11.2024.