Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.künfftiger Lands Fürst / damals erst im 14. Jahr seines Alters war / als hat neben der Fraw Mutter / Hertzog Ludwig Friderich / regierender Graff zu Mümpelgarr / deß verstorbenen Hertzogen eltester Bruder / die Regierung in Vormundschafft vnd Administration / vermög der alt- vnd Vätterlichen / auch Brüderlichen Verträg vnnd Disposition / auff sich genommen. Der Hertzog von Buckingam wird erstochen. In Engellandt war der Hertzog von Buckingam / deß Königs vornembster vnd geheimster Rath / der von dem Parlament schon etlich mahl bezüchtigt worden / daß er mit etlichen frembden Potentaten einen heimlichen / vnnd dem Königreich hochschädlichen Verstandt hette: deßwegen er auch bey dem gemeinen Mann in einen grossen Haß gerathen war. Derselb war jederzeit / so wol dem vorigen / als dem jetztregierenden König sehr lieb vnnd angenehm gewesen / vnnd von jhnen zu hohen Ehren vnd Digniteten erhaben / auch in den allerwichtigsten Geschäfften deß Königreichs gebraucht worden. Als er nun so hoch gestiegen / daß er kaum hette höher kommen können / ist er plötzlich gefallen / vnd von einem Schottischen Leutenandt / Johan Felton genandt / erstochen worden. Dann wie er zu Portsmuyen war / vnnd der Herr von Subize zu jhm in sein Gemach kam / jhm Zeitung von Rochelle zubringen / hat sich gemeldter Felton vnter deß von Subize Dienern vnnd Hoffgesindt auch hinein getrungen / vnnd dem von Buckingam ohnversehens ein Messer in Leib gestossen / darvon er in einer vierthel Stund hernach den Geist auffgeben. Das Messer hat der Thäter in jhm stecken lassen / vnnd sich mit solcher Behändigkeit darvon gemacht / daß man anfangs nicht wissen können / wer es gethan: vnnd dieweil viel Frantzosen vmbher stunden / ist ein groß Getümmel vnnd Geschrey worden / als wan die Frantzosen den Hertzogen vmbgebracht hetten: deßwegen sie in grosser Gefahr stunden / vnnd rufften die Engelländer / man solte alle Frantzosen todt schlagen. Wie nun der Feiton / welcher allbereyt biß vnten auff den Platz / so vor dem Hauß war / kommen / dieses venommen / ist er wieder zurück gangen / vnd hat gesagt: Ich bin der jenig / der den Hertzogen vmbbracht hat: es hats kein Frantzoß gethan: ich hab das Messer / mit welchem ich jhn erstochen / machen lassen: es hat ein weissen Stiel: auch hab ich ein Briefflein in meinen Hut gesteckt / damit man wissen möchte / daß ich der Thäter sey / im Fall ich plötzlich vmbkommen were. Darauff er also baldt ergriffen / vnnd gefangen gesetzt worden. Nach solchem ist er examinirt / aber nichts anders auß jhm gebracht worden / als daß er bekennet / er hette solche That freywillig / dem gemeinen Nutzen zum besten / begangen: hette zwarden Todt verdienet / wolte auch gern darumb sterben: verhoffte aber / er hette das Vatterlandt von einem schädlichen Menschen erlöset / zweiffelte auch nicht / Gott würde jhm seine Sünde verzeyhen. Worauff er endlich zum Todt verdampt / vnd mit dem Strang hingerichtet worden. Eben vmb dieselbe Zeit ist Don Guilermo de Verdugo, Gubernator der Vntern Churfürstlichen Pfaltz im Namen der Sereniss. Infantin / zu Creutzenach verschieden. Er hatte vor zweyen Jahren in der Belägerung der Vestung Rheinfelß einen Fall gethan / nach welchem er sich allzeit vbel befunden / vnnd hat nicht können von dem Schaden / den er hatte / recht curirt werden / sondern je länger je mehr abgenommen / biß er endlich gar drauff gangen / war sonst ein bescheidener / verstendiger vnd gutthätiger Herr. 1629 Lübeckische Friedens Tractation zwischen dem Kayser vnd dem König in Dennemarck. Nach dem die Zeit deren zwischen der Röm. Kayserl. May. an einem / so dann der Königlichen Mayestät zu Dennemarck andern Theils / zu Lübeck angestelten Friedens-Tractation / (auff welche sich dieser Zeit wegen deß verderblichen verdrießlichen Kriegswesens fast jederman verlassen / vnnd der Hoffnung gelebet / es würde der Allmächtige Gott Glück vnd Segen verleyhen / daß die langwürige Kriegsnoth vnnd Jamer endtlich abgewendet / vnd der Edle langgewünschte güldene Frieden dermaln eins wider gebracht werde /) herbeykommen / haben sich also bald zu Anfang dieses 1629. Jahrs die Königliche Dennemarckische Abgesandte / auff Empfahung eines sichern Geleidts / daselbsten sich eingestellet. Die sind gewesen: Herr Jacob Vlefeldt Reichs Cantzler. Dennemärcker. Herr Christian Frieß Hoff Cantzler. Dennemärcker. Herr Albrecht Schele / Reichs Raht. Dennemärcker. Herr Levin Marschalck / Teutscher Cantzler. Dennemärcker. Herr Dietleff Rantzow / Raht vnnd Amptman zu Steinburg. Holsteiner. Herr Heinrich Rantzow / Raht Erbgefessen zu Schmolen / Amptman zu Renßburg. Holsteiner. Herr D. Schönbach Raht. Teutsche. Nicolaus Eggebrecht Secretarius. Teutsche. Bald nach diesen sind auch die Friedländische ankommen / die sind gewesen: Herr von Dietrichstein. Herr Reinhard von Walmerod. Herr Hannibal von Schauwenburg. Nach diesen sind endlich die Tillischen ankommen / nemlich: Herr Jobst Maximilian Graff von Cronsfeld. Herr Johan Christoph von Ruppa General Commissarius. Die Friedens Articul / darauff Ihr Königl. Würde in Dennemarck / Ihre Gesandten instruiret / seind diese gewesen / welche auch den Keyserischen Herrn Abgesandten vbergeben worden: Wenn ein Interponens vorhanden / vnnd der einen Stillstandt der Waffen vorschlagen würde / haben Ihr May. Commissarii Vollmacht / denselben vff zwey Monat / nemblich / Januarium vnnd Februarium einzugehen / vnnd zubewilligen / Seind auch alsdann solche Induciae lang genug / das Hauptwerck abzuhandeln / dafern es dem Gegentheil ein Ernst ist / vnnd zu ei- künfftiger Lands Fürst / damals erst im 14. Jahr seines Alters war / als hat neben der Fraw Mutter / Hertzog Ludwig Friderich / regierender Graff zu Mümpelgarr / deß verstorbenen Hertzogen eltester Bruder / die Regierung in Vormundschafft vnd Administration / vermög der alt- vnd Vätterlichen / auch Brüderlichen Verträg vnnd Disposition / auff sich genommen. Der Hertzog von Buckingam wird erstochen. In Engellandt war der Hertzog von Buckingam / deß Königs vornembster vnd geheimster Rath / der von dem Parlament schon etlich mahl bezüchtigt worden / daß er mit etlichen frembden Potentaten einen heimlichen / vnnd dem Königreich hochschädlichen Verstandt hette: deßwegen er auch bey dem gemeinen Mann in einen grossen Haß gerathen war. Derselb war jederzeit / so wol dem vorigen / als dem jetztregierenden König sehr lieb vnnd angenehm gewesen / vnnd von jhnen zu hohen Ehren vnd Digniteten erhaben / auch in den allerwichtigsten Geschäfften deß Königreichs gebraucht worden. Als er nun so hoch gestiegen / daß er kaum hette höher kommen können / ist er plötzlich gefallen / vnd von einem Schottischen Leutenandt / Johan Felton genandt / erstochen worden. Dann wie er zu Portsmuyen war / vnnd der Herr von Subize zu jhm in sein Gemach kam / jhm Zeitung von Rochelle zubringen / hat sich gemeldter Felton vnter deß von Subize Dienern vnnd Hoffgesindt auch hinein getrungen / vnnd dem von Buckingam ohnversehens ein Messer in Leib gestossen / darvon er in einer vierthel Stund hernach den Geist auffgeben. Das Messer hat der Thäter in jhm stecken lassen / vnnd sich mit solcher Behändigkeit darvon gemacht / daß man anfangs nicht wissen können / wer es gethan: vnnd dieweil viel Frantzosen vmbher stunden / ist ein groß Getümmel vnnd Geschrey worden / als wan die Frantzosen den Hertzogen vmbgebracht hetten: deßwegen sie in grosser Gefahr stunden / vnnd rufften die Engelländer / man solte alle Frantzosen todt schlagen. Wie nun der Feiton / welcher allbereyt biß vnten auff den Platz / so vor dem Hauß war / kommen / dieses venommen / ist er wieder zurück gangen / vnd hat gesagt: Ich bin der jenig / der den Hertzogen vmbbracht hat: es hats kein Frantzoß gethan: ich hab das Messer / mit welchem ich jhn erstochen / machen lassen: es hat ein weissen Stiel: auch hab ich ein Briefflein in meinen Hut gesteckt / damit man wissen möchte / daß ich der Thäter sey / im Fall ich plötzlich vmbkommen were. Darauff er also baldt ergriffen / vnnd gefangen gesetzt worden. Nach solchem ist er examinirt / aber nichts anders auß jhm gebracht worden / als daß er bekennet / er hette solche That freywillig / dem gemeinen Nutzen zum besten / begangen: hette zwarden Todt verdienet / wolte auch gern darumb sterben: verhoffte aber / er hette das Vatterlandt von einem schädlichen Menschen erlöset / zweiffelte auch nicht / Gott würde jhm seine Sünde verzeyhen. Worauff er endlich zum Todt verdampt / vnd mit dem Strang hingerichtet worden. Eben vmb dieselbe Zeit ist Don Guilermo de Verdugo, Gubernator der Vntern Churfürstlichen Pfaltz im Namen der Sereniss. Infantin / zu Creutzenach verschieden. Er hatte vor zweyen Jahren in der Belägerung der Vestung Rheinfelß einen Fall gethan / nach welchem er sich allzeit vbel befunden / vnnd hat nicht können von dem Schaden / den er hatte / recht curirt werden / sondern je länger je mehr abgenom̃en / biß er endlich gar drauff gangẽ / war sonst ein bescheidener / verstẽdiger vñ gutthätiger Herr. 1629 Lübeckische Friedens Tractation zwischen dem Kayser vñ dem König in Dennemarck. Nach dem die Zeit deren zwischen der Röm. Kayserl. May. an einem / so dann der Königlichẽ Mayestät zu Dennemarck andern Theils / zu Lübeck angestelten Friedens-Tractation / (auff welche sich dieser Zeit wegen deß verderblichen verdrießlichen Kriegswesens fast jederman verlassen / vnnd der Hoffnung gelebet / es würde der Allmächtige Gott Glück vnd Segen verleyhen / daß die langwürige Kriegsnoth vnnd Jamer endtlich abgewendet / vñ der Edle langgewünschte güldene Frieden dermaln eins wider gebracht werde /) herbeykommen / haben sich also bald zu Anfang dieses 1629. Jahrs die Königliche Dennemarckische Abgesandte / auff Empfahung eines sichern Geleidts / daselbsten sich eingestellet. Die sind gewesen: Herr Jacob Vlefeldt Reichs Cãtzler. Dennemärcker. Herr Christian Frieß Hoff Cantzler. Dennemärcker. Herr Albrecht Schele / Reichs Raht. Dennemärcker. Herr Levin Marschalck / Teutscher Cãtzler. Dennemärcker. Herr Dietleff Rantzow / Raht vnnd Amptman zu Steinburg. Holsteiner. Herr Heinrich Rantzow / Raht Erbgefessen zu Schmolen / Amptman zu Renßburg. Holsteiner. Herr D. Schönbach Raht. Teutsche. Nicolaus Eggebrecht Secretarius. Teutsche. Bald nach diesen sind auch die Friedländische ankommen / die sind gewesen: Herr von Dietrichstein. Herr Reinhard von Walmerod. Herr Hannibal von Schauwenburg. Nach diesen sind endlich die Tillischen ankommen / nemlich: Herr Jobst Maximilian Graff von Cronsfeld. Herr Johan Christoph von Ruppa General Commissarius. Die Friedens Articul / darauff Ihr Königl. Würde in Dennemarck / Ihre Gesandten instruiret / seind diese gewesen / welche auch den Keyserischen Herrn Abgesandten vbergeben worden: Wenn ein Interponens vorhanden / vnnd der einen Stillstandt der Waffen vorschlagen würde / haben Ihr May. Commissarii Vollmacht / denselben vff zwey Monat / nemblich / Januarium vnnd Februarium einzugehen / vnnd zubewilligen / Seind auch alsdann solche Induciae lang genug / das Hauptwerck abzuhandeln / dafern es dem Gegentheil ein Ernst ist / vnnd zu ei- <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f1456" n="1305"/> künfftiger Lands Fürst / damals erst im 14. Jahr seines Alters war / als hat neben der Fraw Mutter / Hertzog Ludwig Friderich / regierender Graff zu Mümpelgarr / deß verstorbenen Hertzogen eltester Bruder / die Regierung in Vormundschafft vnd Administration / vermög der alt- vnd Vätterlichen / auch Brüderlichen Verträg vnnd Disposition / auff sich genommen.</p> <p><note place="left">Der Hertzog von Buckingam wird erstochen.</note> In Engellandt war der Hertzog von Buckingam / deß Königs vornembster vnd geheimster Rath / der von dem Parlament schon etlich mahl bezüchtigt worden / daß er mit etlichen frembden Potentaten einen heimlichen / vnnd dem Königreich hochschädlichen Verstandt hette: deßwegen er auch bey dem gemeinen Mann in einen grossen Haß gerathen war. Derselb war jederzeit / so wol dem vorigen / als dem jetztregierenden König sehr lieb vnnd angenehm gewesen / vnnd von jhnen zu hohen Ehren vnd Digniteten erhaben / auch in den allerwichtigsten Geschäfften deß Königreichs gebraucht worden. Als er nun so hoch gestiegen / daß er kaum hette höher kommen können / ist er plötzlich gefallen / vnd von einem Schottischen Leutenandt / Johan Felton genandt / erstochen worden. Dann wie er zu Portsmuyen war / vnnd der Herr von Subize zu jhm in sein Gemach kam / jhm Zeitung von Rochelle zubringen / hat sich gemeldter Felton vnter deß von Subize Dienern vnnd Hoffgesindt auch hinein getrungen / vnnd dem von Buckingam ohnversehens ein Messer in Leib gestossen / darvon er in einer vierthel Stund hernach den Geist auffgeben. Das Messer hat der Thäter in jhm stecken lassen / vnnd sich mit solcher Behändigkeit darvon gemacht / daß man anfangs nicht wissen können / wer es gethan: vnnd dieweil viel Frantzosen vmbher stunden / ist ein groß Getümmel vnnd Geschrey worden / als wan die Frantzosen den Hertzogen vmbgebracht hetten: deßwegen sie in grosser Gefahr stunden / vnnd rufften die Engelländer / man solte alle Frantzosen todt schlagen. Wie nun der Feiton / welcher allbereyt biß vnten auff den Platz / so vor dem Hauß war / kommen / dieses venommen / ist er wieder zurück gangen / vnd hat gesagt: Ich bin der jenig / der den Hertzogen vmbbracht hat: es hats kein Frantzoß gethan: ich hab das Messer / mit welchem ich jhn erstochen / machen lassen: es hat ein weissen Stiel: auch hab ich ein Briefflein in meinen Hut gesteckt / damit man wissen möchte / daß ich der Thäter sey / im Fall ich plötzlich vmbkommen were. Darauff er also baldt ergriffen / vnnd gefangen gesetzt worden. Nach solchem ist er examinirt / aber nichts anders auß jhm gebracht worden / als daß er bekennet / er hette solche That freywillig / dem gemeinen Nutzen zum besten / begangen: hette zwarden Todt verdienet / wolte auch gern darumb sterben: verhoffte aber / er hette das Vatterlandt von einem schädlichen Menschen erlöset / zweiffelte auch nicht / Gott würde jhm seine Sünde verzeyhen. Worauff er endlich zum Todt verdampt / vnd mit dem Strang hingerichtet worden.</p> <p>Eben vmb dieselbe Zeit ist Don Guilermo de Verdugo, Gubernator der Vntern Churfürstlichen Pfaltz im Namen der Sereniss. Infantin / zu Creutzenach verschieden. Er hatte vor zweyen Jahren in der Belägerung der Vestung Rheinfelß einen Fall gethan / nach welchem er sich allzeit vbel befunden / vnnd hat nicht können von dem Schaden / den er hatte / recht curirt werden / sondern je länger je mehr abgenom̃en / biß er endlich gar drauff gangẽ / war sonst ein bescheidener / verstẽdiger vñ gutthätiger Herr.</p> </div> <div> <head>1629<lb/></head> <p><note place="right">Lübeckische Friedens Tractation zwischen dem Kayser vñ dem König in Dennemarck.</note> Nach dem die Zeit deren zwischen der Röm. Kayserl. May. an einem / so dann der Königlichẽ Mayestät zu Dennemarck andern Theils / zu Lübeck angestelten Friedens-Tractation / (auff welche sich dieser Zeit wegen deß verderblichen verdrießlichen Kriegswesens fast jederman verlassen / vnnd der Hoffnung gelebet / es würde der Allmächtige Gott Glück vnd Segen verleyhen / daß die langwürige Kriegsnoth vnnd Jamer endtlich abgewendet / vñ der Edle langgewünschte güldene Frieden dermaln eins wider gebracht werde /) herbeykommen / haben sich also bald zu Anfang dieses 1629. Jahrs die Königliche Dennemarckische Abgesandte / auff Empfahung eines sichern Geleidts / daselbsten sich eingestellet. Die sind gewesen:</p> <p>Herr Jacob Vlefeldt Reichs Cãtzler. Dennemärcker.</p> <p>Herr Christian Frieß Hoff Cantzler. Dennemärcker.</p> <p>Herr Albrecht Schele / Reichs Raht. Dennemärcker.</p> <p>Herr Levin Marschalck / Teutscher Cãtzler. Dennemärcker.</p> <p>Herr Dietleff Rantzow / Raht vnnd Amptman zu Steinburg. Holsteiner.</p> <p>Herr Heinrich Rantzow / Raht Erbgefessen zu Schmolen / Amptman zu Renßburg. Holsteiner.</p> <p>Herr D. Schönbach Raht. Teutsche.</p> <p>Nicolaus Eggebrecht Secretarius. Teutsche.</p> <p>Bald nach diesen sind auch die Friedländische ankommen / die sind gewesen:</p> <p>Herr von Dietrichstein.</p> <p>Herr Reinhard von Walmerod.</p> <p>Herr Hannibal von Schauwenburg.</p> <p>Nach diesen sind endlich die Tillischen ankommen / nemlich:</p> <p>Herr Jobst Maximilian Graff von Cronsfeld.</p> <p>Herr Johan Christoph von Ruppa General Commissarius.</p> <p>Die Friedens Articul / darauff Ihr Königl. Würde in Dennemarck / Ihre Gesandten instruiret / seind diese gewesen / welche auch den Keyserischen Herrn Abgesandten vbergeben worden:</p> <p>Wenn ein Interponens vorhanden / vnnd der einen Stillstandt der Waffen vorschlagen würde / haben Ihr May. Commissarii Vollmacht / denselben vff zwey Monat / nemblich / Januarium vnnd Februarium einzugehen / vnnd zubewilligen / Seind auch alsdann solche Induciae lang genug / das Hauptwerck abzuhandeln / dafern es dem Gegentheil ein Ernst ist / vnnd zu ei- </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1305/1456]
künfftiger Lands Fürst / damals erst im 14. Jahr seines Alters war / als hat neben der Fraw Mutter / Hertzog Ludwig Friderich / regierender Graff zu Mümpelgarr / deß verstorbenen Hertzogen eltester Bruder / die Regierung in Vormundschafft vnd Administration / vermög der alt- vnd Vätterlichen / auch Brüderlichen Verträg vnnd Disposition / auff sich genommen.
In Engellandt war der Hertzog von Buckingam / deß Königs vornembster vnd geheimster Rath / der von dem Parlament schon etlich mahl bezüchtigt worden / daß er mit etlichen frembden Potentaten einen heimlichen / vnnd dem Königreich hochschädlichen Verstandt hette: deßwegen er auch bey dem gemeinen Mann in einen grossen Haß gerathen war. Derselb war jederzeit / so wol dem vorigen / als dem jetztregierenden König sehr lieb vnnd angenehm gewesen / vnnd von jhnen zu hohen Ehren vnd Digniteten erhaben / auch in den allerwichtigsten Geschäfften deß Königreichs gebraucht worden. Als er nun so hoch gestiegen / daß er kaum hette höher kommen können / ist er plötzlich gefallen / vnd von einem Schottischen Leutenandt / Johan Felton genandt / erstochen worden. Dann wie er zu Portsmuyen war / vnnd der Herr von Subize zu jhm in sein Gemach kam / jhm Zeitung von Rochelle zubringen / hat sich gemeldter Felton vnter deß von Subize Dienern vnnd Hoffgesindt auch hinein getrungen / vnnd dem von Buckingam ohnversehens ein Messer in Leib gestossen / darvon er in einer vierthel Stund hernach den Geist auffgeben. Das Messer hat der Thäter in jhm stecken lassen / vnnd sich mit solcher Behändigkeit darvon gemacht / daß man anfangs nicht wissen können / wer es gethan: vnnd dieweil viel Frantzosen vmbher stunden / ist ein groß Getümmel vnnd Geschrey worden / als wan die Frantzosen den Hertzogen vmbgebracht hetten: deßwegen sie in grosser Gefahr stunden / vnnd rufften die Engelländer / man solte alle Frantzosen todt schlagen. Wie nun der Feiton / welcher allbereyt biß vnten auff den Platz / so vor dem Hauß war / kommen / dieses venommen / ist er wieder zurück gangen / vnd hat gesagt: Ich bin der jenig / der den Hertzogen vmbbracht hat: es hats kein Frantzoß gethan: ich hab das Messer / mit welchem ich jhn erstochen / machen lassen: es hat ein weissen Stiel: auch hab ich ein Briefflein in meinen Hut gesteckt / damit man wissen möchte / daß ich der Thäter sey / im Fall ich plötzlich vmbkommen were. Darauff er also baldt ergriffen / vnnd gefangen gesetzt worden. Nach solchem ist er examinirt / aber nichts anders auß jhm gebracht worden / als daß er bekennet / er hette solche That freywillig / dem gemeinen Nutzen zum besten / begangen: hette zwarden Todt verdienet / wolte auch gern darumb sterben: verhoffte aber / er hette das Vatterlandt von einem schädlichen Menschen erlöset / zweiffelte auch nicht / Gott würde jhm seine Sünde verzeyhen. Worauff er endlich zum Todt verdampt / vnd mit dem Strang hingerichtet worden.
Der Hertzog von Buckingam wird erstochen. Eben vmb dieselbe Zeit ist Don Guilermo de Verdugo, Gubernator der Vntern Churfürstlichen Pfaltz im Namen der Sereniss. Infantin / zu Creutzenach verschieden. Er hatte vor zweyen Jahren in der Belägerung der Vestung Rheinfelß einen Fall gethan / nach welchem er sich allzeit vbel befunden / vnnd hat nicht können von dem Schaden / den er hatte / recht curirt werden / sondern je länger je mehr abgenom̃en / biß er endlich gar drauff gangẽ / war sonst ein bescheidener / verstẽdiger vñ gutthätiger Herr.
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Nach dem die Zeit deren zwischen der Röm. Kayserl. May. an einem / so dann der Königlichẽ Mayestät zu Dennemarck andern Theils / zu Lübeck angestelten Friedens-Tractation / (auff welche sich dieser Zeit wegen deß verderblichen verdrießlichen Kriegswesens fast jederman verlassen / vnnd der Hoffnung gelebet / es würde der Allmächtige Gott Glück vnd Segen verleyhen / daß die langwürige Kriegsnoth vnnd Jamer endtlich abgewendet / vñ der Edle langgewünschte güldene Frieden dermaln eins wider gebracht werde /) herbeykommen / haben sich also bald zu Anfang dieses 1629. Jahrs die Königliche Dennemarckische Abgesandte / auff Empfahung eines sichern Geleidts / daselbsten sich eingestellet. Die sind gewesen:
Lübeckische Friedens Tractation zwischen dem Kayser vñ dem König in Dennemarck. Herr Jacob Vlefeldt Reichs Cãtzler. Dennemärcker.
Herr Christian Frieß Hoff Cantzler. Dennemärcker.
Herr Albrecht Schele / Reichs Raht. Dennemärcker.
Herr Levin Marschalck / Teutscher Cãtzler. Dennemärcker.
Herr Dietleff Rantzow / Raht vnnd Amptman zu Steinburg. Holsteiner.
Herr Heinrich Rantzow / Raht Erbgefessen zu Schmolen / Amptman zu Renßburg. Holsteiner.
Herr D. Schönbach Raht. Teutsche.
Nicolaus Eggebrecht Secretarius. Teutsche.
Bald nach diesen sind auch die Friedländische ankommen / die sind gewesen:
Herr von Dietrichstein.
Herr Reinhard von Walmerod.
Herr Hannibal von Schauwenburg.
Nach diesen sind endlich die Tillischen ankommen / nemlich:
Herr Jobst Maximilian Graff von Cronsfeld.
Herr Johan Christoph von Ruppa General Commissarius.
Die Friedens Articul / darauff Ihr Königl. Würde in Dennemarck / Ihre Gesandten instruiret / seind diese gewesen / welche auch den Keyserischen Herrn Abgesandten vbergeben worden:
Wenn ein Interponens vorhanden / vnnd der einen Stillstandt der Waffen vorschlagen würde / haben Ihr May. Commissarii Vollmacht / denselben vff zwey Monat / nemblich / Januarium vnnd Februarium einzugehen / vnnd zubewilligen / Seind auch alsdann solche Induciae lang genug / das Hauptwerck abzuhandeln / dafern es dem Gegentheil ein Ernst ist / vnnd zu ei-
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