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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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Studenten-Kranckheiten
gen Tod. (81) It. die über den stinckenden
heiml. Gemächer oder andern mistigen
Oertern wohnen/ die werden durch die-
se verzweiffelte Balsam-Büchse mehr
Gestanck und Unflat als gesunde Lufft
an sich ziehen zu ihrem nicht geringen
Schaden. Auch sollen sie nicht woh-
nen in denen Stuben wo Frantzösische
Patienten gelegen oder gestorben/ weil
selbiger Gifft darin verborgen bleibet
und endlich den unschuldigsten anstecket/
wie ich dessen ein traurig Exempel weiß/
da alle diejenige bald mit selbiger
Kranckheit überfallen und elendiglich
gestorben/ welches wohl zu mercken. Es
sollen die Stuben nicht gar zu niedrig
seyn/ noch in dem untersten Stockwerck
über dumliche Keller/ weil sie schwache
Köpffe und krancke Leiber machen.
Man sol keine Lampen mit stinckenden
Rübes- oder Leinöhl brennen/ sondern
vielmehr Baumöhl oder doch mit diesen
vermischet/ sonsten leget sich ein schwar-
tzer stinckender Rauch im Gehirn an/

welches
(81) Hoefer. He[r]. Med. Valer. Max. l. 9. c. 12.
n, 4.

Studenten-Kranckheiten
gen Tod. (81) It. die uͤber den ſtinckenden
heiml. Gemaͤcher oder andern miſtigen
Oertern wohnen/ die werden durch die-
ſe verzweiffelte Balſam-Buͤchſe mehr
Geſtanck und Unflat als geſunde Lufft
an ſich ziehen zu ihrem nicht geringen
Schaden. Auch ſollen ſie nicht woh-
nen in denen Stuben wo Frantzoͤſiſche
Patienten gelegen oder geſtorben/ weil
ſelbiger Gifft darin verborgen bleibet
und endlich den unſchuldigſten anſtecket/
wie ich deſſen ein traurig Exempel weiß/
da alle diejenige bald mit ſelbiger
Kranckheit uͤberfallen und elendiglich
geſtorben/ welches wohl zu mercken. Es
ſollen die Stuben nicht gar zu niedrig
ſeyn/ noch in dem unterſten Stockwerck
uͤber dumliche Keller/ weil ſie ſchwache
Koͤpffe und krancke Leiber machen.
Man ſol keine Lampen mit ſtinckenden
Ruͤbes- oder Leinoͤhl brennen/ ſondern
vielmehr Baumoͤhl oder doch mit dieſen
vermiſchet/ ſonſten leget ſich ein ſchwar-
tzer ſtinckender Rauch im Gehirn an/

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n, 4.
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[154/0180] Studenten-Kranckheiten gen Tod. (81) It. die uͤber den ſtinckenden heiml. Gemaͤcher oder andern miſtigen Oertern wohnen/ die werden durch die- ſe verzweiffelte Balſam-Buͤchſe mehr Geſtanck und Unflat als geſunde Lufft an ſich ziehen zu ihrem nicht geringen Schaden. Auch ſollen ſie nicht woh- nen in denen Stuben wo Frantzoͤſiſche Patienten gelegen oder geſtorben/ weil ſelbiger Gifft darin verborgen bleibet und endlich den unſchuldigſten anſtecket/ wie ich deſſen ein traurig Exempel weiß/ da alle diejenige bald mit ſelbiger Kranckheit uͤberfallen und elendiglich geſtorben/ welches wohl zu mercken. Es ſollen die Stuben nicht gar zu niedrig ſeyn/ noch in dem unterſten Stockwerck uͤber dumliche Keller/ weil ſie ſchwache Koͤpffe und krancke Leiber machen. Man ſol keine Lampen mit ſtinckenden Ruͤbes- oder Leinoͤhl brennen/ ſondern vielmehr Baumoͤhl oder doch mit dieſen vermiſchet/ ſonſten leget ſich ein ſchwar- tzer ſtinckender Rauch im Gehirn an/ welches (81) Hœfer. Her. Med. Valer. Max. l. 9. c. 12. n, 4.

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/180>, abgerufen am 26.04.2024.