Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.Studenten-Kranckheiten und Verderb der sonst guten Gesundheitist? (56) Oder wer wolte doch mit so schrecklicher Sünde/ die ex proaeresi und meta spomdes (mit Vorsatz) geschicht/ seinen Leib curiren und hingegen die Seel in Gefahr setzen/ darzu schweiget Lutherus nicht stille/ u. wird es auch kein Christ bil- ligen. Die Erfahrung lehret selbsten/ daß denen/ die solches thun/ der Rausch 8. Tage wohl anhänget/ da man weder recht schlaffen noch essen kan/ der Kopff wil zerspringen/ der Schwindel hält an/ der Verstand wird geschwächet/ und das Zittern giebt ein mercklich Kenn- Zeichen der verderbten Nerven. Wil aber iemand ein Brechen gern erwe- cken/ (welches grosse Behutsamkeit er- fordert) der consulire einen verständigen Medicum, so wird ihm ohne Gefahr ge- rathen und geholffen. Das XVI. Capitel. Vom Lucubriren. NUn kommen wir auch auf den den (56) Rolfinc. Dissert. de Emctol. p. F. 3. B. &c.
Studenten-Kranckheiten und Verderb der ſonſt guten Geſundheitiſt? (56) Oder wer wolte doch mit ſo ſchrecklicher Suͤnde/ die ex proæreſi und μετα σϖομδῆς (mit Vorſatz) geſchicht/ ſeinen Leib curiren und hingegen die Seel in Gefahr ſetzen/ darzu ſchweiget Lutherus nicht ſtille/ u. wird es auch kein Chriſt bil- ligen. Die Erfahrung lehret ſelbſten/ daß denen/ die ſolches thun/ der Rauſch 8. Tage wohl anhaͤnget/ da man weder recht ſchlaffen noch eſſen kan/ der Kopff wil zerſpringen/ der Schwindel haͤlt an/ der Verſtand wird geſchwaͤchet/ und das Zittern giebt ein mercklich Kenn- Zeichen der verderbten Nerven. Wil aber iemand ein Brechen gern erwe- cken/ (welches groſſe Behutſamkeit er- fordert) der conſulire einen verſtaͤndigen Medicum, ſo wird ihm ohne Gefahr ge- rathen und geholffen. Das XVI. Capitel. Vom Lucubriren. NUn kommen wir auch auf den den (56) Rolfinc. Diſſert. de Emctol. p. F. 3. B. &c.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0098" n="72"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Studenten-Kranckheiten</hi></fw><lb/> und Verderb der ſonſt guten Geſundheit<lb/> iſt? <note place="foot" n="(56)"><hi rendition="#aq">Rolfinc. Diſſert. de Emctol. p. F. 3. B. &c.</hi></note> Oder wer wolte doch mit ſo<lb/> ſchrecklicher Suͤnde/ die <hi rendition="#aq">ex proæreſi</hi> und<lb/> μετα σϖομδῆς (mit Vorſatz) geſchicht/ ſeinen<lb/> Leib <hi rendition="#aq">curiren</hi> und hingegen die Seel in<lb/> Gefahr ſetzen/ darzu ſchweiget <hi rendition="#aq">Lutherus</hi><lb/> nicht ſtille/ u. wird es auch kein Chriſt bil-<lb/> ligen. Die Erfahrung lehret ſelbſten/<lb/> daß denen/ die ſolches thun/ der Rauſch<lb/> 8. Tage wohl anhaͤnget/ da man weder<lb/> recht ſchlaffen noch eſſen kan/ der Kopff<lb/> wil zerſpringen/ der Schwindel haͤlt an/<lb/> der Verſtand wird geſchwaͤchet/ und<lb/> das Zittern giebt ein mercklich Kenn-<lb/> Zeichen der verderbten Nerven. Wil<lb/> aber iemand ein Brechen gern erwe-<lb/> cken/ (welches groſſe Behutſamkeit er-<lb/> fordert) der <hi rendition="#aq">conſulire</hi> einen verſtaͤndigen<lb/><hi rendition="#aq">Medicum,</hi> ſo wird ihm ohne Gefahr ge-<lb/> rathen und geholffen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XVI.</hi> Capitel.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Vom</hi> <hi rendition="#aq">Lucubri</hi> <hi rendition="#fr">ren.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>Un kommen wir auch auf den<lb/> Tyrannen der Geſundheit/ das<lb/><hi rendition="#aq">lucubri</hi>ren da man ſitzet biß an<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [72/0098]
Studenten-Kranckheiten
und Verderb der ſonſt guten Geſundheit
iſt? (56) Oder wer wolte doch mit ſo
ſchrecklicher Suͤnde/ die ex proæreſi und
μετα σϖομδῆς (mit Vorſatz) geſchicht/ ſeinen
Leib curiren und hingegen die Seel in
Gefahr ſetzen/ darzu ſchweiget Lutherus
nicht ſtille/ u. wird es auch kein Chriſt bil-
ligen. Die Erfahrung lehret ſelbſten/
daß denen/ die ſolches thun/ der Rauſch
8. Tage wohl anhaͤnget/ da man weder
recht ſchlaffen noch eſſen kan/ der Kopff
wil zerſpringen/ der Schwindel haͤlt an/
der Verſtand wird geſchwaͤchet/ und
das Zittern giebt ein mercklich Kenn-
Zeichen der verderbten Nerven. Wil
aber iemand ein Brechen gern erwe-
cken/ (welches groſſe Behutſamkeit er-
fordert) der conſulire einen verſtaͤndigen
Medicum, ſo wird ihm ohne Gefahr ge-
rathen und geholffen.
Das XVI. Capitel.
Vom Lucubriren.
NUn kommen wir auch auf den
Tyrannen der Geſundheit/ das
lucubriren da man ſitzet biß an
den
(56) Rolfinc. Diſſert. de Emctol. p. F. 3. B. &c.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |