Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.Studenten-Kranckheiten nem iedweden behutsam machen solten.Doch ist das Reiten auf einem sichern Pferd wenn es gelind geschicht/ die beste Bewegung der Gelehrten. Das XII. Capitel. Vom Ringen und Springen. DIe sich an das Springen geweh- acht;
Studenten-Kranckheiten nem iedweden behutſam machen ſolten.Doch iſt das Reiten auf einem ſichern Pferd wenn es gelind geſchicht/ die beſte Bewegung der Gelehrten. Das XII. Capitel. Vom Ringen und Springen. DIe ſich an das Springen geweh- acht;
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Studenten-Kranckheiten
nem iedweden behutſam machen ſolten.
Doch iſt das Reiten auf einem ſichern
Pferd wenn es gelind geſchicht/ die beſte
Bewegung der Gelehrten.
Das XII. Capitel.
Vom Ringen und Springen.
DIe ſich an das Springen geweh-
nen/ geben nur Achtung/ daß es ih-
nen nicht ergehet/ wie dem zu Witten-
berg/ der von einem Pferd/ auf welches
er von hinterwaͤrts ſpringen wolte/ ſo
geſchlagen worden/ daß man ihme hat
wollen das Bein abloͤſen. Es iſt ja das
Ringen und Springen dem Leibe gar
nicht gut/ denn alle Nerven und muſcu-
li, ja alle Gliedmaſſen muͤſſen mit arbei-
ten/ und πᾶν τὸ πολὺ τῇ ϕύσ_ πολέμιον,
omne violentum naturæ inimicum, die
Natur kan nicht vertragen/ was zu
hefftig iſt. Wem das Ungluͤck trifft/
der muß es haben. Und gleich wie ich
in allen Sorgfalt trage/ ſo rathe ich/ als
ein treuer Medicus, man nehme ſich doch
in ſolchen vehementen Exercitiis wohl in
acht;
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Zitationshilfe: | Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/82>, abgerufen am 25.02.2025. |