Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.Studenten-Kranckheiten wird gehindert/ die kleinen Aedrigenverstopffet und das Ubel vermehret. Der Miltzsucht Bruder heisset der Scharbock/ welcher nichts anders ist/ als ein verderbtes/ versaurtes/ scharffes/ zaches und unreines Geblüt/ und deß- wegen wird er genennet ein Scherwen- tzel bey allen Kranckheiten/ welcher um sich frisset u. abzehret wie die Schwind- sucht. Wird er flüchtiger/ so steckt er auch an/ wie ein Gifft/ und hat seinen Sitz in dem gantzen Geblüt/ und seine Werckstadt in dem gantzen untern Leib/ da die Eingeweide und Miltz-Adrigen verstopffet/ die Galle und succus lym- phaticus dick und angeschärffet wird/ die sonst lieblich und flüßig ist von Na- tur/ und wer damit angefochten ist/ der trägt den Tod stets an seinem Leibe. Das XIX. Capitel. Vom Malo hypochondriaco. Es wird diese Pein billich genennt vie-
Studenten-Kranckheiten wird gehindert/ die kleinen Aedrigenverſtopffet und das Ubel vermehret. Der Miltzſucht Bruder heiſſet der Scharbock/ welcher nichts anders iſt/ als ein verderbtes/ verſaurtes/ ſcharffes/ zaches und unreines Gebluͤt/ und deß- wegen wird er genennet ein Scherwen- tzel bey allen Kranckheiten/ welcher um ſich friſſet u. abzehret wie die Schwind- ſucht. Wird er fluͤchtiger/ ſo ſteckt er auch an/ wie ein Gifft/ und hat ſeinen Sitz in dem gantzen Gebluͤt/ und ſeine Werckſtadt in dem gantzen untern Leib/ da die Eingeweide und Miltz-Adrigen verſtopffet/ die Galle und ſuccus lym- phaticus dick und angeſchaͤrffet wird/ die ſonſt lieblich und fluͤßig iſt von Na- tur/ und wer damit angefochten iſt/ der traͤgt den Tod ſtets an ſeinem Leibe. Das XIX. Capitel. Vom Malo hypochondriaco. Es wird dieſe Pein billich genennt vie-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0154" n="128"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Studenten-Kranckheiten</hi></fw><lb/> wird gehindert/ die kleinen Aedrigen<lb/> verſtopffet und das Ubel vermehret.<lb/> Der Miltzſucht Bruder heiſſet der<lb/> Scharbock/ welcher nichts anders iſt/<lb/> als ein verderbtes/ verſaurtes/ ſcharffes/<lb/> zaches und unreines Gebluͤt/ und deß-<lb/> wegen wird er genennet ein Scherwen-<lb/> tzel bey allen Kranckheiten/ welcher um<lb/> ſich friſſet u. abzehret wie die Schwind-<lb/> ſucht. Wird er fluͤchtiger/ ſo ſteckt er<lb/> auch an/ wie ein Gifft/ und hat ſeinen<lb/> Sitz in dem gantzen Gebluͤt/ und ſeine<lb/> Werckſtadt in dem gantzen untern Leib/<lb/> da die Eingeweide und Miltz-Adrigen<lb/> verſtopffet/ die Galle und <hi rendition="#aq">ſuccus lym-<lb/> phaticus</hi> dick und angeſchaͤrffet wird/<lb/> die ſonſt lieblich und fluͤßig iſt von Na-<lb/> tur/ und wer damit angefochten iſt/ der<lb/> traͤgt den Tod ſtets an ſeinem Leibe.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XIX.</hi> Capitel.</hi><lb/> Vom <hi rendition="#aq">Malo hypochondriaco.</hi></head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>s wird dieſe Pein billich genennt<lb/> κατ᾽ ἐξοχὴν der Gelehrten<lb/> Kranckheit/ weil ſie wegen des<lb/> <fw place="bottom" type="catch">vie-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [128/0154]
Studenten-Kranckheiten
wird gehindert/ die kleinen Aedrigen
verſtopffet und das Ubel vermehret.
Der Miltzſucht Bruder heiſſet der
Scharbock/ welcher nichts anders iſt/
als ein verderbtes/ verſaurtes/ ſcharffes/
zaches und unreines Gebluͤt/ und deß-
wegen wird er genennet ein Scherwen-
tzel bey allen Kranckheiten/ welcher um
ſich friſſet u. abzehret wie die Schwind-
ſucht. Wird er fluͤchtiger/ ſo ſteckt er
auch an/ wie ein Gifft/ und hat ſeinen
Sitz in dem gantzen Gebluͤt/ und ſeine
Werckſtadt in dem gantzen untern Leib/
da die Eingeweide und Miltz-Adrigen
verſtopffet/ die Galle und ſuccus lym-
phaticus dick und angeſchaͤrffet wird/
die ſonſt lieblich und fluͤßig iſt von Na-
tur/ und wer damit angefochten iſt/ der
traͤgt den Tod ſtets an ſeinem Leibe.
Das XIX. Capitel.
Vom Malo hypochondriaco.
Es wird dieſe Pein billich genennt
κατ᾽ ἐξοχὴν der Gelehrten
Kranckheit/ weil ſie wegen des
vie-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |