Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Studenten-Kranckheiten
selben anreitzen/ und also wiederum
per consensuum einem Husten verursa-
chen/ worzu Gelehrte sehr geneigt sind.

Das XIV. Capitel.
Von der Schwindsucht.

DIe Schwindsucht ist eine
Kranckheit/ welche mehr die Ju-
gend als alte Leute betrifft. Die-
se ist nicht einerley/ sondern mancherley/
eine geschicht (a causa positiva,) von
Schärffe des Geblüts/ die alles schlack-
richte öhlichte Nahrungs bringende
Theile des Leibes zertrennet und ver-
zehret/ die andere von Verstopffung/
(a causa privativa) da keine nahrhaffte
Theile wegen Verstopffung der Milch
ädrigen können dem Leibe zufliessen/ und
also sich anlegen/ oder wegen gäntzlich
verderbten Magen und anderer Einge-
weyde. Diese so von einen scharffen
Geblüt entstehet/ läst sich am ersten se-
hen auf der Lungen/ als welche ein wei-
ches Fleisch und von der fressenden
Säure leicht angegriffen wird/ darauf

der

Studenten-Kranckheiten
ſelben anreitzen/ und alſo wiederum
per conſenſuum einem Huſten verurſa-
chen/ worzu Gelehrte ſehr geneigt ſind.

Das XIV. Capitel.
Von der Schwindſucht.

DIe Schwindſucht iſt eine
Kranckheit/ welche mehr die Ju-
gend als alte Leute betrifft. Die-
ſe iſt nicht einerley/ ſondern mancherley/
eine geſchicht (à cauſa poſitiva,) von
Schaͤrffe des Gebluͤts/ die alles ſchlack-
richte oͤhlichte Nahrungs bringende
Theile des Leibes zertrennet und ver-
zehret/ die andere von Verſtopffung/
(à cauſa privativa) da keine nahrhaffte
Theile wegen Verſtopffung der Milch
aͤdrigen koͤnnen dem Leibe zuflieſſen/ und
alſo ſich anlegen/ oder wegen gaͤntzlich
verderbten Magen und anderer Einge-
weyde. Dieſe ſo von einen ſcharffen
Gebluͤt entſtehet/ laͤſt ſich am erſten ſe-
hen auf der Lungen/ als welche ein wei-
ches Fleiſch und von der freſſenden
Saͤure leicht angegriffen wird/ darauf

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0144" n="118"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Studenten-Kranckheiten</hi></fw><lb/>
&#x017F;elben anreitzen/ und al&#x017F;o wiederum<lb/><hi rendition="#aq">per con&#x017F;en&#x017F;uum</hi> einem Hu&#x017F;ten verur&#x017F;a-<lb/>
chen/ worzu Gelehrte &#x017F;ehr geneigt &#x017F;ind.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XIV.</hi> Capitel.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Von der Schwind&#x017F;ucht</hi>.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>Ie Schwind&#x017F;ucht i&#x017F;t eine<lb/>
Kranckheit/ welche mehr die Ju-<lb/>
gend als alte Leute betrifft. Die-<lb/>
&#x017F;e i&#x017F;t nicht einerley/ &#x017F;ondern mancherley/<lb/>
eine ge&#x017F;chicht (<hi rendition="#aq">à cau&#x017F;a po&#x017F;itiva,</hi>) von<lb/>
Scha&#x0364;rffe des Geblu&#x0364;ts/ die alles &#x017F;chlack-<lb/>
richte o&#x0364;hlichte Nahrungs bringende<lb/>
Theile des Leibes zertrennet und ver-<lb/>
zehret/ die andere von Ver&#x017F;topffung/<lb/>
(<hi rendition="#aq">à cau&#x017F;a privativa</hi>) da keine nahrhaffte<lb/>
Theile wegen Ver&#x017F;topffung der Milch<lb/>
a&#x0364;drigen ko&#x0364;nnen dem Leibe zuflie&#x017F;&#x017F;en/ und<lb/>
al&#x017F;o &#x017F;ich anlegen/ oder wegen ga&#x0364;ntzlich<lb/>
verderbten Magen und anderer Einge-<lb/>
weyde. Die&#x017F;e &#x017F;o von einen &#x017F;charffen<lb/>
Geblu&#x0364;t ent&#x017F;tehet/ la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich am er&#x017F;ten &#x017F;e-<lb/>
hen auf der Lungen/ als welche ein wei-<lb/>
ches Flei&#x017F;ch und von der fre&#x017F;&#x017F;enden<lb/>
Sa&#x0364;ure leicht angegriffen wird/ darauf<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[118/0144] Studenten-Kranckheiten ſelben anreitzen/ und alſo wiederum per conſenſuum einem Huſten verurſa- chen/ worzu Gelehrte ſehr geneigt ſind. Das XIV. Capitel. Von der Schwindſucht. DIe Schwindſucht iſt eine Kranckheit/ welche mehr die Ju- gend als alte Leute betrifft. Die- ſe iſt nicht einerley/ ſondern mancherley/ eine geſchicht (à cauſa poſitiva,) von Schaͤrffe des Gebluͤts/ die alles ſchlack- richte oͤhlichte Nahrungs bringende Theile des Leibes zertrennet und ver- zehret/ die andere von Verſtopffung/ (à cauſa privativa) da keine nahrhaffte Theile wegen Verſtopffung der Milch aͤdrigen koͤnnen dem Leibe zuflieſſen/ und alſo ſich anlegen/ oder wegen gaͤntzlich verderbten Magen und anderer Einge- weyde. Dieſe ſo von einen ſcharffen Gebluͤt entſtehet/ laͤſt ſich am erſten ſe- hen auf der Lungen/ als welche ein wei- ches Fleiſch und von der freſſenden Saͤure leicht angegriffen wird/ darauf der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/144
Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/144>, abgerufen am 21.12.2024.